Trend hin zu kleineren Christbäumen: Österreich spart sich durch den Advent
Zwischen Lichterglanz und Kerzenduft zeigt sich in diesem Advent eine stille Veränderung. Der Christbaum bleibt Herzstück des Weihnachtsfests – wird jedoch kleiner. Österreichweit verweisen Christbaumbauern und Händler in dieser Saison auf einen klaren Trend.
Rund 2,5 Mio. Christbäume finden jedes Jahr ihren Weg in österreichische Wohnzimmer. Doch während früher Modelle zwischen 1,75 und 2 m dominierten, greifen immer mehr Käufer zu kompakteren Varianten. Vor allem in städtischen Wohnungen, wo Platz zunehmend kostbar ist, setzen viele Haushalte auf kleinere Bäume, die sich leichter integrieren lassen.
Zufriedene Bauern trotz Wandel
Für die heimischen Christbaumbetriebe entwickelt sich die Saison dennoch erfreulich. Anders als im Vorjahr berichten Händler von einer ausgeglichenen Marktlage ohne Überhänge. Die Nachfrage verteilt sich gleichmäßiger, Lagerbestände bleiben überschaubar. Das Ergebnis: Auch nach den Feiertagen dürften deutlich weniger unverkaufte Bäume zurückbleiben. In der Branche überwiegt daher Zufriedenheit – trotz veränderter Kundenwünsche.
Konsum mit angezogener Handbremse
Hinter dem Trend zu kleineren Bäumen steckt jedoch mehr als nur Wohnraumknappheit. Die allgemeine Konsumstimmung bleibt angespannt. Analysen des Instituts für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) an der Johannes Kepler Universität zeigen, dass sich das Vertrauen der Verbraucher im dritten Quartal zwar leicht stabilisiert hat, insgesamt aber weiterhin auf niedrigem Niveau verharrt. Hohe Inflation und eine steigende Arbeitslosigkeit prägen das Kaufverhalten spürbar.
Preisbewusstsein prägt Entscheidungen
Viele Haushalte gehen vorsichtiger mit Ausgaben um. Statt großflächiger Anschaffungen rücken günstigere Alternativen und Sonderangebote stärker in den Fokus. Diese Zurückhaltung spiegelt sich auch beim Christbaum wider: weniger Höhe, geringere Kosten. Der Baum bleibt, doch er passt sich den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen an.
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