Der elitäre Mensch ist ein neoliberales Wesen. Er kämpft immer darum, der Erfolgreichste zu sein. Er ist der Idealtypus des Homo Oeconomicus, wie ihn Thomas Hobbes definiert, ein Wesen, das durchgehend in Positionskämpfe verwickelt ist und in einem Umfeld lebt, das durch den brutalen Kampf jeder gegen jeden geprägt ist. Immer wieder schließen sich die elitären Ego-Warrior zu Beutegemeinschaften zusammen. Hat man gemeinsam mit den Partnern die Beute erlegt, dann beginnt der erbarmungslose Kampf untereinander, der so lange währt, bis einer als Endsieger übrigbleibt. Er schleppt die Beute dann zufrieden mit sich fort. Es kann immer nur einen Sieger geben. Gibt es einmal drei, dann beginnt sofort nach der Siegerehrung die Fortsetzung des Gemetzels. Erinnern wir uns an die SPD-Troika der 1990er Jahre. Scharping, Lafontaine, Schröder. Gerhard Schröder hat nicht eher geruht, bis er sich seiner beiden Gefährten entledigt hatte. Das ewige Gesetz der Politik. Schon im alten Rom hat Caesar seine Mitstreiter Pompeius und Crassus ausgelöscht, um der alleinige Herrscher zu sein. Bald wurde auch er ein Opfer des Ungeistes der Politik. Auf den Stufen des Capitols wurde er erstochen. Heute dasselbe Spiel wie gestern.

In der Erfolgsgesellschaft zählt keine Leistung

Der Wesenskern der Erfolgsgesellschaft ist, dass im Konkurrenzkampf Leistung unerheblich ist. Vielmehr geht es darum, durch geschicktes Taktieren und hinterhältige Finten und Tricks den Gegner niederzukämpfen. In der Erfolgsgesellschaft geht es niemals ehrlich zu. Wer ehrlich ist, ist geradezu ein prädestiniertes Opfer. Und ebenso, wer glaubt, durch Leistung reich zu werden und zu Ansehen zu kommen. Denn die Erfolgsgesellschaft ist das Schlachtfeld der Blender. Die, die es perfekt verstehen, als mehr zu erscheinen, als sie tatsächlich sind. Am Ende sind immer die Unehrlichen und die Verschlagenen die Gewinner. Ihnen gelingt es als die fleißige und zupackende Selbstlosigkeit zu erscheinen, obwohl sie tatsächlich inkompetente, faule und eigennützige Defraudanten sind.

Die Blender sind die Helden der Gegenwart

Vor allem die Kommunikationsbranche ist das Reich der Blender. Sie ist der Ort, an dem sophistische Sprachspiele und verführerische Bilder produziert werden, die in der Regel die Menschen dazu bringen, etwas zu tun, das nicht ihnen nützt, sondern ausschließlich den herrschenden Eliten. PR-Experten, die Künstler der Verführung und wohlfeilen Lüge, werden dann engagiert, wenn sie eiskalte, skrupellose Nihilisten sind. Ohne mit der Wimper zu zucken, entwickelt der Nihilist zum Beispiel die Bezeichnung „Billig-Strom-Gesetz“ für eine Maßnahme, die den Strom bestenfalls in kosmetischen Kleinstdosierungen verbilligt, wahrscheinlich aber sogar verteuert. Oder man erfindet eine Kampagne, die die Bürger zum Zusammenhalt auffordert, während die Eliten selbst gemeinschaftsfeindliche Egoisten sind. Es gibt kein Gesellschaftssegment, in dem die Menschen sich dermaßen hassen und einander nicht den kleinsten Erfolg gönnen, wie die Spitzenpolitik. Vielleicht kommt ihr die Wissenschaft noch nahe. Zusammenhalt gibt es jedenfalls dort keinen, es dominieren Verrat und Intrige. Vom einfachen Volk hingegen verlangt man, dass es sich verantwortungsvoll den Gemeinschaftsinteressen unterordnet, obwohl das ganze Gemeinschaftsgerede ein einziges Lügengespinst ist, hinter dem die gewissenlose Gier nach Macht und Geld lauert.

Die Eliten lügen wie gedruckt und fühlen sich noch cool dabei

Ein Beispiel für gewissenlose Propaganda und Manipulation lieferten unlängst zwei ehemalige SPÖ-Parteimanager. Die SPÖ ist im Übrigen, wie alle linken Parteien, zum unmoralischen Handeln prädestiniert, weil sie sich nur an Klasseninteressen und nicht an moralische Normen gebunden fühlt. Um die klassenlose Gesellschaft durchzusetzen, ist jedes Mittel recht, weil am Ende der große Lohn des Paradieses auf Erden für alle steht. Zurück zu den Parteimanagern. Einer von ihnen schrieb unter einen Bericht über die Eskalation eines Perchtenlaufs auf X das Wort „Leitkultur“, während der andere antwortete „Stadtbild“. Widerlicher geht es nicht, denn in beiden Fällen wird insinuiert, dass die mitteleuropäische Kultur, ein Werk der Aufklärung, sich in nichts von der patriarchalen und phallokratischen Gewaltkultur der Migration aus muslimischen Ländern unterscheiden würde. Alle Islamkritiker erhalten also indirekt und natürlich hämisch und heimtückisch die Anweisung, ihr Maul zu halten. Es wird vermittelt, sie hätten kein Recht zur Kritik, weil der Westen kein Jota anders wäre als die muslimische Kultur. Das würden die Perchtenläufe zeigen. Hier wird die Verkommenheit der sozialdemokratischen Eliten offenbar. Sie wollen das tatsächliche „Stadtbild“ verschleiern, das zeigt, dass die Meidlinger Fußgängerzone mit Kopftuchfrauen überflutet ist, dass sich 80 % der jungen Frauen in Österreich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf die Straße trauen, dass Gruppenvergewaltigungen übelster Art begangen werden, in Deutschland zwei am Tag, und im Anschluss daran die Täter freigesprochen und die Opfer verhöhnt werden und dass das Messer, arabisch-muslimisches Männlichkeitssymbol, immer häufiger zur Konfliktlösung eingesetzt wird. Wer am Yppenplatz wohnt, weiß, wie das „Stadtbild Wiens“ ist und dass es korrekturbedürftig ist.

Der kastrierte Gewaltbegriff als Propagandainstrument

Der Begriff „Stadtbild“ ist wohl einer der klügsten analytischen Begriffe, die seit langer Zeit aus der Politik gekommen sind. Reflektiert er doch den Umstand, dass die Menschen unserer Tage ästhetische Wesen sind, die vor allem vom äußeren Erscheinungsbild der Dinge beeinflusst werden. In der Wissenschaft spricht man von „präsentativer Symbolik“ und meint damit die Bedeutungszunahme der ästhetischen Kommunikation für die Meinungsbildung. Friedrich Merz hat also richtig erkannt, dass die Bilder einer Stadt tausendfach stärker auf die Menschen einwirken als die ganze diskursiv, mit viel Text vermittelte humanistische Kommunikation. Wer die Bilder der Städte nicht in den Griff bekommt, der verliert die Menschen. Die SPÖ liegt im Augenblick bei 18 % und die ÖVP bei 19 %. Ein Beleg dafür, dass diese Parteien am wenigsten mit den Gesetzmäßigkeiten eines ästhetischen Zeitalters vertraut sind. Dazu gehört auch der Umgang mit den Bildern der Gewalt, die heute omnipräsent sind. Die Wiener Linien machen gerade eine völlig unzulängliche Kampagne gegen Gewalt, die trotz gegensätzlicher Empirie, Gewalt auf Gewalt gegen Frauen verkürzt. Dabei machen gerade jetzt viele männliche Jugendliche und junge Männer massive Gewalterfahrungen manifester und latenter Art. Besonders die auf der Straße in der Mehrheit auftretenden arabisch-muslimischen jungen Männer repräsentieren einen kämpferischen und angriffigen Machismus, der auf die Konfliktlösung mit Mitteln der Gewalt ausgerichtet ist. Von Messerattentaten oder der Brutalität der Fäuste sind überwiegend junge Männer betroffen. Sie kommen in der Kampagne der Wiener Linien nicht vor. Sie werden „geothert“. Wieder eine perfide Strategie der Eliten aus Politik, Medien und der PR-Branche, einen ihnen unangenehmen Aspekt der Gewalt in den Städten, die migrantische, männliche Gewalt, zum Verschwinden zu bringen. Der Mann darf kein Opfer sein, er ist immer der Täter. Es gibt nur eine Ausnahme, den muslimischen Mann. Auch er ist Opfer und damit von der Kritik unberührbar.

Wider dem propagandistischen Konstruktivismus der Eliten

Der propagandistische Konstruktivismus der Eliten dieses Landes ist ekelhaft. Er entstellt und manipuliert Wirklichkeit und Tatsachen. Anstelle der Realität werden ideologische Traumbilder gestellt. Und die Bürger werden zum Spielball von Manipulationstechniken degradiert. Die Taktiken der verlogenen Sprachspiele und Bildmanipulationen werden immer dreister. Das ist ein Zeichen dafür, das die Eliten das Volk für dumm halten. Will man es steuern, sind keine großen Anstrengungen vonnöten. Das Wahlvolk dürfte aber klüger sein, als die Eliten glauben. SPÖ und ÖVP brechen gerade bei Umfragen ein und die FPÖ floriert. Wie kann man den Druck auf das alte Machtkartell verstärken? Die Richtung gibt ein Werbeslogan der linken deutschen Tageszeitung „Junge Welt“ vor. „Sie lügen wie gedruckt, wir drucken ihre Lügen.“ Jeden Tag muss man die Unwahrheiten und Manipulationen der Parteien und ihrer PR-Agenturen aufdecken, schonungslos. Nur ein aufgeklärtes Volk ändert sein Wahlverhalten in Richtung eines selbstbestimmten Lebens ohne zynische Bevormundung.

zVg/Bernhard Heinzlmaier