Kolumne Laura Sachslehner: Urlaub in Afghanistan? Europa macht sich lächerlich
Eine neue RTL-Dokumentation aus Deutschland berichtet über Urlaubsreisen von Afghanen in ihr Heimatland – und das trotz aufrechtem Asylstatuts in Europa.
Schon lange erscheint es ohnehin schwer verständlich, warum Menschen aus Afghanistan ausgerechnet in Deutschland oder Österreich Asyl beantragen und Schutz bekommen sollten. Denn auf dem Weg zu uns passieren diese Menschen eine Reihe anderer sicherer Drittstaaten, wo sie um Schutz bitten könnten. Unterwegs verwandelt sich die Flucht jedoch in eine gezielte Migration in die Länder mit den großzügigsten Sozialsystemen und dem wirtschaftlich komfortabelsten Leben. Individuell ist das eine vollkommen nachvollziehbare Entscheidung. Politisch müssen wir jedoch feststellen, dass dieser Umstand unser Asylystem ad absurdum führt und unseren Kontinent an die Wand fährt.
Spätestens seit der Debatte rund um die Mindestsicherung ist ohnehin klar: So funktioniert dieses System nicht. Wenn die Sozialhilfe-Bezugsquote in Wien bei Syrern bei über 73 Prozent liegt und bei Afghanen bei über 54 Prozent, dann zeigt auch das deutlich: viele dieser Menschen wollen hier nichts beitragen, sie wollen unsere Volkswirtschaft nicht bereichern. Sie wollen schlicht von einem System profitieren, dass andere aufgebaut haben und jeden Tag mit ihrer harten Arbeit finanzieren. Und entgegen der Behauptungen der SPÖ ist es auch nicht „gerecht“ oder „sozial“ so ein unfaires System immer weiter aufrecht zu erhalten.
In einem Punkt sollten wir uns doch alle einig sein: Wir wollen ein Land sein, wo wir füreinander da sein und wo wir jene unterstützen, die unsere Hilfe wirklich brauchen. Gleichzeitig wollen wir und dürfen wir uns nicht ausnutzen lassen. Doch Europas kaputtes Asylsystem befeuert genau das. Wir signalisieren Menschen auf der ganzen Welt, dass sie mit Betreten des europäischen Festlandes automatisch einen Freifahrtschein durch ganz Europa und in ein besseres Leben haben – ohne sich dafür allzu sehr anstrengen zu müssen. Wenn Menschen sich bei uns nicht an Gesetze halten, können wir sie dank veralteter Regelwerke nicht einmal abschieben. Man kann unsere Werte mit Füßen treten, doch die Konsequenzen sind dank Europas moralischer Verblendung mehr als überschaubar. Wir geben uns schlicht der Lächerlichkeit preis.
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