Bernhard Heinzlmaier: Vitaler muslimischer Kriegsgott gegen ermüdeten christlichen Opfergott
In der Zeit von 2010 bis 2020 hat sich die muslimische Community in Österreich um 290.000 Angehörige vergrößert. In der gleichen Zeit ist die christliche Gemeinschaft um 650.000 Gläubige geschrumpft. Das hat das international renommierte Pew Research Center ermittelt. Während die Muslime durch ungebremste Zuwanderung zulegen, stellen die Christen ihre Reproduktionsarbeit ein, weil sie sich selbst hassen.
An der postmodernen Beliebigkeit wird der Westen wohl zugrunde gehen. Denn der wohlstandsverwahrloste Europäer fürchtet jede Verbindlichkeit wie der Teufel das Weihwasser. Das Werteideal des bindungslosen Europäers ist die Flexibilität. Und flexibel sind wir alle fürwahr. Besonders viele „Flexible“ findet man in der Politik. Dort wird die Meinung gewechselt wie das sprichwörtliche Hemd. Manche wechseln sie sogar mehrmals am Tag. Einer der größten Künstler des postmodernen Spiels mit Identitäten war der Jahrhundert-Star der Freiheitlichen Partei, Jörg Haider. Bis zu fünfmal am Tag, so berichten Weggefährten, soll er sich umgezogen haben, nur um sich perfekt der jeweiligen Zuhörerschaft anpassen zu können. Und auch die inhaltlichen Positionen hat er gewechselt wie seine Kleider. Am Morgen sprach er bei der Industrieellenvereinigung mit glühender Hingabe für den freien, ungeregelten Markt, zu Mittag verteidigte er vor Kammerfunktionären leidenschaftlich die Gewerbeordnung und am Abend sprach er sich am Viktor-Adler-Markt vor der urbanen Unterschicht für die Enteignung der Reichen und die Erhöhung des Arbeitslosengeldes aus. Jörg Haider war der perfekte postmoderne Politiker, weil er ein Repräsentant des Hyperrealen war. Im hyperrealen Raum ist jeder das, was er gerade sein will. Er kann wie Grimmelshausens „Baldanders“, jene Form annehmen, die ihm gerade angenehm oder nützlich ist. Jörg Haider war lange vor Friedrich Merz oder Karl Nehammer der perfekte postmoderne Politiker. Denn er hat verstanden, dass erfolgreiche Politik sich niemals um die Wahrheit dreht, was immer das auch ist, sondern um die Narrative, die die Menschen gerade hören wollen.
Ohne Werte, Weltanschauung und Identität ist man nicht stabil
Der Europäer unserer Zeit ist leichtlebig. Er nimmt alles das, was frühere Generationen schwer belastet hat, auf die leichte Schulter. Das gelingt ihm dadurch, dass er alle starken Bindungen in schwache Bindungen verwandelt. Partnerschaften sind ständig aufkündbar. Weil das jeder weiß, bleibt man in ihnen emotional distanziert. Trennungen, die immer wie aus dem Nichts kommen können, erträgt man dann leichter. Der leichtfüßige Wechsel von einem Arbeitsplatz zum nächsten ist heute das Berufsideal. Zu einer tieferen Identifikation mit dem Arbeitgeber kommt es nie. Ebenso im Konsum. Die Markenbindungen lösen sich auf. Man benutzt einmal das Eau de Toilette von Dior, einmal das von Gucci. Ganz danach, wie gerade die Stimmung ist. Eine beliebte Haltung dem eigenen Geschlecht gegenüber ist die Indifferenz. Man erklärt sich als „non-binär“ und kann dadurch, je nach Lust und Laune, mit Männern, Frauen oder Diversen in die Kiste springen. In Deutschland darf man das Geschlecht einmal im Jahr wechseln. Grundlage dafür ist eine einfache Willenserklärung, ein sogenannter Sprechakt. Als Mann mit Penis geht der Mensch ins Amt hinein und als Frau mit Penis kommt er wieder heraus. So funktioniert sie, die unbeschwerte Leichtigkeit des Seins im Zeitalter der Beliebigkeit. Ähnlich flexibel geht der postmoderne Charakter auch mit Glaube und Religion um. Um nicht zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften hin und her wechseln zu müssen, bedient man sich der Technik der Bricolage. Das heißt, man baut sich die passende Glaubenslehre aus verschiedenen Versatzstücken unterschiedlicher Religionen zusammen und mischt sie mit Produkten aus dem Supermarkt der Esoterik. Das Ergebnis ist dann zum Beispiel ein hybrides Glaubenskonstrukt aus buddhistischer Gleichmütigkeit, katholischer Traumhochzeit in Weiß, hinduistischer Vielgötterei und einem Schuss Magie der Steine. Wird mit der Zeit ein Bestandteil der Mischung als unangenehm empfunden, tauscht man ihn einfach aus.
Wir sind voller dekadenter Müdigkeit, der Islam strotzt vor Vitalität
In Österreich leben bereits an die 800.000 Muslime. Im hohen Maße sind es psychisch stabile und grundsatztreue Menschen. Sie leben nicht im Hyperraum fantastischer Vorstellungen, sondern stehen mit beiden Beinen auf dem Boden des Realen. Wenn sie als Mann auf die Welt kommen, dann bleiben sie das auch. An eine Transfrau mit Penis nur zu denken, ist für sie eine Sünde und bringt sie in die Nähe des Teufels. 70 % der jungen Muslime glauben an ihn, bei den Non-Muslimen sind es 9 %. Haben Muslime Orientierungsprobleme, dann gehen sie nicht in eine Trans-Beratungsstelle, sondern in die Moschee. Rund 40 % der in Österreich lebenden jungen Muslime zwischen 16 und 29 Jahren machen das mindestens einmal die Woche. Von den Non-Muslimen betreten nur mehr 10 % einmal wöchentlich ein Gotteshaus. 65 % der Muslime glauben, dass ihnen Gott nahe ist, unter Non-Muslimen sind es 25 %. Deshalb lohnt es sich für Muslime täglich zu beten. Es ist ja jemand da, der ihnen zuhört. 40 % tun das täglich und sparen sich dadurch den Psychiater, während nur 10 % der Non-Muslime täglich ein Gebet sprechen. Das abwesende Gottesgespräch kompensieren sie durch die regelmäßige Einnahme von Psychopharmaka.
Wir sind zu schwach, um den Muslimen zu widerstehen
Warum erzähle ich das alles? Ganz einfach, um zu zeigen, dass wir den Muslimen nicht gewachsen sind. Warum? Weil sie eine starke Gemeinschafts- und Familienorientierung haben, das heißt, sie halten zusammen, während wir uns streiten, spalten, uns gegenseitig zerfetzen. Sie halten an ihrer überlieferten symbolischen Ordnung fest, während wir unsere Gemeinschaft in einem Meer der Beliebigkeit auflösen und alle mehr und mehr zu hochgradig neurotischen Narzissten werden, die so einzigartig sind, dass sie nirgendwohin mehr Anschluss finden und deshalb meist alleine zu Hause sitzen und sich durch ständige Innenschau und quälende Selbstreflexionsschleifen in den Wahnsinn treiben. Und weil wir unsere Geschichte und unsere Gegenwart nicht mehr annehmen können, weil sie uns peinlich ist und wir sie deshalb beständig dekonstruieren. Wir erklären alle Syrer, Afghanen, Iraker, Palästinenser zu unseren Opfern und übersehen dabei, dass wir selbst die größten Opfer sind, nämlich die Opfer unserer völlig überzogenen Sünden- und Schuldzuschreibungen, was dazu führt, dass wir uns von jedem, der aus dem Orient zu uns kommt, alles gefallen lassen, um so ein wenig von unserer eingebildeten Schuld abzutragen. Früher sind die Menschen in den Beichtstuhl gegangen, haben sich dort die Absolution erteilen lassen und sind zur nächsten kolonialistischen Expedition aufgebrochen. Heute meiden wir den Beichtstuhl, bleiben unerlöst und werden folglich von unseren Sünden erdrückt.
Wer dem Kriegsgott mit einem Opfergott kommt, geht unter
Meine Diagnose ist, dass wir hochgradig dekadent sind. Wir haben uns in ein Heer von Schwächlingen verwandelt. Täglich beschäftigen wir uns nur mehr mit der Schuld unserer Vergangenheit. Wer dies tut und nichts anderes, der opfert seine Gegenwart und seine Zukunft seinem hypertrophierenden schlechten Gewissen. Wer ständig nur im Banne seiner Schuld lebt, der verliert seine Handlungsfähigkeit und entschuldigt sich zu Tode. Und so sieht die Praxis unseres Entschuldigungswahnes aus: Wir haben kein Geld, geben aber jährlich Milliarden für illegale Flüchtlinge aus. Wir lassen unsere Spitäler von hunderttausenden „Geflüchteten“ überrennen, wie das in Wien der Fall ist, und beschuldigen die umliegenden Bundesländer, dass sie zu viele „Fremdpatienten“ nach Wien schicken. Wir integrieren täglich 350 Kinder aus Syrien und von sonst woher in unsere Schulen und nehmen in Kauf, dass die Kinder derer, die sich keine Privatschulen leisten können, systematisch verblöden. Und wir sperren unsere Kinder zu Hause ein, weil wir Angst haben, dass sie von kulturfremden kriminellen muslimischen Jungs massakriert oder vergewaltigt werden. Gloria von Thurn und Taxis hat mir in ihrem neuen Buch indirekt den entscheidenden Hinweis für den Hauptgrund gegeben, warum wir den aktuellen Moslemansturm kulturell nicht überleben werden. Sie hat darauf hingewiesen, dass unser Gott ein „Opfergott“ ist, der stellvertretend für uns am Kreuz gestorben ist. Der Gott der Muslime ist ein aggressiver Kriegsgott, der seine Anhänger dazu antreibt, sich die ganze Welt zu unterwerfen. Zweimal darf geraten werden, wer bei dem Match Kriegsgott gegen Opfergott am Ende der Sieger sein wird.
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