Nach den Sabotageakten gegen das französische Hochgeschwindigkeitsnetz, rechnet die französische Bahngesellschaft  “SNCF” mit einem fast normalen Zugverkehr auf der Atlantiklinie. Die Züge können wieder ohne Verspätungen fahren, teilte die Staatsbahn SNCF mit. Am Freitag waren Schaltanlagen von drei Hochgeschwindigkeitsstrecken der TGV-Züge in Brand gesteckt worden. An einer vierten Anlage verhinderte das rasche Eingreifen eines Bahnarbeiters eine weitere Sabotageaktion. Viele Reisende konnten deshalb nicht an der olympischen Eröffnungsfeier am Freitagabend in Paris teilnehmen.

Linksextremisten bekennen sich zu Bahnsabotage

Nach einem Bericht der Zeitung  “Le Parisien ” soll eine linksextreme Gruppe die Verantwortung für die Sabotageaktion gegen das TGV-Netz übernommen haben. Französische und internationale Medien sollen am Wochenende eine E-Mail erhalten haben, in der die Täter sich zu den Brandanschlägen bekennen und die Verantwortung für die konzertierte Sabotageaktion vor den Olympischen Spielen übernehmen, berichtete “Le Parisien ” am Samstagabend. Ihr zufolge deutet das Schreiben auf einen linksextremen anarchistischen Hintergrund hin. Die E-Mail, die auch die New York Times erhalten haben soll, war von der Adresse “sabotagetgvjo@riseup.net” versendet worden. “JO” bezeichne auf Französisch die Olympischen Spiele. Unterzeichnet war sie von “Unbekannte Delegation”. Die Domain Riseup wird in Frankreich von Linksextremisten, radikalen Umweltschützern und Anarchisten verwendet, berichtet der Standard.

Verspätungen und Ausfälle nach Brandanschlägen auf das französischen Zugnetz.GETTYIMAGES/Dan Kitwood/Staff

Ermittler prüfen Bekennerschreiben

“Wir haben eine Reihe von Erkenntnissen, die uns zuversichtlich stimmen, dass wir ziemlich schnell wissen werden, wer für das verantwortlich ist, was offensichtlich nicht die Olympischen Spiele sabotiert hat, sondern einen Teil des Urlaubs der Franzosen”, sagte Innenminister Gérald Darmanin zum Stand der Ermittlungen am Samstag gegenüber dem Sender  “France 2 “. Viele Reisende konnten aufgrund der TGV-Sabotage nicht an der olympischen Eröffnungsfeier am Freitagabend in Paris teilnehmen. Die französischen Ermittler nehmen das Bekennerschreiben “ernst” und überprüfen noch, ob es sich um ein echtes Bekennerschreiben handle, wie die französische Zeitung “Le Parisien ” berichtet.

Die linksradikale Klimaschutzbewegung "Extinction-Rebellion"GETTYIMAGES/NurPhoto/Kontributor

Pariser Polizei nimmt linksextremistische Aktivisten fest

Die französische Polizei soll zudem am Samstag vierzehn Aktivisten der linksextremen Organisation „Extinction Rebellion“ verhaftet haben. Sie hatten sich mit Messern, Zangen, Vorhängeschlössern und Strohballen im Stadtzentrum von Paris versammelt. Angeblich wollten sich die Aktivisten an einen Strohballen binden und dann eine olympische Sportart stören. Sie bezeichnen Olympia als “Verbotene Spiele” und wollen “gegen die soziale und ökologische Zerstörung von Paris 2024” protestieren. Als die Polizei zum Einsatz eingetroffen ist, sollen sich 50 Aktivisten versammelt haben. Dem Rest ist offenbar die Flucht gelungen.