Liebe Sigi Maurer! Ein Brief vom eXXpressicus
Diese Woche haben Sie nach der Sommerpause wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben. Mensch, war das fein, mal wochenlang nichts von Ihnen zu hören und nichts zu sehen. Was für eine Wohltat. Viele im Land konnten sich so richtig erholen. Ein Brief vom eXXpressicus.
Liebe Sigi Maurer!
Diese Woche haben Sie nach der Sommerpause wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben. Mensch, war das fein, mal wochenlang nichts von Ihnen zu hören und nichts zu sehen. Was für eine Wohltat. Viele im Land konnten sich so richtig erholen.
Man konnte gemütlich in den Urlaub fahren, ohne im Radio im Halbstundentakt irgendwelche Nachrichten von Ihnen zu hören. Man konnte ein saftiges 300-Gramm-Stück vom argentinischen Angusrind genießen, zart marmoriert und natürlich medium rare, ohne dass gleich vom Nachbartisch ein erhobener grüner Zeigefinger meinen Teller anvisierte. Und man war am Strand umgeben von Menschen, die sich ganz normal der deutschen Sprache bedienten und sich nicht in einem Gewirr aus gendergerechten Formulierungen verrannten. Herrlich.
Aber schnell war es wieder vorbei mit den schönsten Tagen des Jahres, für die man das restliche Jahr brav hackelt und alles runterschluckt, was Sie und Ihre Parteifreunde Woche für Woche von uns fordern und uns aufs Auge drücken.
Dass man wieder in der Realität und im Alltag angekommen ist, merkt man endgültig, wenn man wieder von Ihnen hört und liest. So geschehen in dieser Woche. In einem Interview haben Sie sich auf der politischen Bühne zurückgemeldet. Natürlich so, wie wir Sie alle in Erinnerung haben. Auf den Fortbestand der Koalition angesprochen, meinten Sie wörtlich: „Es gibt für nichts Garantien im Leben, schon gar nicht in der Politik“. Heißt im Klartext: Sie liebäugeln damit, sich ein Gläschen Prosecco einzuschenken und der ÖVP den Stinkefinger zu zeigen. Dieses Bild von Ihnen wäre nicht neu.
Aber so sind Sie nun mal. Zuerst ein paar Wochen in der Versenkung verschwinden und dann gleich mit Drohgebärden die politische Arena betreten. Stellen Sie sich vor, jede Österreicherin und jeder Österreicher käme nach dem Urlaub an den Arbeitsplatz zurück und würde gleich am ersten Arbeitstag dem Chef oder Vorgesetzten unter die Nase reiben: „Es gibt keine Garantien im Leben, schon gar nicht hier bei der Arbeit.“
Ihr Satz sagt viel über Ihr Verständnis von Leistung und Arbeit aus. Auch über Verlässlichkeit und Handschlagqualität. Tugenden, die in der Privatwirtschaft essenziell sind für eine erfolgreich funktionierende Wirtschaft und unser Sozialsystem. Aber das ist wahrscheinlich nicht Ihre Welt. Warum sagen Sie es nicht direkt und offen, dass Sie nicht mehr wollen, dass Sie keinen Bock mehr haben und dass es die Grünen in der Regierung vergeigt haben, außer uns noch mehr zu bevormunden. Das wäre ehrlich.
Ich versichere Ihnen, die Wählerinnen und Wähler würden das gut finden und bei der nächsten Wahl honorieren. Ganz nach Ihnen: „Es gibt keine Garantien für die Grünen, schon gar nicht für eine nächste Regierungsbeteiligung.“
Herzlichst
Ihr Exxpressicus
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