"Kinder sind tabu!": HBO-Parodie "The Prince" wird zum Mega-Aufreger
Keine Ruhe für die Royals: Zu den vielen Skandalen in einem gebeutelten Jahr nimmt jetzt auch noch HBO das britische Königshaus mit einer bitterbösen Prinzen-Parodie ins Visier! Doch die erregt bereits jetzt die Gemüter, denn: Im Mittelpunkt steht mit Prinz George (8) ein minderjähriges Kind, das für das Drama in und um seine Familie wirklich gar nichts kann.
Das Jahr 2021 hält wirklich keine Ruhepause für die Royals parat! Dass sich die britische Königsfamilie im Jahr 2021 eher weniger um die Pandemie denn um tragische Trauerfälle und den nächste Skandal, der jederzeit (und vor allem aus der Richtung der USA) Sorgen machen muss, ist kein Geheimnis. Das Oberhaupt der Königsfamilie, Queen Elizabeth, musste im Frühjahr nicht nur den Tod ihres Gatten Prinz Philipp († 99), sondern kurz darauf auch den Verlust eines ihrer beiden jungen Corgi-Welpen verkraften. Dann kam das Skandal-Interview von Meghan und Harry bei Oprah, und seitdem wird der familiäre Zusammenhalt quasi permanent durch einen neuen Vorfall torpediert. Während es sich dabei allerdings immer um interne und private Querelen handelte, gibt es nun quasi einen “Feind von Außen”, der es auf die Royals abgesehen hat – und zwar HBO. Der US-amerikanische Streaming-Anbieter, der bereits Serienhits wie “Game of Thrones” produziert hat, hat mit dem Trailer zur neuen Satire-Serie “The Prince” nämlich eine wahre Bombe platzen lassen. Und das Publikum ist größtenteils “not amused”!
“The Prince”, deren Titel sicher nicht zufällig an die Netflix-Erfolgsserie “The Crown” erinnert, ist eine Animationsserie im Stile von “American Dad” und anderen Comedies, deren Humor eher in der unteren Schublade angesiedelt ist. Im Fokus steht (wie auch bei “The Crown”) die britische Königsfamilie, doch ist die Handlung hier rein fiktional, und als Protagonist(en) der Serie agieren weder die Queen, noch Kate und William oder gar Meghan und Harry – nein, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht der junge Prinz George (8), die aktuelle Nummer 3 in der Thronfolge und der älteste Sohn von Prinz William und Kate Middleton. Und das ist auch der große Aufreger an der Sache.
Denn in “The Prince” kommt kein Mitglied der Königsfamilie gut weg, und auch und vor allem die drei Kinder von William und Kate – George, Charlotte und der kleine Louis werden in der Show in großem Stil verrissen. Der achtjährige George wird als eingebildeter, verzogener kleiner Tyrann dargestellt, der die Dienstboten von oben herab und mehr als miserabel behandelt, Respekt vor nichts und Niemandem hat und seine Großmutter die Queen als “Bad Bitch”, also “Böse Bitch”, bezeichnet. Und während das Publikum verzeihen könnte, dass beispielsweise Prinz Charles als weinerliches Muttersöhnchen dargestellt wird, der sich zwar bei Camilla ausweint dass seine Mutter die Queen endlich abdanken soll damit er endlich König wird, sehen viele, die den Trailer zu “The Prince” gesehen haben, die höhnische Darstellung der Kinder als absoluten Tabubruch.
Die Anwältin Dr. Shola Mos-Shogbamimu kritisierte die Darstellung der jungen Royals auf Twitter und machte ihrer Empörung auch in der Sendung “Good Morning Britain” Luft: “Kinder sind tabu. Es ist unangebracht und widerspricht unserem kollektiven Verantwortungsbewusstsein, sich über Kinder lustig zu machen. Wir brauchen keine unförmige, erfundene Perspektive einer Karikatur eines Achtjährigen, um die königliche Familie zu persiflieren.”
Diese Meinung teilen viele: “Mit dem heutigen Debüt von ‘The Prince’ möchten wir Sie daran erinnern, dass dies unschuldige Kinder sind, die es nicht verdienen, karikiert und verspottet zu werden. Sie verdienen, wie jedes andere Kind, Privatsphäre”, twitterte ein anderer User, und unter einem Beitrag von HBO Max, in dem ein Ausschnitt der Serie gezeigt wird, gehen die Wogen hoch: “Dass ‘The Prince’ auf einem Kind basiert, das sich nie dafür entschieden hat, in der Öffentlichkeit zu stehen, ist unverantwortlich und nicht lustig. George, Charlotte und Louis sind in der Grund- und Vorschule. Sie sind unschuldig und sollten tabu sein, genau wie andere berühmte Kinder. Überdenken Sie das oder ich kündige mein Abonnement”, droht ein weiterer Nutzer dem Streamingdienst direkt.
Auf der anderen Seite hat “The Prince” auch sehr viel prominenten Support, wie sich allein an der Liste der Synchronsprecher ablesen lässt: Die überzeichnet dargestellten Royals (im Insta-Familienbild sehen Sie zur Erinnerung, wie George, Charlotte, Louis, William und Kate wirklich aussehen) werden nämlich durchwegs von einem hochprominenten Cast gesprochen.
Prince George is a child - with his whole life ahead of him. Parodying him to take the piss out of him isn't funny. You've made him a regurgitated Stewie from Family guy. Unoriginal
— Dr Shola Mos-Shogbamimu (@SholaMos1) July 28, 2021
He & his friends will see #ThePrince. A child won't understand why you're making fun of him @HBO https://t.co/BIY3KbcrYh
Während Serienmacher Gary Janetti selbst Prinz George spricht, liest sich die übrige Sprecherliste wie ein “Who’s who” aus Hollywood:Orlando Bloom spricht Harry, Alan Cumming verleiht Georges Butler seine Stimme, Lucy Punch ist als Herzogin Kate und Condola Rashad als Herzogin Meghan zu hören. Ebenso dabei sind die “Game of Thrones”-Stars Iwan Rheon als William und Sophie Turner als Prinzessin Charlotte sowie “Downton Abbey” und “Die Schöne und das Biest”-Star Dan Stevens spricht gleich eine Doppelrolle, und zwar Prinz Charles und Prinz Philip.
Eigentlich hätte “The Prince” bereits früher an den Start gehen sollen, doch nach dem Tod von Prinz Philip im April dieses Jahres wurde der Launch aus Pietätsgründen verschoben. Die Prinzen-Parodie umfasst bislang insgesamt zwölf Folgen und ist seit Kurzem auf dem Streamingdienst HBO Max abrufbar.
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