Die Präfaschistoiden aus dem „Korb der Bedauernswerten“
Der müde und abgelebte Vorsitzende der österreichischen Grünen, Werner Kogler, hat noch gar nicht vor langer Zeit den Begriff „normal“ als präfaschistoid gebrandmarkt. Er hat damit auch alle jene Bürger, die sich dem Milieu der „Normalos“ zuordnen, in die rechte Ecke gestellt und verdächtig gemacht. Und das ist keine Kleinigkeit, denn so mancher, der verbal in die rechte Randzone abgeschoben wurde, hat schon seinen Job, sein Bankkonto und seine öffentliche Reputation verloren. Denn der Begriff „rechts“ ist längst zu einer Art sozialen Todes-Stigma geworden, mit dem man all jene aus der signifikanten öffentlichen Diskussion drängt, die sich dem Diktat der Political Correctness und der Wokeness nicht unterwerfen.
In letzter Zeit werde ich auf der Straße immer häufiger von Menschen angesprochen, die sich entweder spontan selbst als normale Menschen bei mir vorstellen oder die ich unter diesen Begriff subsumieren würde. Sie alle bedanken sich für mein Engagement in den Medien und beklagen, dass sie sich als politische Subjekte nicht mehr wahrgenommen fühlen. Sie leiden unter der Teuerung, haben Angst, zum Opfer der ausufernden Gewaltkriminalität auf den Straßen zu werden und sind besorgt darüber, dass die Kultur des Landes, die sie lieben und die ihnen auch Orientierung und Selbstwertgefühl gibt, den Bach hinuntergeht. Ich versuche diese Normalen kurz zu beschreiben, damit wir alle wissen, um welche Menschen es geht. Sie sind keine verrückten Non-Konformisten, keine narzisstischen Selbstdarsteller, haben einfache Frisuren, die man auch ohne teuren Friseur in Schuss halten kann, speisen nicht in noblen Restaurants, sondern kaufen sich eine Jause im Supermarkt, machen selten Urlaub und wenn, dann in Österreich oder in einem preiswerten Tourismus-Resort am Mittelmeer, besuchen nicht die links-linken Wiener Festwochen oder die sündhaft teure und snobistische Staatsoper und beziehen das sogenannte „Medianeinkommen“, das sind rund um 2000 Euro brutto im Monat. Der Schöpfer des Vernichtungsstigmas der präfaschistischen Normalität verdient im Übrigen das Zehnfache. Deshalb kann dieser auch an teuersten gastronomischen Hotspots des Abends die Schank stützen, während die „Präfaschistoiden“ in ihrer Billigwohnung im 10. Wiener Gemeindebezirk ihr Aktionsbier trinken und Privat-TV verfolgen, um dem bunten pädagogischen Volksschulprogrammen des ORF zu entgehen. Und noch eines haben die „Präfaschistoiden“ gemeinsam, sie wählen nicht die Grünen, im Gegenteil, sie lehnen nahezu alles ab, wofür die Grünen stehen, vor allem die Energie- und die Verkehrspolitik und natürlich die grenzenlose Asyl- und Migrationspolitik. Dass ihnen auch der aufdringliche CSD ein Dorn im Auge ist, versteht sich von selbst.
Trotzdem diesen Leuten tagtäglich von der privilegierten, weil staatlich geförderten Mainstreampresse das Hirn vernebelt wird, analysieren sie erstaunlich messerscharf ihre Situation. Sie sehen sich als Fellachen der Reichen und Privilegierten, die in den Ministerien sitzen, am Küniglberg thronen, am Opernball Steuergeld zum Fenster hinauswerfen oder an den Universitäten an neuen Legitimationsideologien für die gelenkte Demokratie oder anderen Unterwerfungsnarrativen basteln. Und sie erkennen natürlich, dass Mob und Pöbel heute nicht mehr mit der Ochsenpeitsche diszipliniert und geführt werden, sondern mit subtilen Formen der Manipulation, wie sie von PR- und Werbeagenturen oder den sogenannten Politikberatern in die Welt gesetzt werden.
Hier sind wir genau an dem Punkt angelangt, wo sich die Demokratie vom Totalitarismus unterscheidet.
Macht man einen Schritt zurück und analysiert diesen neuen Herrschaftstypus, also die Macht mit dem lächelnden Gesicht und der Spektakelkultur, wie sie zum Beispiel vom Donauinselfest der SPÖ repräsentiert wird, so muss man immer mehr erkennen, dass sie immer weniger funktioniert. Selbst die einfachsten, formal am wenigsten gebildeten Menschen durchschauen den sophistischen Herrschaftsdiskurs und wenden sich fundamental von den Eliten ab. Während diese alle Register der Manipulation bis hin zur offenen Drohung mit der Apokalypse ziehen, entziehen ihnen die Präfaschistoiden das Vertrauen und wenden sich den, mit dem polemischen Etikett „rechtspopulistisch“ versehenen, Parteien des rechten Spektrums zu. Mit „populistisch“ ist übrigens gemeint, dass bei diesen Parteien das Reden und das Handeln auseinanderfällt, das heißt sie tun nur so, als ob sie an der Seite der Unterprivilegierten stehen würden. Dabei handelt es sich ganz offensichtlich um eine klassische Projektion. Die herrschenden progressiv-neoliberalen und links-grünen politischen Beutegemeinschaften spiegeln ihre eigene Verkommenheit auf den politischen Mitbewerber, um sich selbst zu entlasten und ihre bösen Ichanteile loszuwerden. Gereinigt und frei von Sünde schreiten sie dann zu ihren tagtäglichen hohlen und geheuchelten demokratischen Gottesdiensten, in denen sie den Souverän preisen, obwohl ihnen der ein Dorn im Auge ist, weil er sie an ihrer Selbstverwirklichung hindert.
Alles, was zum Thema Politik und toxische Selbstverwirklichung zu sagen ist, steht im letzten Kommentar von Claus Pándi in der Kronen Zeitung. Der Journalist zitiert dort einen der wenigen Vollblutpolitiker und Volkstribune, die es in Österreich noch gibt, Hans Peter Doskozil. In Richtung der linken Politik-Pädagogen Peter Hacker und Andreas Babler formuliert dieser unmissverständlich und klar, dass Politiker nicht dazu gewählt werden, um sich selbst zu verwirklichen. Am Ende des Tages haben sie das zu tun, was der Souverän von ihnen verlangt. Und er fügt hinzu, dass die Gesellschaft auch darüber diskutieren dürfen muss, ob sie etwas will oder nicht. Hier sind wir genau an dem Punkt angelangt, wo sich die Demokratie vom Totalitarismus unterscheidet. Wenn der Souverän nicht einmal mehr Fragen darf, was normal ist und was nicht, ohne dafür von einem grünen Auslaufmodell als „faschistoid“ stigmatisiert und zum Abschuss freigegeben zu werden, dann stehen wir schon mit mehr als einem Fuß zumindest in der gelenkten Demokratie. Und alle, die dafür verantwortlich sind, vor allem die Links-Grünen und die von den Arbeitern zu den woken Akademikern abgeschwenkten Sozialisten haben damit jedes Recht verloren, gegenüber Victor Orbán mit dem nackten Finger der Zurechtweisung zu fuchteln.
Aber was wollen nun die Outcasts aus dem „Basket of Deplorables“, also diese Rassisten, Sexisten, Homophoben, Xenophoben und Islamophoben, als die sie schon im Jahr 2016 von Hillary Clinton, voll Ekel und Abscheu, diffamiert wurden.
Hier ein einfacher kurzer Katalog:
- Sie sagen nicht nein zur kulturellen Vielfalt, aber sie wollen nicht die Überschwemmung des Landes mit einer antagonistischen fremden Kultur, die die ihre radikal ablehnt und sie sich untertan machen möchte.
- Sie wollen keine Gruppenvergewaltigungen und keine Richter, die eine derbe Beschimpfung der Vergewaltiger strenger bestrafen als die brutalen Täter.
- Sie wollen keine überbordende Macheten- und Messer-Kriminalität.
- Sie wollen nicht, dass ihre Kinder in den Schulen eine kulturelle Minderheit sind.
- Sie wollen nicht, dass zu Ramadan die Straßen geschmückt werden.
- Sie wollen keine Willkommenskultur für Einwanderer ins Sozialsystem.
- Sie wollen keine neue Judenverfolgung durch Hamas-Gesindel.
- Sie wollen keine Huldigung und Überhöhung von Minderheiten wie die LGBTQ-Bewegung.
- Sie wollen keine renitente Sexualaufklärung in Kindergärten und Volksschulen.
- Sie wollen keine wirtschaftsvernichtende Energie- und Verkehrspolitik.
- Sie wollen keinen Fußball, der sich vor jedem neuen Götzen der Wokeness niederzuknien hat.
- Und sie wollen keine Mainstreampresse, die jeden Politiker gnadenlos hetzt, der sich nicht dem universitären links-woken Moral-Jargon unterwirft.
Die Tragik für ÖVP und SPÖ bei den kommenden Wahlen wird sein, dass kein „Normalo“ sie wählen wird, wenn der obige Forderungskatalog nicht weitgehend positiv von ihnen bestätigt wird. Nachdem Neos, Grüne und Kommunisten für „Normalos“ sowieso keine Option sind, werden sie wahrscheinlich FPÖ wählen oder zu Hause bleiben. Und abschließend mein ceterum censeo: Ich bin der Auffassung, dass der SPÖ-Bundesvorstand eine Bittprozession nach Eisenstadt anführen sollte, um Hans Peter Doskozil dazu zu bewegen, die Parteiführung zu übernehmen.
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