Die Veröffentlichung der Gewinnprognose führte zu einem massiven Einbruch des Aktienkurses, der den gesamten Automobilsektor in Mitleidenschaft zog. Als wäre dies nicht genug, wird Mercedes auch von einer großangelegten Rückrufaktion erschüttert: Aufgrund technischer Mängel sieht sich das Unternehmen gezwungen, 500.000 in China verkaufte Fahrzeuge zurückzurufen.

Deprimierende Gewinnprognose für 2024

Die unerwartete Anpassung der Gewinnprognose verdeutlicht die wachsende Unsicherheit: Statt der ursprünglich anvisierten Marge von 10 bis 11 %, rechnet Mercedes-Benz nun für das Jahr 2024 nur noch mit einer Marge von 7,5 bis 8,5 %.

Diese negativen Aussichten spiegeln sich auch an den Finanzmärkten wider. Am Donnerstag fiel der Aktienkurs von Mercedes um 8 %, was auch die Aktien anderer bereits angeschlagener Autobauer wie Volkswagen, BMW, Porsche und Continental in Mitleidenschaft zog, die Verluste von 2 bis 3 % hinnehmen mussten.

Mehr als 500.000 Fahrzeuge müssen zurückgerufen werden

Zu allem Überfluss ist Mercedes-Benz nun gezwungen, in China über eine halbe Million Fahrzeuge wegen eines technischen Defekts zurückzurufen. Der Raddrehzahlsensor, der in feuchten und heißen Umgebungen anfällig für Fehlfunktionen ist, beeinträchtigt sicherheitsrelevante Systeme wie die Fahrdynamikregelung (ESP) und das Antiblockiersystem (ABS). Dies könnte das Fahrverhalten der betroffenen Modelle erheblich gefährden.

Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte den umfangreichen Rückruf, der fast 242.000 importierte Fahrzeuge der A- und B-Klasse sowie der Modelle CLA und GLA betrifft. Zusätzlich müssen rund 281.000 in China produzierte GLA-Modelle in die Werkstätten zurückkehren.

Auch BMW leidet unter massiven Rückrufaktionen

Mercedes ist jedoch nicht der einzige deutsche Autobauer, der unter den schwierigen Marktbedingungen in China leidet. Erst vor wenigen Wochen musste BMW seine Gewinnprognose wegen massiver Absatzprobleme in China drastisch senken. Zudem kämpft auch der Münchner Autobauer mit großen Rückrufaktionen. Kürzlich wurden weltweit 1,5 Millionen Fahrzeuge aufgrund von Bremsproblemen, die durch den Zulieferer Continental verursacht wurden, zurückgerufen. Vor kurzem sah sich BMW zudem gezwungen, rund 150.000 MINI Cooper SE aufgrund von Problemen mit der Hochvoltbatterie aus dem Verkehr zu nehmen.