Erste Liebe, familiäre Konflikte und die Suche nach der eigenen Identität – „The Summer I Turned Pretty“ greift zentrale Themen des Erwachsenwerdens auf, die bei vielen Millennials Erinnerungen an ihre eigene Jugend wecken.

Nostalgie als Schlüssel zur Zielgruppe

Die Serie basiert auf der Romantrilogie von Jenny Han, die bereits mit „To All the Boys I’ve Loved Before“ große Erfolge feierte. Im Mittelpunkt steht die 16-jährige Belly, die jedes Jahr den Sommer mit ihrer Familie und Freunden der Familie verbringt. Unter anderem auch mit den zwei Fisher Brüdern – Conrad und Jeremiah. Es entwickelt sich ein klassisches Liebesdreieck, begleitet von familiären Herausforderungen und innerer Selbstfindung.

Team Conrad oder Team Jeremiah?IMAGO/Everett Collection

Für viele ist genau dieses Setting besonders ansprechend: Es erinnert an Jugendserien der 2000er-Jahre wie „The Vampire Diaries“, „Twilight“, „Gossip Girl“ oder „One Three Hill“. Die Serie lässt die Ära der 2000er nochmal aufleben – wenn nicht sogar besser.

Die bewusst reduzierte Darstellung von Technologie (kaum Smartphones, wenig Social Media) schafft eine Atmosphäre, die stärker auf zwischenmenschliche Beziehungen und persönliche Entwicklung fokussiert ist – ein Kontrast zur heutigen, oft schnelllebigen Medienlandschaft.

Authentische Emotionen statt überinszeniertem Drama

Laut mehreren Kommentaren in Magazinen wie Vogue, The Times und The Guardian bietet „The Summer I Turned Pretty“ genau die Art von emotionaler Zugänglichkeit, die viele junge Erwachsene heute in Streaming-Formaten vermissen. Die Serie verzichtet auf überzeichnete Konflikte und extreme visuelle Reize und setzt stattdessen auf feinfühlige Dialoge, intime Momente und glaubwürdige Charakterentwicklungen.

Besonders Millennial-Frauen schätzen den „sicheren Raum“, den die Serie bietet: Die Emotionen sind nachvollziehbar, die Dramen realistisch, ohne übermäßig belastend zu sein. Es geht um Themen wie Verlust, Erwachsenwerden, Freundschaft und erste Liebe – und diese werden nicht überdramatisiert, sondern in einem ruhigen, reflektierten Ton erzählt.

Ein Soundtrack, der Erinnerungen weckt

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist der gezielt eingesetzte Soundtrack: Songs von Künstlerinnen wie Taylor Swift begleiten zentrale Szenen und verstärken das nostalgische Gefühl. Die Musik spricht gezielt die Altersgruppe an, die mit diesen Künstlern aufgewachsen ist – was wiederum die emotionale Bindung zur Serie stärkt.