Die brennendsten Themen, die seit Monaten in den Medien genannt werden, reichen von Einsparungsmaßnahmen bis hin zur illegalen Migration. Zwei Bereiche werden (noch) ausgeblendet: Die Medienkrise und die Bildungskrise. Von ersterer soll heute die Rede sein, das zweite Thema wird in Kürze besprochen.

Framing

Unter Framing versteht man die gelenkte Darstellung eines Themas oder eines Problems, ohne dessen Inhalt zu verändern. Ein Beispiel: Welcher Berg ist der höchste der Erde? Es kommt – wie in fast allen Fällen – darauf an, wie gemessen wird. Der Mt. Everest ist die höchste Erhebung über dem Meeresspiegel. Der Vulkan Mauna Kea auf Hawaii zeigt die höchste Erhebung über dem Meeresboden. Der Gipfel des Vulkans Chimborazo in Ecuador liegt wegen der leichten Abflachung der Erde am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt, kann somit auch als höchster Berg definiert werden. Framing würde in diesem Fall einen der genannten Gipfel ohne Nennung von Gründen als „höchsten Berg“ angeben und alle anderen ausblenden. Der erwähnte Fall ist harmlos. Beispiele aus der Politik sind das nicht mehr.

Grundkenntnisse

SPÖ-Chef Babler hat bei seinem Abschiedsinterview in der Sendung „Zeit im Bild 2“ Erhöhung mit Senkung verwechselt. Er hat verkündet, dass die ÖVP-Verhandler Kürzungen bei Pensionisten, Lehrern und Polizisten verlangt haben. In Wahrheit hat die ÖVP bei den nächsten Erhöhungen einen Prozentsatz vorgeschlagen, der einen Punkt unter der Inflationsrate liegt. Diese Forderung nach einer maßvollen Erhöhung ist angesichts der Budgetsituation gerechtfertigt. Es geht also nicht um Kürzungen, sondern um realistische Zuwächse. Wer Herrn Babler Lügen unterstellt, sollte bedenken, dass dem Noch-SPÖ-Chef mangels an mathematischen Grundkenntnissen vielleicht ein linkisches Framing passiert ist. Der ORF-ließ Bablers Falschmeldung jedenfalls durchgehen.

Das ZDF hat ebenfalls gewisse Probleme mit der Mathematik. Im abgelaufenen Jahr berichtet der Sender, dass die Franzosen unter dem teuren Atomstrom leiden. Der Meldung lag ein falsch gesetztes Komma zugrunde. Der Preis des Atomstroms wurde vom ZDF fälschlich auf ein Vielfaches aufgeblasen.

„Busengefahr“

An Irrtümer und Lügen haben wir uns längst gewöhnt. Der amerikanische Verlag John Wiley & Sons besteht seit über zweihundert Jahren und beschäftigt knapp 10.000 Angestellte. Der Verlagsgigant ist auf wissenschaftliche Publikationen spezialisiert. Eine Überprüfung brachte kürzlich Peinliches an den Tag. Mehr als 11.000 der in Zeitschriften von Wiley veröffentlichten Artikel stellten sich als falsch heraus, als sie näher geprüft wurden. In der Mehrheit handelte es sich um nichtssagend interpretierte Statistiken und KI-generierte Texte. Die Verwendung von KI-Programmen flog durch erfundene Begriffe auf. Aus Brustkrebs wurde beispielsweise „Busengefahr“. Der Verlag hat inzwischen eingestanden, dass neunzehn seiner Zeitschriften von solchen betrügerischen Aktivitäten betroffen waren.

Wenn wir vom Genderismus geplagte Lesende in Zukunft erfahren, dass Forschende dies und das herausgefunden haben, dürfen wir angesichts der vielen Fakenden von Glaubenden zu Argwöhnenden mutieren. Das ist ärgernd und betrübend.

Dackel und Sneakers

Peinlich – um nicht zu sagen beklemmend – ist die Situation in Deutschland. Die Süddeutsche Zeitung, genannt auch der „Bayernkurier für Grüne“, schrieb im letzten Jahr, dass Sneakers, Polohemden und Dackel Attribute einer „faschistischen Mode“ seien. Ein andermal war zu lesen, dass Einfamilienhäuser eine „sexistische Wohnform“ seien. Sätze wie diese reizen Menschen mit einem Intelligenzquotienten über 100 nur zum Lachen. Nicht zum Lachen war allerdings die Verleumdung des bayrischen Politikers Hubert Aiwanger. Dieser habe, so die Süddeutsche, als Sechzehnjähriger Naziflugblätter verteilt.

Ausgezeichnete Verleumder

Verleumdungen reichen nicht mehr. In Deutschland werden Lügner und Verleumder neuerdings öffentlich ausgezeichnet. Das fantasiebegabte Medienunternehmen „Correctiv“ hat einige derart böse Unwahrheiten verbreitet, dass sie der deutsche Journalist Roland Tichy („Tichys Einblicke“) in einem YouTube-Blog als „dreckige Lügner“ bezeichnen durfte. Als Ausweg aus dem von ihnen verschuldeten Lügengebäude fiel den Correctiv-Journalunken nichts Besseres ein, als ihre „Recherchen“ als „inszeniertes Theaterstück“ zu bezeichnen. Zur Belohnung für ihre Märchen wurde Correctiv mit dem Preis „Journalisten des Jahres“ ausgezeichnet.

Es geht noch schlimmer. Der dauergrinsende und humorbefreite TV-Harlekin Jan Böhmermann hat Arne Schönbohm, immerhin Präsident des deutschen Bundesamtes für Sicherheit, unterstellt, er sei ein Agent Moskaus. Es handelte sich um eine Verleumdung, wie ein Gericht feststellte. Eine Verleumdung ist nach dem deutschen und österreichischen Strafrecht ein Verbrechen. Was passierte? Böhmermann erklärte seine Äußerungen zur Satire. Belohnt wurde er für seinen eigenartigen „Humor“ mit dem Deutschen Fernsehpreis.

Sollten sich die Verantwortlichen gewisser Zeitungen und TV-Sender wundern, warum sie Leser und Seher verlieren, dann ist ihnen nicht zu helfen. Jedes „weiter wie bisher“ wird Glockenklang erzeugen – das Bimmeln eines Todesglöckchens.