Bernhard Heinzlmaier: Die Saat ist aufgegangen – die KPÖ regiert im Land
Ein politisches Erdbeben erschüttert gerade Österreich. Nach Graz sind die Kommunisten dabei, die zweite Landeshauptstadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Der in Graz regierenden extrem linken Partei halten brav die SPÖ und die Grünen den Steigbügel. Und in Salzburg wird die linksgewendete SPÖ die KPÖ liebevoll koalitionär umarmen.
Selbst wenn der rote Kandidat Auinger die Stichwahl gegen den dunkelroten Dankl gewinnt, werden die Kommunisten das Sagen haben, denn sie haben die besser geschulten und entschlosseneren Kader. Die SPÖ ist in Salzburg ein mürber Haufen von Babler-Anhängern. Das sind linke Fantasten mit einer belanglosen Renner-Institut-Schulung, wenig durchsetzungsfähig und wenig entschlossen. Bei welchem Bündnis Kommunisten auch immer dabei waren, sie haben den Ton angegeben. Auch wenn sie in einer Minderheitsposition waren. Denn was allen anderen fehlt, das haben die Kommunisten immer gehabt, den Fanatismus einer religiösen Sekte. Für die von Lenin begründete Religion sind sie bereit sich aufzuopfern. In Graz sieht man das. Obwohl ihnen die Partei ihren halben Gemeinderatsbezug abknöpft, rennen ihre Mandatare wie verrückt durch die Stadt und missionieren.
Die größte Gefahr für die Menschheit geht von den Fanatikern und den Überzeugten aus. Die alte Weisheit gilt noch immer. Denn diese beiden blindgläubigen und verbissenen Gruppen sind nicht nur bereit, sich selbst für ihre Weltrettungsideen zu opfern. Sie haben auch kein Problem damit, unbeteiligte und unschuldige Menschen auf dem Altar ihrer Erlösungsgeschichten als Opfer darzubringen. Nun werden viele sagen, dass die Kommunisten unserer Tage nicht mehr die sind, die in der Sowjetunion am Ruder waren. Diese haben ja, während die Nazis die KZs errichteten, den Gulag erfunden. Im weiteren Verlauf der Geschichte forderte das kommunistische Experiment dann rund 100 Millionen Tote. Aber Vorsicht! Wie alle Totalitaristen sind die Kommunisten Künstler der Verstellung. Sie geben sich heute als junge smarte Demokraten, aber ihre toleranten Reden sind nichts anderes als geschickte rhetorische Taktiken. In Wirklichkeit haben sie die alten kommunistischen Doktrinen noch immer im Kopf und werden diese auch anwenden, wenn sie glauben, dass die Zeit für die Machtübernahme gekommen ist. Und was dann passieren wird, das steht in den Programmen. Jeder kann es nachlesen. Aufhebung des kapitalistischen Eigentums an großen Produktionsmitteln, Aufbau des Sozialismus (DDR-Jargon), politische Entmachtung der Kapitalistenklasse, Verstaatlichung von Banken, Versicherungen und der Schlüsselindustrien und Austritt aus der „imperialistischen“ EU, um nur einige Kleinigkeiten zu nennen. Die KPÖ ist eben, so einer ihrer Chefideologen, „ein Kind der russischen Oktoberrevolution 1917“, also einer brutalen Schlächterei. Und die leninistische Doktrin, die die Durchsetzung der Diktatur des Proletariats mit allen Mitteln verlangt, gehört zu ihrem genetischen Code.
Der große Gewinner: Andreas Babler
Ein weiterer großer Gewinner der Wahlen in der Stadt Salzburg ist Andreas Babler. In seinem Innersten ist er noch immer der linksextreme Kommunistenfreund, der er in der Jugend war. Nur aus taktischen Gründen zeigt er ein konformistisches, sozialdemokratisches Gesicht. Tatsächlich wird er alle Hebel in Bewegung setzen, damit die Salzburger Genossen ein sogenanntes „antimonopolistisches Bündnis“ mit den Leninisten eingehen. Gemeinsam wird man dann einen allgewaltigen Leviathan aufzubauen versuchen, der in jeden Betrieb, jede Schule, jedes Krankenhaus und jede Familie hineinregieren wird. Unter einem Übermaß an Gleichheit wird die Freiheit des Individuums erstickt werden, so wie wir das in allen sozialistischen Ländern, von der Sowjetunion bis Kuba und Venezuela, schon vorgeführt bekommen haben. Das große Drama dieser Leute ist, dass sie dem hypertrophen marxschen Wahn verfallen sind, in die Bewegungsgesetze der Geschichte Einblick zu haben und aufgrund dieser exklusiven Fähigkeit, die Gesellschaft wie einen riesigen kybernetischen Apparat zu steuern vermögen. Doch die gesellschaftliche Wirklichkeit ist zu komplex, zu eigenwillig und spontan, als dass man zukünftige Entwicklungen voraussehen könnte. Am Ende geht jedes sozialistische Experiment notwendig an den unerwünschten Effekten zugrunde, die die hirnlosen Eingriffe einer inkompetenten Funktionäreschaft in den Markt nach sich ziehen. Die Menschen werden passiv, weil in einem egalitären Kollektivsystem individuelles Engagement keinen persönlichen Vorteil mehr bringt, und die Wirtschaft zusammenbricht, weil ein Regime, das den Markt als wichtigstes Informationssystem de facto liquidiert, immer die falschen wirtschaftspolitischen Entscheidungen trifft. Ein gutes Beispiel für kollektivistisches Harakiri ist die Idee der Linken in Berlin, sämtliche privaten Wohnbauträger zu „vergesellschaften“. Der unerwünschte Effekt wird dann sein, dass das private Kapital aus dem Wohnbausektor abfließt, dadurch weniger Wohnraum geschaffen wird und die Mieten in die Höhe schießen. Opfer einer solchen Politik werden die „kleinen“ Leute sein, die dann gezwungen werden, an die Peripherie abzuwandern, wo es noch billigen Wohnraum gibt und die, wie heute in Paris schon üblich, eine tägliche Fahrzeit zum Arbeitsplatz und zurück von mehreren Stunden in Kauf nehmen müssen.
Wie sehr die linken Eliten noch immer geradezu wahnhaft an ihren privilegierten Einblick in die Entwicklungsgesetze der Gesellschaft glauben, hat Andreas Babler in einem seiner letzten TV-Interviews offenbart. Auf den Hinweis, dass die SPÖ in den Umfragen zu den kommenden Europa- und Nationalratswahlen schlecht liegen würde, ließ er die Zuseher wissen, dass er generell nicht an Umfragen glaube. Er glaube an seine persönlichen Einsichten und an die Wirksamkeit seiner Pläne. Deren Umsetzung würde dann mit Notwendigkeit dazu führen, dass die SPÖ als Nummer eins aus den Wahlen hervorgehen wird. Interessant dabei die Parallele zum Kommunismus. Während in den USA schon längst empirische Studien durchgeführt wurden, waren sie noch in der Nachkriegszeit in der Sowjetunion unerwünscht. Die politischen Eliten waren davon überzeugt, dass die Lektüre der Schriften von Marx und Lenin ausreichen würde, um die Gesellschaft zu verstehen und die richtigen Maßnahmen zu setzen. Was dabei herausgekommen ist, hat man Ende der 1980er Jahre gesehen. Gorbatschow musste das Scheitern des Kommunismus bekennen und das Land verwandelte sich in einen autoritären Staat, in dem nur fett gefressene Oligarchen ein gutes Leben haben. Was sind nun die Gründe dafür, das der Links-Totalitarismus heute in Graz regiert und bald auch in Salzburg regieren wird? Wie konnte es geschehen, dass Teile der österreichischen Bevölkerung ihre Resistenz gegen die links-totalitäre Agitation verloren haben, obwohl die Mauer in Deutschland erst 1989 gefallen ist und dem grauen und grausamen Kerker-Staat DDR damit ein Ende gemacht wurde? Der deutsche Soziologe Heinz Bude hat schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass in einer digitalen Mediengesellschaft Stimmungen über das Wahlverhalten der Menschen entscheiden. In einer „Stimmungsgesellschaft“ handeln die Menschen nicht mehr rational, sondern gefühlsgeleitet. Besonders die Linke hat es in den letzten Jahren geschickt verstanden, sich an die Schalthebel der Medienapparate zu schwindeln und damit die Macht über das gesellschaftliche Stimmungsmanagement zu übernehmen. Mit der Hilfe von Staatsmedien und von mit Inseratenmillionen aus öffentlichen Haushalten geförderten Privatmedien wurde die Bevölkerung einer Gehirnwäsche ausgesetzt, deren zentraler Inhalt lautete: LINKS IST GUT UND SCHLECHT IST BÖSE. Jedes politische Angebot aus dem Spektrum rechts der Mitte wurde geradezu dämonisiert. Linken Organisationen und Parteien hingegen wurde der Heilgenschein des Edlen, Guten und Schönen aufgesetzt. Diese manipulative Taktik wird gerade jetzt dadurch auf die Spitze getrieben, dass man selbst die berüchtigten Mörder der linksextremen Baader-Meinhof-Bande subtil zu rehabilitieren versucht. Nach der Verhaftung der Star-Terroristin Daniela Klette kritisierte das Zentralorgan der deutschen Grünen, die TAZ, dass die Polizei eine „Rentnerjagd“ gegen harmlose Greise veranstalten würde, als hätten diese „Rentner“ bloß ein paar Kaugummiautomaten aufgebrochen und wären nicht mordend und brandschatzend durch die Lande gezogen. Klette war zum Beispiel mutmaßlich an so läppischen Aktionen wie der Ermordung des Chefs der Deutschen Bank Alfred Herrhausen (1989) und dem Chef der Treuhandanstalt Detlev Rohwedder (1991) beteiligt.
Furor richtet sich gegen rechtes Spektrum
Im Gegensatz zur milden Kommentierung von Terroristen, richtet sich der Furor der linken Parteien schon seit Wochen gegen das legalistische rechte Spektrum, dass sich ausnahmslos an die demokratischen Spielregeln hält. In Deutschland wurde gar das Verbot der AfD gefordert und schon seit Wochen veranstalten von der deutschen Regierung großzügig finanzierte Organisationen Demonstrationen und Medienkampagnen gegen rechts. So auch in Österreich, wo es einen der üblichen langweiligen Lichterlumzüge gab, diesmal selbstverständlich undifferenziert gegen rechts und für die „Rettung der Demokratie“. Nun sieht man, dass die Saat dieser verrückten Politik aufgeht. Viele Menschen haben offensichtlich keine Angst mehr vor der extremen Linken, sie wurde durch die Kampagnen der linksliberalen Lichterlmaschierer normalisiert. Geschichtsvergessen wählen viele einfache Menschen nun die KPÖ, eine leninistische Partei, die bis zum Mauerfall aus der DDR finanziert wurde und im Auftrag des Warschauer Paktes die österreichische Friedensbewegung unterwandert hat. Eine einseitige Kampagne gegen rechts und die geschickte Stimmungsmache der Mainstreammedien hat die extreme Linke hoffähig gemacht. Am Ende brauchten die Linksextremen nur mehr eine milde Oma (Graz) und ein fesches Bubi (Salzburg) aufs Schild zu heben und die Sache war getan. Schon haben die manipulierten Bürger eine Partei an die Macht gebracht, deren Jugendorganisation die Überwindung des osteuropäischen kommunistischen Völkerkerkers 1989/90 tief bedauernd als „Konterrevolution“ bezeichnet. Wie verrückt kann man eigentlich sein?
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