Man kann wohl gar nicht zählen, wie oft uns in den vergangenen Jahren von diversen Journalisten oder Politikern bestimmter Parteien erzählt wurde, dass das Thema Asyl kein bestimmendes Thema sei und andere in dieser Frage angeblich regelmäßig übertreiben würden. Auch angesichts explodierender Asylzahlen und europaweiter Empörung kam die ewig gleiche Litanei. Erinnern wir uns beispielsweise an die Aussage des SPÖ-Vorsitzenden Babler, der in einem Interview davon sprach, dass Migration „kein sehr großes Thema“ sei.

Ausschreitungen in Großbritannien und Spanien

Dass das mitnichten der Fall ist, zeigen wohl die Bilder der vergangenen Wochen und Monate. Nicht nur, dass mittlerweile keine Woche vergeht, wo uns nicht schockierende Meldungen über Übergriffe, Gewalttaten und massive Herausforderungen im Bildungs- und Gesundheitssystem erreichen. Sondern auch der Protest auf den Straßen gegen eine fehlgeleitete Asylpolitik wird immer deutlicher – und zum Teil auch immer rauer. So nahmen vergangenes Wochenende mehrere zehntausend Menschen in London an einer Demonstration für eine schärfere Gangart in Sachen Migration teil.

Zuvor hatte es über den Sommer bereits heftige Ausschreitungen und Proteste in Essex und Nordirland gegeben. Hintergrund war beide Male die dramatische Unzufriedenheit mit der britischen Migrationspolitik. Auch in Spanien eskalierte die Situation vor wenigen Wochen. Nach einem Angriff auf einen Pensionisten durch zwei illegale Marokkaner kam es in der südspanischen Stadt Torre-Pacheco zu massiven Unruhen und Straßenschlachten zwischen Spaniern und Migranten. Darüber hinaus zeigen Umfragen in vielen Teilen Europas, dass der Wunsch nach Veränderung und einer Kurskorrektur in der Asylfrage immer größer wird.

Unzufriedenheit wird zu Wut und Hass

Während manche nun erneut versuchen, diese Entwicklungen lediglich auf „rassistische Haltungen“ oder einen aufkeimenden Rechtsextremismus zu reduzieren, ist das Problem doch ein anderes. Hinter diesen Protesten steht das Gefühl der Ohnmacht im Hinblick auf die fatalen Zustände, die durch die unkontrollierte Zuwanderung der letzten Jahre befeuert wurden.
Viele Menschen verlieren angesichts der Ausreden und immer gleichen faulen Antworten, die sie zu hören bekommen, die Geduld. Die seit Jahren herrschende Frustration kippt mittlerweile öfter in Wut und Hass. Auch wenn völlig klar ist, dass jede Form von Gewalt sowie Krawalle, wo Autos angezündet, Menschen attackiert oder Polizisten angegriffen werden, absolut inakzeptabel und zu verurteilen sind, so ist doch die dahinterstehende Entwicklung eine besonders besorgniserregende.

Unser sozialer Frieden steht auf dem Spiel

Gegenwärtig bewahrheitet sich genau das, was vielerorts schon seit Jahren prophezeit wurde. Durch die lähmende Tatenlosigkeit angesichts der nach wie vor stattfindenden illegalen Migration und der damit einhergehenden Konflikte in vielen europäischen Staaten, ist die Stimmung in der Bevölkerung schon längst gekippt. Es ist unübersehbar, dass mittlerweile auch unser sozialer Frieden und unser gesellschaftlicher Zusammenhalt auf dem Spiel stehen. Dass es noch immer Stimmen gibt, die das nicht ernst nehmen wollen, erweist sich als zusätzlicher Brandbeschleuniger. Und immer öfter sehen sich Menschen angesichts der sträflichen Ignoranz, die ihnen von manchen Teilen der Politik und der Medien entgegenschlägt, verhöhnt.

Anstatt sich also ausschließlich über die Demonstrationen selbst zu echauffieren, sollten sich jene eher mit der Frage auseinandersetzen, wie wir es überhaupt so weit kommen lassen konnten. Nicht die Demonstranten sind unser großes Problem. Sondern das, was sie antreibt. Nämlich eine Entwicklung, die wir zugelassen haben, und deren Folgen an allen Ecken und Enden über uns hereinbricht. Finden wir darauf nicht schnellstens eine entsprechende Antwort, werden solche Ausschreitungen und Proteste erst der Anfang sein. Und das kann niemand wollen.