"Ein Teil Österreichs ist gestorben": So verabschieden sich Richard Lugners Fans
Die Trauer um Society-Baumeister Richard Lugner ist riesig. Er sei “friedlich eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht”. In der Lugner City im 15. Bezirk zeigen sich sowohl Besucher als auch Mitarbeiter schockiert. “Ein Teil von Österreich ist gestorben”, heißt es unter anderem.
Den meisten Österreichern ist Richard Lugner vor allem aufgrund seiner mit Stargästen gezierten Besuche am Wiener Opernball bekannt gewesen. Doch Lugner errichtete mitten am Wiener Gürtel ein erfolgreiches Einkaufszentrum, versuchte sich am politischen Terrain und sorgte auch in den sozialen Medien mit zahlreichen Videos für Begeisterung. Nun ist der Geschäftsmann und Entertainer mit 91 Jahren verstorben. Er sei “friedlich eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht”, so Ex-Frau Christina “Mausi” Lugner.
Nach seinem Tod ist in seiner Lugner City in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus am Montag vor allem Bewunderung für den Baumeister und Society-Löwen zu spüren gewesen. Die Besucher des Einkaufszentrums beschrieben Lugner als “echten Wiener”, “eine Institution” und “eine Legende”.
"Lugner hätte noch 10 Jahre leben sollen"
Gertrude, eine regelmäßige Besucherin der Lugner City, konnte es kaum fassen und schlug die Hände zusammen: “Ist das wirklich wahr? Er war doch medizinisch so gut versorgt.” Ein Mitarbeiter des Einkaufszentrums erinnerte sich an Lugners körperliche Fitness und daran, dass er noch am Vatertag im Juni stundenlang persönlich Geschenke verteilt hatte: “Er hat das mit so viel Freude gemacht – sogar ich war schneller müde als er!” Auch jüngere Besucher der Lugner City hätten sich gewünscht, noch mehr Zeit mit dem bekannten Society-Löwen verbringen zu können: “Er hat alles richtig gemacht. Er hätte noch zehn Jahre leben sollen.”
"Mit Lugner starb ein Stück Österreich"
Die 25-jährige Alina sagte: “Mit ihm ist ein Stück Österreich gestorben.” Auch der 83-jährige Peter teilte diese Ansicht und bezeichnete Lugner als eine “wahre Institution” des Landes. Aus einigen Lautsprechern im Einkaufszentrum ertönte weiterhin seine Stimme in Werbespots, und in einem Geschäft wurde zu seinem Gedenken eine kleine schwarze Fahne gehisst. Die Menschen in der Lugner City beschrieben ihn mit Worten wie “clever”, “lebenslustig”, “legendär”, “tapfer”, “bewundernswert” und “leiwand”. Besonders beeindruckt waren sie von seinem Aufstieg vom einfachen Baumeister zum erfolgreichen Unternehmer und Society-Star. “Er war ein Workaholic und ein echtes Stehaufmännchen”, meinte Margit.
Mit den Skandalen, die ihn oft in die Schlagzeilen brachten, “machte Richard Lugner aus seinem Leben eine Show,” schmunzelte Renate. “Auch wenn er oft kritisiert wurde, er wollte einfach immer präsent bleiben.” Einige Besucherinnen und Besucher der Lugner City nannten ihn einen “bunten Vogel”, der auch “peinlich” sein konnte.
"Opernball ist um eine Attraktion ärmer"
“Der Opernball wird ohne Richard Lugner um eine Attraktion ärmer sein, denn ‘den Lugner gab’s nur ein Mal’,” sagte der 83-jährige Peter. Auch Barbara teilte diese Ansicht und äußerte Zweifel an der Zukunft des Opernballs ohne Lugners Engagement und seine prominenten Gäste: “Das mit dem Opernball schafft sonst keiner so wie er.” Ein Mitarbeiter der Lugner City fügte hinzu: “Er wird für immer in unseren Herzen weiterleben.”
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