Zocken wird zur Karriere: Steirische Fachhochschule startet E-Sports- Studium
Gaming ist längst nicht mehr bloß ein Freizeitvergnügen für Teenager – es hat sich zu einem milliardenschweren Wirtschaftszweig entwickelt. Jetzt will die Fachhochschule Joanneum diesem Trend einen akademischen Rahmen geben.
Von der Arena ins Auditorium: Die FH Joanneum startet das erste E-Sports-Studium im deutschsprachigen Raum – Gaming wird zum Karrieresprungbrett.APA/A1 TELEKOM AUSTRIA AG
Ab Herbst startet am Standort Bad Gleichenberg ein berufsbegleitender Masterstudiengang unter dem Titel „E-Sports Business und Management“. Laut FH gibt es im gesamten deutschsprachigen Raum bisher kein vergleichbares Programm. Die Steiermark präsentiert sich zukunftsorientiert.
E-Sport: Wettkampf mit Millionenpublikum
E-Sport, also der professionelle Wettstreit mit Computerspielen, hat sich in den letzten Jahren rasant vom Hobby zum Business entwickelt. Die FH Joanneum richtet sich mit dem neuen Angebot an all jene, die in dieser aufstrebenden Branche Fuß fassen wollen. Studiengangsleiterin Eva Adamer-König erklärt im Gespräch mit dem ORF , worum es geht: „Das ist das organisierte und wettkampfmäßige Spielen von Videospielen. Ein bekanntes Beispiel, das vielleicht jeder kennt, ist FIFA, da spielen eben tatsächlich Gruppen gegeneinander, aber professionell.“
Ein Milliardenmarkt der rasant wächst
Die Zahlen zeigen, wie groß das Potenzial ist. „Das Marktvolumen weltweit von E-Sports wird etwa auf 1,87 Milliarden US-Dollar geschätzt. Es gibt 640 Millionen Zuschauer weltweit, das muss man sich wie eine Fußball-Weltmeisterschaft vorstellen“, führt Adamer-König weiter aus. Das Publikum für diese Art von Sport wächst stetig – und damit auch die Nachfrage nach Experten, die das Geschäft verstehen.
Von Teammanagement bis Vermarktung
Der neue Studiengang soll die Studenten fit machen für unterschiedliche Rollen in der Branche. „Es geht auch ums Athletenmanagement, ums Teammanagement, Marketing und Publisher für diese E-Sports Turniere. Also es gibt mehrere Berufsbilder“, so Adamer- König. Neben wirtschaftlichem Know-how liegt der Fokus stark auf praxisnaher Ausbildung und Einblicken in die Organisation solcher Wettkämpfe.
Vier Semester, acht Plätze, keine Studiengebühren
Das neue Masterprogramm dauert vier Semester, ist kostenlos und kann berufsbegleitend absolviert werden. Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Bachelorstudium, zum Beispiel in den Bereichen Wirtschaft, Sport, Technik oder Sozialwissenschaften.
Die Arbeitsmarktlage zeigt, dass der Bedarf vorhanden ist: „Wir haben im deutschsprachigen Bereich auch eine Arbeitsmarktbeobachtung gemacht, da waren allein im Bereich E-Sports und E-Sports Management und Business 67 Arbeitsstellen ausgeschrieben. Deshalb haben wir uns entschlossen, dass wir das machen“, erklärt Adamer-König. Studienbeginn ist am 29. September. Wer sich bewerben möchte, kann das ab sofort tun.
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