Bernhard Heinzlmaier: Nach dem Trump-Attentat zeigt die Linke ihr wahres Gesicht
„Die Sünde fast aller radikalen Linken seit 1933 war es, dass sie antifaschistisch sein wollten, ohne zugleich antitotalitär zu sein.“ Viele sagen, dass dieser treffende analytische Satz auf George Orwell zurückgeht, andere schreiben ihn Arthur Koestler zu. Offenbar hat sich der Antifaschismus seit Orwell und Köstler nicht geändert. Auch heute ist der Mainstream der antifaschistischen Bewegung totalitär, das heißt, Demokratie und Meinungspluralismus sind den Antifaschisten nach wie vor ein Dorn im Auge. Es kann nur eine richtige Meinung geben, ist der Grundsatz aller Extreme. Und wer eine andere hat, der muss beseitigt werden. Es ist der Glaube an die exklusive Berechtigung einer einzigen Meinung, der die Totalitaristen umtreibt.
Wieder wird man an die Hufeisentheorie erinnert, die besagt, dass die extreme Rechte und die extreme Linke weniger trennt, als ihre fanatischen Exponenten wahrhaben wollen. Zum gemeinsamen Wesenskern der politischen Extreme gehört, dass sie die Wirklichkeit durch Propaganda ersetzen. Überhaupt ist ihnen jedes Mittel recht, um die eigene Lehre und die mit dieser verbundenen Machtansprüche durchzusetzen. Mit gezielten Lügen, die Realität verzerrenden Bildern und Texten, Inseratenkorruption und dem Missbrauch staatlicher Institutionen, zum Beispiel der Justiz, will man die Macht gewinnen oder sie erhalten, vergisst dabei aber, dass die böse Tat auch die besten Absichten und die humansten Ideen vergiftet. Wer sich des Bösen bedient, um das Gute durchzusetzen, der wandelt sich, ehe er sich versieht, in einen niederträchtigen Schuft.
Die relevante Linke, zu ihr gehören in Österreich die SPÖ, die Grünen und die Neos, ist moralisch völlig verrottet. So bezeichnete die Vorsitzende der Neos Impfkritiker und FPÖ-Wähler als Volksverräter, um ein paar Wochen später in einem TV-Interview zu beschwören, dass sie das nie gesagt hätte. Die Grünen wiederum nennen die Lügen ihrer kindlichen Spitzenfrau Lena Schilling „unklare Ausdrucksweisen“ und die SPÖ hat einen Vorsitzenden, der davon fantasiert, dass er als Bürgermeister von Traiskirchen 10.000 Arbeitsplätze geschaffen hat. Selbst das linksgerichtete Magazin Profil hält diese Behauptung Bablers für ein beduseltes Bonmot aus dem volkstümlichen Werk „De Wöd ois Wülle und Vorstöllung“.
Der ärgste Feind aller Totalitaristen ist die Wahrheit. Nachdrücklich manifestiert hat sich das anlässlich des Attentats auf Donald Trump. So sprach die links-grüne TAZ aus Deutschland am Tag nach dem Attentat noch immer von einem „mutmaßlichen Anschlag“. Man wollte es nicht wahrhaben, dass der notorische Täter Trump auch einmal in die Rolle des Opfers geraten war. Auch der den Grünen nahestehende Standard empörte sich weniger über den Anschlag auf Trump als darüber, dass dieser nun das „mutmaßliche“ Attentat zum eigenen Vorteil im Wahlkampf verwenden werde.
Bei Babler und Kogler zeigen sich Totalitarismus und Fanatismus an ihrer Unfähigkeit, zwischen einer politischen Rolle und dem Menschen, der in dieser Rolle steckt, zu unterscheiden.
Andreas Babler und Werner Kogler haben den Namen von Donald Trump in ihren Stellungnahmen zum Attentat nicht einmal genannt. Kogler verstieg sich sogar zur Formulierung „Jede Form von Gewalt in der Politik ist schärfstens zurückzuweisen, EGAL GEGEN WEN SIE SICH RICHTET.“ Gemeint ist wohl, dass man, auch wenn es schwerfällt, gegen einen Unhold wie Trump zumindest manifeste Gewalt nicht anwenden sollte. Die subtile strukturelle Gewalt der links-liberalen Medienapparate sollte genügen, um das Monster zur Strecke zu bringen. Wenn Gewalt, dann eine, die unblutig, mit Stil und lächelnden Gesicht daher kommt. Babler dagegen lässt sein Pressebüro im wuchtigen Zuckerbäckerstil der 1950er Jahre die schnörkellose Botschaft „Die zunehmenden Angriffe auf Politiker sind alarmierend“ ins Papier stanzen. Ein Satz wie aus Eisen aus dem sprachkulturellen Arsenal der Prawda. Das tragische Ereignis, der dramatische Einzelfall, wird im Allgemeinen des vulgärmarxistischen Parteijargons einbetoniert und so zum Verschwinden gebracht. Kein Wort des Mitleids für Trump. Das überlässt man dem greisen Bundespräsidenten, der dem zukünftigen Amtskollegen verhalten gute Wünsche über den Atlantik kabelt.
Bei Babler und Kogler zeigen sich Totalitarismus und Fanatismus an ihrer Unfähigkeit, zwischen einer politischen Rolle und dem Menschen, der in dieser Rolle steckt, zu unterscheiden. Denn am Abend, nach der Arbeit, verwandelt sich jede politische Charaktermaske in einen Familienvater, eine Mutter, einen Opa, einen Kunstliebhaber oder einen Modelflugzeugbastler. Wenn man es schon nicht schafft, Empathie für den politischen Gegner Trump aufzubringen, dann müsste es doch gegenüber dem Menschen Donald Trump möglich sein, der sich in seiner menschlichen Grundverfasstheit in nichts von uns allen unterscheidet. Hätte der Täter getroffen, wäre ein Mensch gestorben. Das ist das Wesentliche bei einem Schussattentat, lässt man alles Akzidentielle, zu dem die Politik gehört, beiseite.
Offenbar hat die Wut darüber, dass das Attentat an Trump kein Erfolg war, bei vielen Linken die Sicherungen durchbrennen lassen.
Große Ereignisse der Geschichte bringen offenbar das Abgründigste, das sich im Inneren mancher Menschen abgelagert hat, an die Oberfläche. Best of Böse lieferte diesmal „EL Hotzo“, ein deutscher TV-Moderator, der früher Zoten-Dichter bei Jan Böhmermann war. Er kommentierte das Ereignis mit den Worten „Leider knapp verpasst“. Nachdem aufgebrachte Proteste auf X einsetzten, erklärte er trotzig, dass er wohl noch das Recht haben müsste, mit einem Faschisten kein Mitleid zu haben. Hat er, aber er muss ihm nicht öffentlich den Tod wünschen, ganz abgesehen davon, dass Trump kein Faschist ist, genauso wie die vielen anderen, die von der Linken zu Faschos gestempelt werden, weil ihnen einfach ihre Meinung nicht passt. Offenbar hat die Wut darüber, dass das Attentat an Trump kein Erfolg war, bei vielen Linken die Sicherungen durchbrennen lassen. So schreibt ein junger SPD-Funktionär in seinem X-Account: Führende Faschisten bekämpfen und im Zweifel wegsprengen, war bisher irgendwie mehr gesellschaftlicher Konsens.“ Sicher, aber nur in den Kreisen der Baader-Meinhof-Bande, nicht in einer demokratischen Gesellschaft, in der Urteile und Strafen von Gerichten ausgesprochen werden.
Was Totalitaristen wollen, ist die absolute Herrschaft über die Medien, denn in einer Kommunikationsgesellschaft entscheiden sie darüber, was das Volk denkt. Deswegen reagieren sie besonders empfindlich, wenn einflussreiche Personen des Medienbusiness nicht linkskonformistisch sind. Julya Rabinowich gehört, so SPÖ-Insider, zur sogenannten „Babler-Sekte“. Dort ist man streng marxistisch und extrem machtbewusst. Dass Elon Musk nach dem Attentat zur Wahl von Trump aufgerufen hat, ließ sie ausflippen und ihr wahres Gesicht enthüllte sich. Im tiefsten Proletenjargon polterte sie, Musk sei ein gefährlicher, unterbelichteter und gieriger Idiot, ein elender Spermaverteiler. Sie ist als Autorin romantischer Frauenliteratur bekannt. Ein Jahr in der Babler-Sekte hat sie offensichtlich zur tobsüchtigen Bolschewistin werden lassen. So schnell kann es gehen, wenn man in die schlechte Gesellschaft von Totalitaristen gerät. Extremismusforscher und betuliche Volkspädagogen sollten alarmiert sein.
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