Das bestätigt, dass unsere Landwirtschaft funktioniert, dass unsere Bauern Qualität liefern und dass wir trotz aller Herausforderungen unseren Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. Genau deshalb tut es doppelt weh, wenn in den Supermarktregalen plötzlich Erdäpfel aus allen Herren Ländern liegen.

Das gehört sich einfach nicht und viele Umfragen beweisen, das wollen auch die Konsumenten nicht!

Wir Bauern arbeiten nach den strengsten Auflagen der Welt und tragen die Verantwortung, dass unsere Produkte hochwertig und nachhaltig sind.

Wenn dann eine Handelskette wie aktuell Metro plötzlich französische Erdäpfel oder spanische Zwiebeln ins Sortiment holt, obwohl österreichische Ware in bester Qualität verfügbar ist, dann ist das für uns ein Schlag ins Gesicht aller bäuerlichen Familien im Land.

Regionalität braucht endlich Taten

Oberstes Gebot in herausfordernden Zeiten und Krisen ist es, dass man zusammenhält. Zusammenhalt sieht jedoch anders aus. Gerade jetzt wäre es das Gebot der Stunde, dass man auf unsere rot-weiß-rote Produktion setzt.

Und wenn aktuell oft über teure Lebensmittel gesprochen wird, dann muss man ehrlich sagen: Ja, die Teuerung ist ein großes Problem. Wenn wir aber kurz den Populismus der Sozialisten auf die Seite schieben, merken wir schnell, dass es nicht die Lebensmittel, sondern die Energiepreise sind, die uns das Geld aus dem Geldbörsel ziehen. Aktuelle Studien zeigen bekanntlich, dass der Anteil der Ausgaben für Lebensmittel an den gesamten Haushaltsausgaben über die letzten Jahr(zehnt)e drastisch gesunken ist und europaweit zu den niedrigsten zählt.

Wir Bauern stehen zu unserer Arbeit und zu unserem Land. Wir arbeiten gerne für die Versorgung der Bevölkerung.

Und wenn der Handel von Regionalität und Nachhaltigkeit spricht und mit rot-weiß-roter Fahne wirbt, dann muss dieses Versprechen endlich auch eingehalten werden.

Dann müssen den Worten auch Taten folgen.

Fairness, Respekt und Partnerschaft

Die heimische Landwirtschaft sichert Qualität, Arbeitsplätze, Landschaft und Zukunft. Und solange wir Bauern tagtäglich dafür sorgen, dass Österreich unabhängig und versorgt bleibt, erwarten wir gar nicht so viel: Fairness, Respekt und eine ehrliche Partnerschaft auf Augenhöhe.

Bis dahin werden wir dem Lebensmittelhandel genau auf die Fingern schauen und jeden Skandal im Regal gnadenlos aufzeigen.

Über den Autor:

Der 43-jährige Lorenz Mayr ist Weinviertler Ackerbauer mit Zuckerrüben und Erdäpfeln aus Steinabrunn. Er übernahm 2004 den Familienbetrieb mit 22 Jahren und ist verheirateter Vater zweier Töchter.