Kolumne Christian Klar: Ein Jahr nach dem Terrorüberfall in Israel …
Am 7. Oktober jährt sich der Angriff der Hamasterroristen. An einem Samstagmorgen überfielen sie Israel, quälten und ermordeten über 1.200 brutal und entführten rund 240 Menschen in den Gazastreifen. Unter dem Jubel der Menge wurden die Geiseln durch die Straßen geschleppt und misshandelt. Viele der Geiseln sind inzwischen tot, 50 konnten in einem Austausch gegen 150 inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden. Immer noch sind mehr als 100 unschuldige israelische Zivilisten und Zivilistinnen in Geiselhaft, niemand weiß, ob sie noch leben und welche Qualen sie erleiden müssen.
Seither schießt die Hamas täglich Raketen auf Israel, die Hizbollah feuert ebenfalls täglich auf den Norden Israels, Ortschaften mussten evakuiert werden und bis heute können ca. 60.000 Israelis nicht in ihre Häuser zurückkehren. Immer wieder wird Israel von den Huthirebellen angegriffen, gelegentlich überfallen sie auch vorbeifahrende Schiffe, die mit all dem nichts zu tun haben. Bereits zweimal führte der Iran einen massiven Angriff mit Raketen und Drohnen auf Israel durch. Ohne das funktionierende Abwehrsystem “Iron Dome” würde Israel nicht mehr existieren. Der Krieg gegen die Juden, den Mohammed am Sterbebett gefordert hat, wäre gewonnen. Israel versucht mit einer der stärksten Armeen der Welt, seine Existenz zu verteidigen und kämpft dafür an allen Fronten. Vor allem gegen Hamas und Hizbollah, die sich auch hinter Zivilisten verstecken. Dass viele der Palästinenser mit der Hamas sympathisieren, konnten wir am 7.10.2023 sehen. Auf den Straßen wurde der brutale Überfall und das Vorführen der blutüberströmten Geiseln bejubelt.
Doch wie reagiert die westliche Welt? In vielen Ländern gibt es Unterstützung für die Palästinenser sowie Mitleid und Empathie für die Bevölkerung in Gaza, dem Westjordanland und dem Südlibanon. Wenig hört man von den Opfern des Terrorüberfalls oder die israelische Bevölkerung, die seit einem Jahr in einem Krieg leben muss, den andere begonnen haben. Viele sprechen dann von Antizionismus, aber versteckt sich dahinter nicht doch Antisemitismus?
Die Politik fordert die israelische Regierung auf, einem Geiseldeal zuzustimmen, den die Hamas ablehnt, einen Krieg zu beenden, den Hamas, Hizbollah und die anderen täglich fortsetzen, und endlich einer Zweistaatenlösung zuzustimmen, obwohl die andere Seite weder den Staat Israel noch sein Existenzrecht anerkennt, sondern ganz offen als Ziel die Vernichtung Israels bestätigt. Im Übrigen hat Israel sowohl bei seiner Staatsgründung als auch ein weiteres Mal in der Geschichte einer Zweistaatenlösung zugestimmt, die arabischen Staaten haben jedoch immer abgelehnt.
Nun jährt sich der Terrorüberfall am 7. Oktober, überall in Europa gibt es Großdemonstrationen für die Unterstützung der Palästinenser, jedoch kaum Solidarität mit den Opfern des Terroranschlags vor einem Jahr oder mit Israel, welches wieder einmal um sein Überleben als Staat kämpfen muss.
Einige Beispiele, die die Welt erschüttern sollten: Im Zuge der Kampfhandlungen hat die israelische Armee im Gazastreifen eine Geisel befreit, ein Mädchen, welches fast ein Jahr als Haussklavin (!) bei der Familie eines Arztes im Gazastreifen eingesperrt war. Auch wurde ein jesidisches Mädchen befreit, welches sich ein Hamaskämpfer 10 (!) Jahre als Sexsklavin gehalten hatte. In einem Flüchtlingslager (!) konnte ein Anführer der Hizbollah eliminiert werden.
Ich werde den Abend des 7. Oktober 2024 der Opfer des Terroranschlages gedenken und an der Seite Israels bei einer Veranstaltung sein.
INFO
Christian Klar ist Schuldirektor in Wien
– Lehrer in verschiedenen Schulen
(Hauptschule, jüdische Privatmittelschule, Polytechnische Schule, Pädagogische Hochschule)
– Seit elf Jahren Schulleiter einer öffentlichen Wiener Mittelschule (“Brennpunktschule”)
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