Bernhard Heinzlmaier: Antisemitismus und Faschismus als Zweckinstrumente linker Meinungsmacher
Antisemitismus, Rechtsradikalismus, Faschismus und Rassismus werden immer dann hervorgekramt, wenn man sie für den Zweck des eigenen Machtvorteils instrumentalisieren kann, meint eXXpress-Kolumnist Bernhard Heinzlmaier.
Der Österreichische Philosoph Rudolf Burger hat einmal treffend gesagt, dass moralische Empörung jene Strategie ist, die selbst einem Idioten etwas Würde verleiht. Auch Friedrich Nietzsche warnte eindringlich vor jenen, die die Entrüstung zum eigenen Vorteil bewusst einsetzen. Seiner Meinung nach lügt niemand so viel wie die Entrüsteten und deshalb solle der Liebhaber der Erkenntnis seine Ohren immer dort haben, wo ohne Entrüstung geredet wird. Wer den Rat des Philosophen beherzigen möchte, kann gleich damit beginnen, den pseudolinken Sozialdemokraten und den Moralakrobaten der grünen Opferbewegung seine Aufmerksamkeit zu entziehen. Denn wenn Angehörige dieser beiden Gruppen, die die öffentliche Meinung unseres Landes gegenwärtig ungeteilt beherrschen, etwas in die Hand nehmen, dann entfaltet sich ein aufgebrachtes Meinungsspektakel, welches uns am Ende sogar noch gebietet, ein hyperreales Lügengespinst anzubeten. Tun wir es nicht oder kritisieren es gar, drohen uns Ausgrenzung, Isolation und der soziale Tod in der rechten Ekel-Ecke. Man halte sich also fern.
Ein Beispiel dafür, wie das links-grüne Medien-Syndikat operiert, ist die letztens vom Nationalratspräsidenten vorgestellte Antisemitismus-Studie, eine hervorragende Arbeit des Meinungsforschungsinstituts IFES. Vor allem wer einen authentischen Einblick in die Misere will, in die uns eine „liberale“ Migrationspolitik gebracht hat, der möge sich die Studie von der Seite des Parlaments downloaden. Aus dieser geht nämlich hervor, dass die tragende Säule des hierzulande herrschenden Antisemitismus die türkischen und arabischstämmigen Zuwanderer sind. Sie übertreffen unseren autochthonen Antisemitismus um ein Vielfaches. Liest man sich die Zahlen der Studie durch, so muss man zur Auffassung kommen, dass es auch in Österreich nicht mehr weit hin zu französischen Verhältnissen ist. Dort ist nämlich in den Ballungszentren mit ihren sogenannten „sozialen Hotspots“ ein normales Leben für die jüdischen Mitbürger nicht mehr möglich. Das Mindeste, was ihnen auf offener Straße passiert, ist es, angepöbelt oder angespuckt zu werden. Karl Lagerfeld, ein scharfzüngiger Mann, hat einst der deutschen Bundeskanzlerin Merkel, die sich auch damit hervorgetan hat, die Türen weit aufzureißen und Muslime aus aller Welt im Übermaß ins Land zu bitten, mutig entgegengeschleudert, dass man „selbst wenn Jahre dazwischen liegen“, nicht „Millionen Juden töten und später dann Millionen ihrer schlimmsten Feinde holen“ kann. Ausgelöst hat diese mutige Intervention anstelle eines Nachdenkprozesses lediglich mediale Entrüstung.
Muslimische Migration hat Antisemitismus und Israelhass ins Land gespült
Dass die muslimische Migration im großen Maße Antisemitismus und Israelhass ins Land gespült hat, das zeigt uns die Antisemitismusstudie eindrucksvoll. So glauben 40 % der Migranten aus der Türkei und arabischen Ländern wie Afghanistan, Syrien oder dem Irak, dass Berichte über die Konzentrationslager der Nazizeit übertrieben sind. Unter den Österreichern glauben dies 11 Prozent. 47 % der türkischen und arabischen Migranten meinen auch, dass im Nahen Osten Frieden herrschen würde, gäbe es den Staat Israel nicht. Unter den Österreichern finden sich lediglich 14 % solcher Israelhasser. Und 43% glauben, dass die gegenwärtige Teuerung durch jüdische Eliten in internationalen Konzernen verursacht wird. Unter unseren Landsleuten ist der Anteil der Narren, die einen solchen Unsinn für wahr halten, deutlich geringer, liegt aber auch bei 18 %. Angesicht dieser Zahlen wird es kaum jemanden verwundern, dass auch die diversen Verschwörungstheorien, die heute kursieren, unter den muslimischen Zuwanderern besonders weit verbreitet sind. Man könnte noch eine Fülle weiterer fürchterlicher Zahlen aus der Studie anführen. Wer sich mit ihnen den Tag verderben will, wie gesagt, auf der Parlamentshomepage kann man sich gratis einen Nachschlag holen.
Die Autoren der Studie haben sich bei der Präsentation, wie es sich gehört, gleich für die schlimmen Daten entschuldigt und darauf hingewiesen, dass der österreichische Antisemitismus kein „importierter“ sei. Das stimmt leider nur teilweise, denn ohne der massiven muslimischen Zuwanderung würde Österreich, was den Antisemitismus betrifft, deutlich besser dastehen.
Aber halten wir uns nicht mit Details auf, werfen wir lieber einen Blick darauf, wie die Medien mit der vor allem für die Liebhaber von freien Fluchtrouten und offenen Grenzen etwas unangenehmen Studie umgegangen sind. Ganz einfach, zumindest die haarsträubenden Zahlen über Israelhass und antisemitische Ressentiments unter muslimischen Zuwanderern wurden entweder gleich ganz verschwiegen oder in Randglossen verschoben. Der Chefredakteur eines linkslastigen Miniaturblattes zeigte sich sogar überrascht vom erschütternden empirischen Material. Dass in den letzten Jahren immer wieder Studien veröffentlicht wurden, die ganz ähnliche Ergebnisse zeigten, dürfte der Herr erfolgreich verdrängt haben. Bis in die Medienredaktionen sind die Daten über den muslimischen Antisemitismus ohne Zweifel gekommen. Danach wurden sie, wie die über die zunehmende Coronamaßnahmenkritik, die sich ausbreitende Staatsskepsis, die dramatische Repräsentationskrise der Mittelschichten und die Sorgen der Bevölkerung über die ungezügelte Zuwanderung in den Leitmedien des Landes entweder kleingeredet oder man ließ sie überhaupt unter den Tisch fallen.
Nazikeule scheint sich abzunutzen
Antisemitismus, Rechtsradikalismus, Faschismus und Rassismus werden hingegen immer dann hervorgekramt, wenn man sie für den Zweck des eigenen Machtvorteils instrumentalisieren kann. Uralte Liederbücher, Nazidevotionalien oder Hitlergrüße würden längst in Frieden ruhen, wenn sie nicht, wie übrigens auch das Ibiza-Video, beim Niederhalten eines Gegners von Nutzen wären, dem man offenbar rational nichts entgegenzusetzen hat. So greift man gespielt entrüstet zur emotionalen Nazikeule. Zuletzt mit einem wirklich grindigen Nazivorwurf an die triumphale Siegerin der Salzburger Landtagswahlen, Marlene Svazek. Weil sie bei einer Müllsammelaktion die in der ganzen Welt übliche OK-Handgeste zeigte, wurde sie gleich mit der amerikanischen „White-Power-Bewegung“ in Zusammenhang gebracht.
Ohne dem Nazi-Vergleich oder der Mahnung vor dem absoluten Bösen, welches angeblich noch immer im Schoße des Kapitalismus schlummert, scheint es bei den Links-Grünen nicht zu gehen. Zuletzt sah man Eva Blimlinger die Anstrengung geradezu an, als sie versuchte, die Liquidation der Wiener Zeitung durch den Vergleich mit der Befreiung Wiens von den Nazis und der Erwähnung des Konzentrationslagers Mauthausen mit Bedeutsamkeit und Würde aufzupeppen. Doch die große Geste wurde zum peinlichen Bauchfleck. Es folgte ein Shitstorm auf Twitter, dem Netzwerk der Dauerempörten. Unpassendes kann eben nicht passend gemacht werden, ist der Wille dazu auch noch so groß. Und so ist der Versuch gescheitert, mit dem Leid von Millionen Toten einen rhetorischen Effekt zu erzielen. Die Nazikeule scheint sich abzunutzen. Aber was bleibt den Grünen nun noch als unpolitisches Mittel zum eigensinnigen Zweck? Was kommt als nächstes moralisches Totschlagwerkzeug zur Anwendung? Ich tippe auf den Dämon Putin. Warum sollte die infantile Außenpolitik Annalena Baerbocks nicht auch für unsere Grünen zum unehrlichen und bösartigen Zweckinstrument taugen?
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