Bernhard Heinzlmaier: Lasst euch nicht länger manipulieren!
Wenn man als Österreicher den überwiegenden Teil seines Lebens in Deutschland verbringt, dann bemerkt man, wie unterschiedlich die Medienkultur der beiden Länder ist, meint eXXpress-Kolumnist Bernhard Heinzlmaier.
Während in Österreich die meisten Medien gleichgeschaltet sind und die Mainstreammeinung einmütig und einfältig propagieren, bemüht man sich in „FAZ“ und „Die Welt“, zumindest auch jene Leser mit fundierten Argumenten zu erreichen, die nicht ohne Sinn und Verstand jedem vom globalen progressiven Neoliberalismus angezettelten Massenwahn nachzulaufen bereit sind. Bei der Corona-Thematik ist der Unterschied am augenfälligsten. So wurde in den deutschen Qualitätsmedien die gesamte Meinungspalette dargestellt und auch kritischen Positionen, wie der des liberalen Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Kubicki, Raum gegeben. In Österreich hingegen wird bis zum heutigen Tag in nahezu allen Medien die Lage im Interesse einer autoritären Corona-Politik, die phasenweise chinesische Züge anzunehmen drohte, dramatisiert.
Pflegepersonal leidet - aber nicht wegen Corona
Ein besonders wirksames Mittel zur Hysterisierung der Massen ist die tägliche marktschreierische Veröffentlichung der Coronafälle mit Sätzen wie „Schon wieder 5284 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Und 10 Todesfälle“. Man merkt sofort die Absicht, die hinter einem solchen aufgesetzten melodramatischen Alarmismus steht, es geht darum, die Angststimmung im Volk am Kochen zu halten. Und wenn die Infektionen so signifikant zurückgehen, dass selbst der letzte Corona-Paranoide in der Bevölkerung merkt, dass sich die Lage entspannt, zieht man irgendeinen österreichischen Miniatur-Lauterbach aus der Tasche, der ein paar Long-Covid-Anekdoten in die Menge streut und die Situation in den Krankenhäusern als äußerst angespannt beschreibt.
Zweites ist tatsächlich völlig richtig, die Lage in den Krankenhäusern ist fatal und das Pflegepersonal, das besonders leidet, läuft den Krankenhausträgern davon, aber nicht wegen Corona, sondern wegen schlechter Bezahlung, unterbesetzten Stationen und dem demoralisierenden Gehaltsunterschied zwischen den Weißkitteln mit Doktortitel und der „subalternen Kaste der Pflegelakaien“. Für die verantwortlichen Gesundheitslandesräte ist Corona ein willkommenes Ereignis. Sie können die Verantwortung, für die von ihnen selbst totgesparten und ruinierten Krankenanstalten, der globalen Pandemie zuschreiben.
Im ORF zeigt sich garstige Fratze einer linken Kultur
Wo sich kaum ein Unterschied zwischen Deutschland und Österreich feststellen lässt, sind die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten. Dort wie da herrscht in ihnen eine parteipolitisch gesteuerte Funktionäre- und Journalistenklasse, die auf peinlich durchsichtige Art und Weise die Mischung einer Kultur aus Political Correctness, Vetternwirtschaft und persönlicher Vorteilsnahme um jeden Preis pflegt. Gerade jetzt ist ein Megaskandal beim Rundfunk Berlin-Brandenburg aufgeflogen. Gegen die Intendantin Patricia Schlesinger, sie ist in der Zwischenzeit fristlos entlassen worden, und einem sie umgebenden Klüngel an Bekannten und Verwandten, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Veruntreuung und der illegalen Vorteilsnahme. Opulente Abendessen auf Kosten des Steuerzahlers, gut dotierte Beraterverträge, Massagesitze im teuren Dienstwagen, verschleierte Boni und vieles mehr werden der Ex-Intendantin vorgehalten.
Fehlendes Fingerspitzengefühl und ein Mangel an Moral muss man hier besonders dem Führungspersonal einer Anstalt vorwerfen, die sich seit Jahren mit Genderirrsinn, LGBTQ-Propaganda, MeToo-Hysterie, postkolonialistischer Phraseologie und demonstrativer Islamfreundlichkeit als Speerspitze einer Gerechtigkeits- und Büßerbewegung erster Güteklasse inszeniert. Aber wie immer bei fanatischen Welterlösungsbewegungen, werden Bußrituale nur der niederen Gefolgschaft abverlangt und das Armuts- und Verzichtsgelübde gilt nur für die Unterprivilegierten.
Während man bei den deutschen Staatsmedien gerade mit Korruptionsproblemen ringt, zeigt sich im ORF die garstige Fratze einer linken Kultur des Hasses mit der dazugehörigen Lust an der Feindvernichtung. Hat unlängst ein ORF-Manager dem ungarischen Regierungschef Viktor Orbán einen tödlichen Herzinfarkt an den Hals gewünscht, so zeigte sich Anfang dieser Woche der hochrangige Führungskader der ORF-Nachrichtenmaschinerie, Thomas Langpaul, bemüßigt, einen besonders derben und dämlichen Scherz zum Tod der Tochter des Chefberaters Putins, Alexander Dugin, die von Terroristen in die Luft gesprengt wurde, vom Stapel zu lassen. Auf Twitter spottete er: „Bekommt Alexander Dugin jetzt einen weißen Lada“.
Eine Anspielung auf Geldzahlungen, die der russische Staat den Angehörigen von gefallenen Soldaten zukommen lässt. Während der ORF-Manager, der Viktor Orbán den Tod gewünscht hat, bereits suspendiert ist, darf Herr Langpaul hochbezahlt als Korrespondent in den USA weiterwerkeln. Wie auch immer, das linksliberale Versorgungspostenparadies, das über den Dächern von Wien am Küniglberg thront, wie einst der privilegierte Adel in seinen Schlössern, hat damit sein wahres Gesicht offenbart. Hinter dem Deckmäntelchen der politischen Unabhängigkeit verbirgt sich eine vulgäre Beutegemeinschaft, die nicht mehr Politik kommentiert, sondern selbst Politik macht, und zwar mit allen Mitteln, die bösartigsten Wünsche und primitivsten Witzchen an die Adresse eines Vaters, der gerade seine Tochter verloren hat, inklusive.
Politik wird von Tag zu Tag skuriller
Das Bonmot der Woche ist aber wieder einmal dem Bundespräsidenten gelungen. Wie die Corona-Hysteriker, die Journalisten der Mainstreamblätter und der des feudal-elitären Österreichischen Rundfunks, behandelt auch er die dumme Masse belehrend und von oben herab. Nachdem er die Mehrheit der Österreicher, die den Sanktionen gegen Russland kritisch gegenübersteht, als „Kollaborateure“ beleidigt hat, ist er in den nächsten Fettnapf mit Anlauf gesprungen und hat der Jugend des Landes empfohlen, einfach die Zähne zusammenzubeißen, wenn nun die nächste Teuerungswelle über sie hinwegbranden wird. Christian Kern, Exbundeskanzler und nun Unternehmer und Spezialist für die Energiemärkte, prophezeit für das Frühjahr 2023 einen „brutalen Verelendungsvorgang“ aufgrund der explodierenden Energiepreise. Händeringend fordert er die Politik zum Handeln auf. Aber der Bundespräsident verbreitet nichts als provokante Durchhalteparolen.
Politik wird von Tag zu Tag skurriler. Ein Wiener Bürgermeister, der in schlechtem Englisch mit einem Fake-Klitschko ein wirres Gespräch führt, den ukrainischen Obernazi Bandera nicht kennt und am Ende verlegen ein ukrainisches Fähnchen schwenkt, der grüne Landeschef von Baden-Württemberg, der den Bürgern empfiehlt, nur einen Raum in der Wohnung zu heizen, weil dies gesünder wäre und statt dem Duschen einen Waschlappen zu Hand zu nehmen und verlogene Zyniker der Macht, die schon heute alle rechtschaffenen Bürger, die im Herbst wohl gegen die Teuerungswelle protestieren werden, als Neonazis etikettieren, alles Zeichen von Dekadenz und völliger Verlorenheit der rezenten Politik. Wenn die Politik die Lage nicht mehr beherrscht, dann müssen die Menschen selbst die Sache in die Hand nehmen. Deshalb ein Rat an die Jugend, versucht euch nicht durchzubeißen, wie der alte Mann empfiehlt, packt euch zusammen und demonstriert schon im Herbst gegen eine Politik, die euch, wie alle anderen Bürger auch, mit euren Sorgen und Problemen schamlos allein lässt.
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