Heinzlmaiers Lesezeichen: Das vertuschte Netzwerk – wie Politik, Justiz & Medien bei Kindesmissbrauch versagen
In der neuesten Ausgabe von „Heinzelmaiers Lesezeichen“ spricht Bernhard Heinzelmaier mit Autor Werner Reichl über eines der brisantesten und meistverdrängten Themen unserer Gesellschaft: die Verflechtung von Pädophilie, politischer Macht und ideologischer Verharmlosung.
Gleich zu Beginn geht es um den Fall Florian Teichtmeister – für Reichl ein Paradebeispiel dafür, wie Medien und Justiz Täter schonen und Opfer vergessen. Während andere Medien beschwichtigt hätten, sei es vor allem dem exxpress zu verdanken, dass der Fall in der Öffentlichkeit geblieben sei.
Reichl nimmt kein Blatt vor den Mund – und zieht eine provokante These: „Politischer Missbrauch von Kindern geht oft mit sexuellem Missbrauch einher.“ Er wirft Politik, Justiz und Medien Vertuschung und Schutzmauern zugunsten prominenter Täter vor.
Ein zentrales Kapitel im Gespräch ist das berüchtigte Kinderheim Wilhelminenberg in Wien – oft als die „rote Kinderhölle“ bezeichnet. Reichl und Heinzelmaier zeichnen ein Bild systematischer Gewalt, verschwundener Akten und jahrzehntelanger Vertuschung durch politisch Verantwortliche.
Ein weiterer roter Faden: die Rolle linker Ideologien in der Debatte um sexuelle Befreiung und kindliche Sexualität. Reichl zeigt, wie Theoretiker wie Foucault oder Freudomarxisten in der Vergangenheit dazu beigetragen hätten, dass Pädophilie teilweise als politisch verträglich gedacht wurde – und wie diese Denkansätze bis heute Wirkungen entfalten.
Besonders kritisch: wie Medien mit Opfern umgehen. Reichl wirft klassischen Medien wie Standard oder Falter vor, Täter zu schützen und Opfer zu diffamieren. Nur wenige Plattformen, so Reichl, seien bereit gewesen, Opfer zu Wort kommen zu lassen und unabhängig zu recherchieren.
Kommentare