Gottschalk: „Er wollte nicht zum Arzt“ – Ehefrau Karina schlug Alarm
Als Thomas Gottschalk immer stiller und blasser wurde, schlug seine Ehefrau Karina Alarm. Der Arzt ordnete daraufhin sofort eine Operation an. Nun sprechen sie und prominente Wegbegleiter offen darüber, wie ernst die Lage war und wie viel Mut der 75-Jährige im Kampf um seine Gesundheit aufbringen muss.
Thomas Gottschalk mit Ehefrau Karina – sie war es, die ihn trotz seiner Zweifel zum Arzt drängte und damit entscheidend handelte.GETTYIMAGES/Gisela Schober
Was zunächst wie alltägliche Erschöpfung wirkte, entpuppte sich bei Thomas Gottschalk als dramatische Wendung: Erst auf Drängen seiner Frau kam der Moderator überhaupt zum Arzt – eine Entscheidung, die zu zwei schnellen Operationen führte und nun eine Phase der Unsicherheit einläutet. Zugleich melden sich Kollegen zu Wort, die Gottschalks Haltung und seinen Umgang mit der Krankheit bewundern.
„Thomas wurde zusehends stiller und blasser“
Im Gespräch mit der BILD schildert Karina Gottschalk eindringlich, wie sie die ersten alarmierenden Veränderungen bemerkte. „Thomas wurde zusehends stiller und blasser und musste öfter zur Toilette. So kannte ich ihn nicht.“ Der Entertainer, der seit Jahrzehnten als Frohnatur der Nation gilt, habe selbst gar nicht zum Arzt gehen wollen.
Doch Karina handelte: Sie organisierte kurzerhand einen Termin – eine Entscheidung, die ihrem Mann wohl das Leben gerettet hat. Denn dort folgte der Schock. Laut Karina erklärte der behandelnde Arzt, Gottschalk müsse sofort operiert werden.
Die erste Operation dauerte sieben Stunden, vier Tage später folgte bereits der zweite Eingriff. Der Kampf ist damit allerdings noch nicht vorbei. In zwei Monaten steht eine MRT-Untersuchung an. „Wir zittern natürlich weiter. Aber wir hoffen und bleiben positiv.“
Ein letzter großer TV-Abend – danach Rückzug
Gottschalk selbst hatte seine Krebserkrankung erst kürzlich öffentlich gemacht – ein Schritt, den er lange hinauszögerte. Der Moderator leidet an einem seltenen, bösartigen und rasch wachsenden Tumor, der sich aus den Zellen der Blutgefäße entwickelt.
Trotz der dramatischen Diagnose will er am 6. Dezember noch einmal auf die große Bühne zurückkehren: Er moderiert ein letztes Mal die RTL-Samstagabendshow „Denn sie wissen nicht, was passiert“, gemeinsam mit Günther Jauch und Barbara Schöneberger.
Danach zieht er sich, wie er selbst erklärte, für seine weitere Behandlung aus der Öffentlichkeit zurück.
Respekt aus der Branche: „Ein altes Zirkuspferd“
Kollegen aus Film und Fernsehen reagieren mit Bewunderung auf Gottschalks Professionalität – und seine jahrelange Loyalität dem Publikum gegenüber.
Schauspieler Christoph Maria Herbst würdigte bei der Premiere des neuen „Stromberg“-Kinofilms Gottschalks außergewöhnliche Arbeitsmoral: „Er ist halt ein altes Zirkuspferd.“ Für Herbst ist klar: Gottschalk wollte Verträge erfüllen und für sein Publikum da sein. Deshalb habe er seine Krebserkrankung wohl zunächst für sich behalten. „Damit sich eben keiner Sorgen macht und keiner glaubt, er wäre nicht mehr der große Unterhalter oder würde nicht mehr zur Verfügung stehen. Das ist ganz alte Schule und davor kann ich erst mal nur den Hut ziehen.“
„Man sollte nicht immer so hart urteilen“
Auch Schauspieler Bjarne Mädel äußert sich – und richtet einen Appell an die Öffentlichkeit. Die Kritik, die Gottschalk zuletzt für fahrige und verwirrt wirkende Bühnenauftritte erhielt, hält er für überzogen. „Ja, man ist halt immer unter Beobachtung. Und klar willst du – um bei Gottschalk zu bleiben – das Image halten, der Strahlemann, der Lustige, der Stimmungsmacher sein.“
Mädel findet deutliche Worte gegen die Härte vieler Online-Kommentare: „Man sollte generell nicht immer so hart sein in seinen Urteilen.“ In sozialen Medien, sagt er, herrsche ein Klima des schnellen Richtens: „Daumen hoch oder Daumen runter – wie im alten Rom. Man muss nicht immer so erbarmungslos auf Leute einknüppeln.“
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