Die Studienteilnehmer fanden die Gedichte der künstlichen Intelligenz im Schnitt schöner und rhythmischer, wie zwei Forscher der US-amerikanischen University of Pittsburgh im Fachblatt “Scientific Reports” schrieben.

“Die Einfachheit von KI-generierten Gedichten ist für Laien möglicherweise leichter zu verstehen, was dazu führt, dass sie KI-generierte Poesie bevorzugen”, schrieben die Forscher. Es könne sein, dass die Teilnehmer die Komplexität menschlicher Gedichte fehlinterpretierten und davon ausgingen, manche Teile seien zusammenhangslose Wörter, welche die KI erzeugt hat.

Teilnehmern wurden 10 Gedichte vorgelesen

Für ihre Untersuchung legten die Forscher den 1.634 Teilnehmern jeweils zehn Gedichte vor. Dabei waren die Teilnehmer keine Fachleute für Poesie, die allermeisten lasen ansonsten höchstens ein paarmal im Jahr ein Gedicht. Unter den zehn jeweils vorgelegten Gedichten waren fünf von bekannten, auf Englisch dichtenden Meistern wie William Shakespeare (1564-1616) und T.S. Eliot (1888-1965). Fünf der Gedichte stammten von ChatGPT, wobei die KI die Texte im Stil der Autoren produzieren sollte.

Der englische Dramatiker und Dichter William Shakespeare (1564-1616)GETTYIMAGES/Stock Montage

Mehr als die Hälfte dachte, dass KI-Gedichte von Menschen geschrieben wurden

In mehr als der Hälfte der Fälle dachten die Teilnehmer, dass die KI-Gedichte von einem Menschen geschrieben worden waren. Die fünf Gedichte, bei denen am wenigsten Teilnehmer dachten, dass sie von Menschen sind, stammten tatsächlich alle von menschlichen Dichtern und Dichterinnen.

Generell waren sich die Teilnehmer sehr uneinig, welches Gedicht in welche Kategorie gehört – was die Forscher als einen Hinweis darauf deuten, dass die Teilnehmer die Aufgabe sehr schwer fanden und oft einfach geraten haben.