"Ich war geblendet": Xavier Naidoo entschuldigt sich für Verschwörungstheorien
Sein Weg war kein leichter: Er warnte vor der Zombie-Apokalypse durch die Corona-Impfung und hielt die gesamte Pandemie für eine Verschwörung. Sänger Xavier Naidoo (50) fiel in den vergangenen Jahren immer wieder mit Gedankengut auf, das ihn unter Reichsbürgern und Querdenkern zum Helden machte. Nun rudert er zurück und distanziert sich.
In einem 3:14 Minuten langen Video auf seinem Youtube-Kanal bittet Naidoo um Entschuldigung. Auslöser für seinen Sinneswandel sei der Krieg in der Ukraine.
„Wie euch haben auch mich die Ereignisse der vergangenen Wochen bestürzt und aufgerüttelt. Die brutale russische Invasion in die Ukraine, die Gewalt, die Menschenverachtung, die Tatsache eines Krieges, der gar nicht weit von uns entfernt ist, haben mich schockiert und tief erschüttert“, sagt Naidoo unter dem Motto #OneLove in die Kamera.
"Mit verstörenden Äußerungen provoziert"
Er habe sich selbst und seine Worte nun kritisch hinterfragt: „Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe. Und dass ich in den letzten Jahren viele Fehler gemacht habe.“Und der Sohn Mannheims erklärt: „Mir wurde bewusst, dass ich meine Familie, meine Freunde, meine Fans, Menschen, die mich verteidigt haben (…) mit verstörenden Äußerungen irritiert und provoziert habe, für die ich mich entschuldigen möchte.“
„Expertise“ von Xavier Naidoo: Geimpfte sorgen für Zombie-Apocalypse
Wie schauten diese Äußerungen aus? Bei der Covid-Impfung glaube er etwa, “dass man diesen Menschen etwas injiziert, das sie in etwas verwandelt, das ähnlich daherkommt wie in Zombie-Filmen”. Und natürlich hat er auch eine Hintergrund-Theorie dazu. Es sei kein Zufall, dass Hollywood zuletzt so stark auf Zombie-Filme gesetzt habe. Die Zombie-Apokalypse sei also von langer Hand geplant. Unter seinen Telegram-Followern erntet er viel Beifall. “Diese Impfung verhindert den Zugang zu unserer Spiritualität” oder “Ich habe das Gefühl, dass sie ihre Empathie verlieren,” wird da etwa kommentiert.
Bei der Wahrheitssuche geblendet
Doch damit will der Sänger nun nichts mehr zu tun haben. Ohne Wenn und Aber distanziere er sich von Gruppen, die solche Meinungen noch vertreten: „Ich war von Verschwörungserzählungen geblendet und habe sie nicht genug hinterfragt, habe mich zum Teil instrumentalisieren lassen. Bei der Wahrheitssuche war ich wie in einer Blase und habe mich manchmal vom Bezug zur Realität entfernt. Das habe ich leider jetzt erst erkannt. Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue. “
Ganz glauben will ihm das aber alles scheinbar niemand so recht. Die “Bild” schreibt etwa, Naidoos Video-Entschuldigung wirke so, als würde er den ganzen Text ablesen, während er in die Kamera spricht. Die Boulevard-Zeitung erinnert daran, dass Naidoo als Juror bei DSDS (RTL) rausgeschmissen worden war, nachdem er in einem anderen Video rassistische Zeilen sang. Auch viele Konzerte des Musikers wurden abgesagt.
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