Bernhard Heinzlmaier: Der linke Kult um den Islam
Erstarrt vor Ehrfurcht steht die Linke jedes Jahr parat, wenn Farid Hafez seinen jährlichen Islamophobie-Report herausbringt. Der Inhalt ist keine wissenschaftliche Arbeit über Islamfeindlichkeit, sondern eine Kampfschrift eines Autors mit verdrehtem Weltbild.
Nach einer Studie des britischen Außenministeriums betreffen weltweit 80 Prozent aller religiös motivierten Gewalttaten Christen. Christen werden diskriminiert, vertrieben, ermordet. Betrug ihr Bevölkerungsanteil im Nahen Osten früher 20 Prozent, so sind es heute gerade einmal 4 Prozent. Wo liegen nun die Hotspots der Christenverfolgung? Im Ranking der Verfolger-Länder liegt Nordkorea an erster Stelle. Auf den weiteren Plätzen der Top Ten der Christenverfolgung finden sich mit einer Ausnahme nur Länder, in denen der Islam die dominierende Religion ist. In einem muslimischen Kulturraum zu leben, stellt im Weltmaßstab betrachtet, heute für Christen das größte Risiko dar, diskriminiert zu werden.
Dieser humanitäre Skandal wird in der westlichen Welt kaum thematisiert. Der Grund dafür ist darin zu suchen, dass jedem, der darüber spricht, die Gefahr droht, als islamophob oder gar rechtsextrem gebrandmarkt zu werden.
Weil linksliberale Aktivisten heute so ungebildet sind, bleibt ihnen nur mehr die Vernichtung des Diskursgegners
Vor allem die vereinigten Linksliberalen, die in unserer Zeit Politik, Bildungseinrichtungen und vor allem Medien dominieren, schlagen sofort erbarmungslos zu, wenn es jemand wagt, die engen Grenzen des von ihnen genehmigten und zertifizierten Opferuniversums zu überschreiten. Zugelassene Opfer sind heute primär Neofeministinnen, LGBTQ+-Menschen, Migranten, People of Color und Muslime. Sollten nun Studien oder journalistische Arbeiten an die Öffentlichkeit kommen, die Angehörige der aufgelisteten Opferlitanei gar in der Täterrolle zeigen, dann beginnt entweder eine offene oder in den häufigsten Fällen diskret-hinterhältige Hetze gegen die Autoren, die darauf abzielt, deren Existenz zu vernichten.
Die Angriffe „ad hominem“ hängen vor allem damit zusammen, dass der Großteil der linksliberalen Aktivisten heute dermaßen ungebildet und gesprächsunfähig ist, dass ihnen als einzige Möglichkeit der Teilnahme am Diskurs die Vernichtung des Diskursgegners bleibt. Intrigen, Lügen und strukturelle Gewalt sind die Mittel, mit denen sich die dekadente linke Bourgeoisie über Andersdenkende hermachen.
In der Wiener SPÖ bricht in der muslimischen Fastenzeit ein Wettbewerb um die schwülstigsten Reden beim Iftar aus
Eine Bastion der gutverdienenden linksliberalen Eliten sind heute die Informationssendungen des ORF. Dort agieren Nachrichtensprecher im Stile von Volkskommissaren, die unliebsame „rechte“ Akteure des öffentlichen Lebens in ihre Sendungen einladen, um sie vor aller Augen abzuurteilen. Aber nicht nur auf der Vorderbühne, auch auf den redaktionellen Hinterbühnen wird im Verborgenen die Wahrheit frisiert. Und so kann es passieren, dass ein Artikel über die Christenverfolgung einfach von einer Minute zur anderen aus dem Online-Programm des ORF verschwindet. Fragt man nach, bekommt man eine fadenscheinige Erklärung und der Text taucht nie wieder auf.
Viel lieber beschäftigt sich die linke Bourgeoisie mit dem unsäglichen Leid von identitären Opfergruppen. Besonders angetan haben es ihr die Muslimen. In Politik und Medien werden sie sakralisiert, also förmlich zu Unberührbaren hochstilisiert und als Heilige verehrt. So bricht beispielsweise in der Wiener SPÖ am Ende der muslimischen Fastenzeit ein regelrechter Wettbewerb darüber aus, wer sich beim jährlichen Fastenbrechen am melodramatischsten vor den Vertretern der reaktionären muslimischen Glaubensgemeinschaft auf den Bauch wirft und die schwülstigsten Würdigungsreden hält. Um die österreichischen Muslimbrüder gewogen zu halten, werden gezielt AKP-nahe Parteifunktionäre in politische Entscheidungspositionen gebracht. Der Lohn dafür ist, dass diese dafür sorgen, dass bei Wahlen in Wien 80 Prozent der türkischen Gemeinschaft die SPÖ wählen.
Der Islamophobie-Bericht konstruiert eine anti-islamische Verschwörung und zeugt von einer verdrehten Weltsicht
Erstarrt vor Ehrfurcht steht die Linke auch immer dann parat, wenn Farid Hafez, ein Wissenschaftler, der Gruppierungen nahesteht, die die reaktionärsten und puritanischsten Islamkonzeptionen vertreten, seinen jährlichen Islamophobie-Report herausbringt. Gedruckt wird dieser Report übrigens im Land des AKP-Diktators Erdogan. Die Art, wie der Report verfasst ist, legt die Vermutung nahe, dass die illiberalsten und rückständigsten Teile der islamischen Welt Einfluss auf den Inhalt haben.
Mit Wissenschaftlichkeit hat der gesamte Report nichts zu tun. Vielmehr konstruiert der Autor eine Verschwörung gegen den Islam auf Basis seiner verdrehten subjektiven Weltsicht. Durchgehend prägt den Text ein beleidigter Unterton und rigoros wird jede islamkritische Äußerung als Beleg für einen in Österreich herrschenden „antiislamischen Rassismus“ identifiziert. Einzelne islamkritische Experten wie Susanne Schröter, Heiko Heinisch oder Nina Scholz werden gezielt in die Auslage gestellt, um die Aggressionen der reaktionären Teile des Islam europaweit auf sie zu lenken. Zudem werden sie als „so-called experts“ diffamiert. Ziel ist es offensichtlich, dieserart ihre Expertisen zu entwerten.
Keine wissenschaftliche Analyse von Islamfeindlichkeit, sondern eine manipulative Kampfschrift
Staunend muss der Leser auch zur Kenntnis nehmen, dass alle jene als islamophob etikettiert werden, die die fundamentalistische Muslimbruderschaft oder die terroristische Hamas kritisieren. Und wenn Leute, wie der linksliberale Standardjournalist Eric Frey, die Vermutung äußern, dass der Hijab in vielen Fällen seinen Trägerinnen von ihrer patriarchalen Herkunftsfamilie aufgezwungen wird, werden sie als Angehöriger eines antimuslimischen Netzwerkes verortet, genauso wie der Kopftuchkritiker Hans Peter Doskozil dem „rechtesten Lager“ in der SPÖ zugeschlagen wird, so als würde es dort eine Abteilung für Rechtsextreme geben.
Vollkommen in die Groteske gleitet dieses hysterische Machwerk aber dort ab, wo der französische Präsident Macron als „antiislamischer Rassist“ punziert wird, weil er sich für sein Land schärfere Maßnahmen gegen den Islamismus überlegt, da dort Lehrer von Fanatikern auf offener Straße abgestochen werden und Priestern in Kirchen der Kopf abgeschnitten wird. Bizarr auch, wenn Österreich als waffenstarrendes Land dargestellt wird, so als würden wir hier alle mit umgeschnallten Patronengurt und Maschinengewehr, wie die Vertreter des islamischen Staates, durch die Gegend laufen.
Dieser Islamophobie-Report ist keine wissenschaftliche Analyse der Islamfeindlichkeit in Europa, sondern eine manipulative Kampfschrift. Sie atmet den Geist eines Islam, wie ihn Georges Bataille im Jahr 1949 noch vor dem Angriff auf das World Trade Center und anderen islamistischen Terrorereignissen charakterisiert hat, nämlich als ein aggressives methodisches Eroberungsunternehmen, das der europäischen Kultur fremd ist und dessen Anziehungskraft sich Europäern deshalb niemals erschließen wird.
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