Am Donnerstagabend strahlte der ORF Niederösterreich einen Wetterbericht aus, in dem von massiven Regenfällen in Teilen des Landes die Rede war. Erwartet wurden bis zu 300 Liter pro Quadratmeter – eine enorme Niederschlagsmenge, die zusammen mit bereits gesättigten Böden zu einer extremen Hochwassergefahr führen könnte. Während die Österreichische Unwetterzentrale für Niederösterreich, Oberösterreich, die Steiermark und Wien die höchste Warnstufe ausgab, kommentierte ORF-Moderator Clemens Krautzer die Lage nur locker mit „Brrr … ganz schön kalt“. Er sprach von „ordentlich viel“ Regen, ohne jedoch auf die ernsthaften Folgen wie mögliche Überschwemmungen einzugehen.

Das brachte Kachelmann auf die Palme: „Die tun so, als ob 300 Millimeter Regen nur eine kleine Inkonvenienz seien“, schrieb er erbost auf Twitter. Von den dramatischen Auswirkungen der Regenmengen, wie sie die Landeswarnzentrale in Niederösterreich eingeschätzt hatte, war im ORF-Bericht nichts zu hören.

Empörung über ORF wächst

Besonders brisant: Kachelmann warnte, dass der ORF durch die Verharmlosung der Wetterlage eine Mitverantwortung trage, wenn Menschen zu Schaden kommen. „Wenn Menschen in Niederösterreich sterben, hat sie auch der ORF auf dem Gewissen“, wetterte der Experte. Die Bevölkerung könnte die Situation durch solch launige Berichte unterschätzen, was in gefährlichen Situationen fatale Folgen haben könnte.

Kachelmanns scharfe Worte fanden auch in den sozialen Medien großen Anklang. Viele User schlossen sich seiner Kritik an und forderten vom ORF eine seriösere Berichterstattung in Krisenzeiten. Die Verharmlosung der Wettergefahr, während in Teilen Österreichs die höchste Hochwasserwarnstufe gilt, wird vom Publikum als unverantwortlich angesehen.