Ein System aus Manipulation, Missbrauch und unvorstellbarer Brutalität wird nun immer deutlicher – doch der selbsternannte „Heiler“ geht weiter seinen Weg, während Ermittlungen schleppend voranschreiten, berichtet die Kleine Zeitung.

Der vermeintliche Lebenscoach: Streinz und seine "Liberator Academy"

Markus Streinz präsentiert sich als Erfolgscoach, Unternehmer und spiritueller Mentor. In seiner „Liberator Academy“ verspricht der 37-jährige Oberösterreicher Transformation in allen Lebensbereichen – für eine stattliche Bezahlung, versteht sich. Doch was sich auf den ersten Blick nach einem ganz gewöhnlichen Coaching-Programm anhört, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als gefährliche Mischung aus Abhängigkeit, Gewalt und Missbrauch.

Hunderte Anhänger folgen ihm, suchen Hilfe und Rat. Doch für viele endet der “Transformationsprozess” in einem Albtraum. Streinz geht davon aus, dass Schläge, Würgen und die Auslösung von Sex-Traumata eine Art “Heilung” ermöglichen. Besonders erschreckend: Ein Video zeigt, wie er einer jungen Frau mit voller Wucht auf den Rücken schlägt und sie anschreit: „Leg dich hin und zeig ihnen, dass du nimmer stehen kannst.“

Ein System der Gewalt: Die dunkle Seite von Streinz‘ Praktiken

Berichte von Aussteigerinnen und Betroffenen offenbaren die erschütternde Wahrheit hinter Streinz‘ Methoden. Die Gewalt, die er anwendet, wird dabei nicht als Missbrauch, sondern als Teil des “Rituals” und der „Transformation“ dargestellt. „Es gibt keine Beweise“, betont Streinz in einem Interview – doch die Zeugenaussagen und Videos sprechen eine andere Sprache.

Ein Beispiel: In einem Video beschreibt eine Frau, wie sie von Streinz bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt wurde. „Wenn er mich umbringt, wäre es auch zu meinem Besten“, sagt sie in die Kamera. Diese Aussagen machen deutlich, wie tief die psychologische Manipulation reicht. Frauen, die sich von Streinz vereinnahmen lassen, sehen seine Gewalt als notwendige „Erlösung“. Die Spuren der Misshandlungen tragen sie teils mit Stolz, weil sie glauben, er führe sie zu einer höheren „Erleuchtung“.

Fehlende Ermittlungen und das Risiko für neue Opfer

Trotz mehrfacher Anzeigen und Ermittlungen scheint Markus Streinz ungeschoren davonzukommen. Im Jahr 2024 gab es bereits eine Gefährdungsmeldung an die Polizei, doch bisher wurde keine ausreichende Strafverfolgung eingeleitet. Inzwischen laufen neue Verfahren gegen ihn, aber auch diese kommen nur schleppend voran.

Sektenexpertin Ulrike Schiesser warnt: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis jemand durch Streinz‘ Praktiken stirbt.“ Ihre Einschätzung stützt sich auf zahlreiche Videoaufnahmen und Aussagen von ehemaligen Anhängern, die von extremen Misshandlungen berichten. Es wird immer klarer: Streinz hat ein System aufgebaut, das auf Gewalt, Isolation und psychischer Manipulation basiert.