„Ich habe heute Morgen nach seiner Festnahme mit ihm gesprochen, aber wir verstehen noch nicht, warum er festgenommen wurde. Er ist bisher frei um die Welt gereist“, sagte Levievs Anwalt dem israelischen Medium „Walla“.

Interpol-Alarm führte zur Festnahme

Der als „Tinder-Schwindler“ bekannte Israeli Simon Leviev, mit bürgerlichem Namen Shimon Yehuda Hayut, wurde am Sonntagmorgen bei seiner Ankunft am Flughafen Batumi von den georgischen Behörden aufgegriffen. Das Innenministerium bestätigte, dass die Festnahme aufgrund eines Interpol-Rotalarms erfolgte. Die genauen Hintergründe sind noch unklar.

Betrug mit Luxus-Image

Bekannt wurde Leviev durch eine Netflix-Dokumentation. Dort wurde aufgedeckt, wie er über Jahre hinweg Frauen auf der Dating-App Tinder täuschte. Er gab sich als Sohn des Diamanten-Milliardärs Lev Leviev aus, reiste mit Privatjets, zeigte sich in Luxusautos und Hotelsuiten – und erschlich so das Vertrauen seiner Opfer. Unter dem Vorwand akuter Gefahren überzeugte er sie, ihm hohe Geldsummen zu überweisen.

Mehrere Verfahren in Israel

Gegen Hayut laufen derzeit mehrere Verfahren in Israel. Im November verklagte ihn eine frühere Bekannte auf rund 100.000 Euro, weil er ein Darlehen trotz Zusage nicht zurückgezahlt habe. Bereits im März hatten Angehörige der Familie des Geschäftsmanns Lev Leviev Anzeige erstattet – sie werfen ihm vor, durch die Verwendung ihres Namens ihrem Ruf geschadet zu haben. Vor Gericht trat Hayut zuletzt ohne Anwalt auf und befragte die Zeugen persönlich.