Auch was das Verhältnis Israels zu den Arabern betrifft, äußerte sich Jean Améry klar und deutlich. Er schrieb: “Man kann die Menschen, die heute diesen Staat bewohnen, nicht Gegnern ausliefern, die zweifellos und was immer die arabische Auslandspropaganda auch vorbringt, ganz kurzen Prozess mit ihnen machen würden.”

Kompromisse mit PLO und Hamas ebnen den Weg in einen neuen Holocaust

Die arabischen Gegner des Staates Israel, auf die Améry Bezug genommen hat, haben sich in keiner Weise geändert. So verkündete unlängst ein Sprecher der Hamas in einem Interview im Sender LBC, dass seine Organisation das Massaker vom 7. Oktober immer wieder wiederholen werde, wenn nötig auch Millionen Mal, bis die Besatzung beendet werde. Der Journalist fragte nach: „Die Besatzung des Gazastreifens?“ Die Antwort des Hamas-Sprechers: „Nein, ganz Israel.“ Wer angesichts solcher Signale noch immer glaubt, dass Hamas, Hisbollah und der Iran an einer friedlichen Koexistenz von Juden und Arabern in der Konstruktion einer „Zweistaatenlösung“ interessiert seien, der glaubt auch daran, dass die Erde eine Scheibe ist, unter deren Oberfläche Reptiloiden leben. Der Iran und seine Verbündeten wollen den Staat Israel vernichten und jeden einzelnen Juden, wie einst die Nazis, bestialisch töten. In dem Augenblick, in dem der Iran und seine Verbündeten Macht über die Juden in Palästina bekommen würden, wäre der nächste Schritt die Wiedereröffnung der Konzentrationslager der Nazis im Nahen Osten. Die Juden in Israel wären deshalb verrückt, würden sie sich nach dem Massaker von 2023, bei dem die Hamas in Windeseile 1200 Juden niederträchtig und grausam ermordete und Geisel nahm, von denen noch heute welche in den von der UNO und EU finanzierten unterirdischen Gängen dem Hungertod entgegendämmern, auf eine Zweistaatenlösung einlassen. Völlig richtig bemerkte der israelische Regierungschef Netanjahu, dass, wie man 1945 die Nazis nicht in Berlin belassen hat, Israel heute die Hamas nicht in Gaza lassen könnte. Die letzten, die noch immer nicht begreifen, dass es sich bei Hamas und Hisbollah um klerikal-faschistische Nazis handelt, sind die Europäer, angeführt vom Super-Populisten und narzisstischen Nihilisten Macron. Wer einen Palästinenserstaat an den Grenzen von Israel fordert und schon vor seiner Zeit anerkennt, der will, ob bewusst oder unbewusst, das Ende Israels und einen neuen Holocaust.

Die Kunstszene und die postmodernen sozialen Bewegungen sind Feinde Israels

Wenn man sich in Kopenhagen dem Zentrum für moderne Kunst nähert, muss man sich den Weg durch eine Art, von der Geschichte vergessenen, Hippie-Kultur bahnen. An hässlichen Wohncontainern, vor denen auf einer dreckigen, von Unkraut befallenen Wiese, halbnackte, ausgeflippte Blumenkinder lagern, sind Palästinenserflaggen affichiert. Der weitere Weg führt durch ein heruntergekommenes Ensemble von Lagerhallen und Industriegebäuden. Palästinensische Embleme und Pali-Tücher sind hier keine Seltenheit. In den Cafés wird aber „Trüffeltoast“ angeboten. Die desolate, abgefuckte Aura der Umgebung ist also nichts weiter als Dekor für einen pseudorevolutionären Lebensstil. Wie in den 1970er Jahren, wo sich von den Eltern ausgehaltene Bürgerkinder als Punks tarnten, sind die antiautoritären Nonkonformisten der Kunstszene als Revolutionäre verkleidete Klein- und Großbürgerkinder, die ihre Neurosen durch das Engagement für die Rettung der Welt vor der Klimakatastrophe und der Araber vor den imperialistischen Israelis zu heilen versuchen und dabei teure Trüffelgerichte in sich hineinfressen. Was man in der Umgebung von „Copenhagen Contemporary“ antrifft, auf das stößt man überall in Europa oder den USA, wenn man sich in die Nähe von Hotspots der Kunstszene, wie den Wiener Festwochen, oder von Kunstuniversitäten begibt. Und auch wo die LGBTQ-Szene, die Klimabewegung und urbane Subkulturen sich treffen, wie zum Beispiel im Umfeld der roten Flora in Hamburg, verdichten sich Symbole, Sticker und Plakate, die Israelhass schüren. Das alles zusammengenommen repräsentiert den neuen linken Antisemitismus. Und dieser ist brandgefährlich, den er stilisiert die Hamas zu Freiheitskämpfern für ein konstruiertes palästinensisches Opfervolk. So werden die Bestien vom 7. Oktober 2023 in die große Opfergemeinschaft der Schwulen, Lesben, Nonbinären, Übergewichtigen, Klimaparanoiden, von kultureller Enteignung Bedrohten, durch den Imperialismus Versklavten und rassistisch Beleidigten integriert. Ist man in dieser linken Blase einmal angekommen, kann man machen, was man will, man hat immer Recht. Wer es nicht glaubt, der höre dem Vorsitzenden der Linkspartei Deutschlands, Jan van Aken, zu. Der postulierte, ohne rot zu werden, bei den letzten Berliner Sommergesprächen, dass linke Straftaten legitim seien, weil sie dem Schutz der Allgemeinheit dienen würden. So eine kunstvolle sophistische Volte muss man sich auch einmal erst zu drehen getrauen. Eine grandiose orwellsche Unverfrorenheit jedenfalls.

ORF-Skandal: Der linke Robert Gordon haut dem Fass den Boden aus.

Robert Gordon ist Journalist beim ORF und kommt aus dem Verband Sozialistischer Studenten. Dort verbrachte er viel Zeit gemeinsam mit Karl Pachner und Heinz Lederer, beide renommierte Figuren des öffentlich-rechtlichen ORF-Possenspiels der letzten Jahre. Gordon war wohl einer von denen, die nur deshalb im VSStÖ waren, um sich einer roten Beutegemeinschaft anzuschließen. Über eine solche ist er im ORF gelandet. Aufgrund seiner politischen Verankerung gehört er zur Kaste der Unberührbaren. Und als solcher kann man aggressiven antisemitischen Kauderwelsch von sich geben und kein relevantes Medium greift die Sache auf oder skandalisiert sie. Was hat Gordon nun getan? Er hat schlicht und einfach behauptet, dass sich die Juden langsam überlegen sollten, warum sie 2000 Jahre lang ein Opfervolk gewesen sind. Das heißt nichts anderes, als dass Robert Gordon die Juden dazu auffordert, darüber nachzudenken, ob sie nicht selbst am Holocaust schuld seien. Eine solche Verbalschweinerei hat sich bisher nicht der ärgste österreichische Neonazi herauszuhauen getraut. Aber Gordon darf es machen, hat er doch gewichtigen Geleitschutz von Genossen aus der guten alten Zeit in den SPÖ-Jugendorganisationen. Und man darf auch nicht vergessen, dass der jetzige SPÖ-Vorsitzende in seiner Jugend führender Pro-Intifada-Demonstrant war. So fügt sich hier wohl eines zum anderen.

Europa ist ein antisemitischer Hexenkessel geworden

In Österreich tobt sich gerade der autochthone, Hand in Hand mit dem importierten, Antisemitismus aus. Juden werden von Campingplätzen, aus Pizzerias und aus Uber-Taxis geworfen. Auf Ibiza stornierte eine Maklerin die Buchung eines Ferienhauses durch Juden und behielt die Anzahlung von 2.500 Euro als GAZA-Spende ein. Und in Deutschland behauptet die Journalistin Kristin Helberg, dass, wer das Kalifat ablehnt, „antimuslimische Reflexe“ hat. Überhaupt hat der sogenannte „antimuslimische Rassismus“ in der öffentlichen Diskussion mehr Gewicht als der Antisemitismus, obwohl er bloß ein ideologisches Konstrukt ist. Der Wind hat sich gedreht. Das Opfervolk Nummer eins sind heute die arabischen Muslime. Den Antisemitismus hat man mit ein paar schwülstigen Gedenkveranstaltungen elegant zur Seite geräumt. Man kann nur hoffen, dass das Niederschweigen von antisemitischen Vorfällen und das Aufkommen einer aggressiven Anti-Israel-Propaganda nicht ein Kniefall vor der immer mächtiger werdenden Lobby der Muslime ist, die man ohne Sinn und Verstand in großer Zahl ins Land geholt hat und weiter ins Land holt. „Man kann nicht Millionen Juden umbringen, um dann Millionen ihrer schlimmsten Feinde ins Land holen“, sagte einst Karl Lagerfeld. Offenbar kann man es doch. Man kommt dann aber in die Gefahr, das grausamste Kapitel der eigenen Geschichte wiederholen zu müssen.