Am 11. Oktober wäre Baumeister und Wien-Legende Richard Lugner 92 Jahre alt geworden. Während Mörtel als Wachsfigur für seinen Ehrentag in die Lugner City zurückkehrte – eine Leihgabe von Madame Tussauds – und Tochter Jaqueline mit Mutter Mausi, Ehemann Leo und einigen Angestellten der Lugner City am Grinzinger Friedhof herzförmige Luftballons steigen ließen und mit Sekt anstieß, überlegte sich auch Witwe Simone etwas Besonderes.

Am späteren Nachmittag suchte Simone Lugner das Grab ihres verstorbenen Ehemannes auf. Allerdings erschien sie nicht in der Trauerfarbe Schwarz, sondern ganz in Weiß – in ihrem Brautkleid samt langer Schleppe. Dem Regen trotzend ging Simone in dem weißen Traum vor dem Grab in die Hocke und legte ihren Brautstrauß auf das regennasse Grab. Begleitet wurde Simone bei ihrem schweren Gang von ihrer Mutter und ihrer Schwester, die einen Regenschirm über die trauernde Braut hielt.

Simone Lugner besuchte das Grab ihres Ehemannes in ihrem Brautkleid.Privat/Privat

Besonders traurig: Das Brautkleid wurde für die kirchliche Segnung des Paares gekauft, die morgen von Toni Faber im Stephansdom zelebriert worden wäre. Nun trägt Simone das Kleid im Regen auf dem Friedhof – ohne Richard an ihrer Seite.