Laura Sachslehner: Warum junge Konservative die neuen Rebellen sind
Lange Zeit galt es als besonders rebellisch, als junger Mensch links und progressiv zu sein. Dieser Befund gilt heute längst nicht mehr. Wer heute gegen die vernunftbefreiten Debatten selbsternannter linker Moralapostel aufbegehrt, ist der wahre Rebell. Und gerade junge Menschen fühlen sich von diesem wert- und sinnbefreiten Blick auf die Welt immer öfter abgeschreckt.
Jugendliche, die gegen den Staat, gegen das konservative Elternhaus und gegen jegliche traditionellen Werte ankämpfen – so wurden junge Menschen bis dato gerne skizziert. Mit der Jugend geht seit jeher das Image der Rebellion einher. Doch diese Rebellion wird gemeinhin als Aufbegehren gegen alles, was konservativ sei, verstanden. Junge Menschen seien im Mainstream vor allem links und progressiv und würden sich auch eine dementsprechende Politik erwarten – so das Narrativ, das nach wie vor verbreitet wird. Doch das Gegenteil wird immer mehr zur täglichen Realität.
Links ist der neue Mainstream
Rebellisch ist heute eher derjenige, der gegen den linken Mainstream aufbegehrt. In einer Gesellschaft, in der weite Teile des sogenannten „Establishments“ als links der Mitte einzuordnen sind, ist links zu sein keine Rebellion mehr, sondern bloße Anpassung. Weite Teile der österreichischen Medien, der politischen Vertretung sowie zahlreiche NGOs sind links der Mitte zu verorten. Somit gestaltet sich auch der öffentliche Diskurs und die veröffentlichte Meinung in vielen Bereichen als überwiegend links. Konservative Stimmen kommen nach wie vor eher untergeordnet vor und wenn, dann stets mit dem Beisatz, sie seien unmoralisch oder gar „umstritten“. Wer sich hier konsequent dagegen auflehnt und sich etwa gegen den Zwang zum Gendern, gegen offene Grenzen oder gegen eine verschwenderische Schuldenpolitik äußert, der wird zum wahren Rebellen.
Familie und Werte stehen ganz oben auf der Agenda
Studien bescheinigen schon lange, dass Werte wie Leistung und Sicherheit sowie der Wunsch nach Familie und einem Eigenheim vorrangig die Themen sind, die junge Menschen antreiben. Auch der Religion wenden sich viele junge Menschen wieder verstärkt zu. Die Rebellion nach links ist bestenfalls noch in einseitigen und tendenziösen politischen Erzählungen zu finden. In der Realität wünschen sich viele junge Menschen eine Umkehr zu klassisch konservativen Werten und einem vermeintlich konservativen Lebensmodell. Wer das laut äußert, muss allerdings schnell mit Gegenwind rechnen. Junge Menschen, die offen sagen, sie würden rechts der Mitte wählen, lernen rasch, mit heftiger Kritik und Empörung umzugehen. Denn gute Menschen haben nach wie vor links zu wählen – so zumindest die Erzählung einiger
Wir brauchen eine konservative Kurskorrektur
Sieht man sich die aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage an, in der wir uns befinden, kommt man relativ schnell zu einem Urteil: Etwas mehr Konservatismus würde uns in vielerlei Hinsicht guttun. Sei es beim nachhaltigen Wirtschaften des Staates und der Abkehr von einer ausufernden Schuldenpolitik oder beim Wechsel hin zu einer vernunftgeleiteten Migrationspolitik, die nicht mehr für jeden die Grenzen öffnet, der kein Interesse hat, sich an unsere Werte und Gesetze zu halten. Die Ursache vieler Probleme, mit denen wir aktuell konfrontiert sind, liegt genau darin, dass konservatives Denken in den letzten Jahren ganz offensichtlich in den Hintergrund getreten ist. Umso mehr bleibt zu hoffen, dass viele der Jungen, die sich eine Rückkehr zu konservativen Werten wünschen, mit ihrer Rebellion erfolgreich sein werden. Unsere Gesellschaft braucht gerade jene, die sich nicht unhinterfragt der moralisch aufgeladenen Meinungshoheit einiger weniger unterordnen. Und zwar mehr denn je.
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