Medikamente meiden: So kommen Hunde stressfreier durch Silvester!

Doch so verständlich der Wunsch nach einer „schnellen Lösung“ ist: Der dänische Tierarzt Erik Bagge warnt davor, pauschal zu Medikamenten zu greifen. Gegenüber dem Regionalsender TV 2 Fyn betont er, dass angstlösende Mittel nur nach einer individuellen Einschätzung eingesetzt werden sollten.

Bagges zentraler Punkt: Medikamente sind nicht harmlos. „Es gibt immer Nebenwirkungen. Wir machen eine Einzelfallbewertung und würden Medikamente nicht empfehlen, wenn Hunde nur leicht oder kaum auf Feuerwerk reagieren“, sagt er laut TV 2 Fyn. Wichtig: Tabletten dürften niemals die einzige Maßnahme sein, um einen Hund durch die laute Nacht zu bringen.

Stattdessen setzt Bagge auf Vorbereitung und Alltagstricks. Am Silvestertag sollten Hunde frühzeitig und gründlich bewegt werden. Wenn es dunkel wird und mit Feuerwerk zu rechnen ist, lautet sein Rat, die Hunde drinnen zu lassen. Dazu die Geräusche überdecken, etwa mit vertrauter Musik oder einem Film.

Hunde brauchen sichere Rückzugsorte. Bagge empfiehlt eine gemütliche „Höhle“, die schon Tage vor Silvester eingerichtet wird. Dorthin kann sich der Hund zurückziehen. Entscheidend sei auch das Verhalten der Menschen, denn Unruhe überträgt sich.

Medikamente kommen laut Bagge nur dann infrage, wenn wirklich starke Angst vorliegt, also wenn ein Hund nicht mehr zu beruhigen ist oder Symptome lange anhalten. Dabei gehe es nicht darum, den Vierbeiner ruhigzustellen, sondern um Präparate, die das Angstniveau senken, damit das Tier selbst zur Ruhe findet, schreibt Focus.

Nicht nur Hunde sind vom Silvesterlärm betroffen. Auch Katzen leiden. Oft stiller, daher bleibt dies meist unbemerkt. Fachleute raten, sie nicht aus Verstecken zu holen. Besser: ein Rückzugsort, gedämpftes Licht, Fenster zu und leise Hintergrundgeräusche.