Der ehemalige Betreiber der “Alt-Wien”-Kindergärten soll sich über Jahre hinweg skrupellos Fördermittel der Stadt Wien in Höhe von mindestens 16 Millionen Euro erschlichen haben. Das Geld soll zweckentfremdet und für private Zwecke genutzt worden sein.

Der Hauptangeklagte soll nicht nur Immobilien für seine eigenen Kinder gekauft und renoviert haben, sondern auch als Bauunternehmer für die Bauarbeiten fungiert haben. Er stellte Handwerker beim Verein an oder rechnete ihre Dienstleistungen über den Verein ab. Sogar eine Reitschule soll er betrieben haben – alles auf Kosten des gemeinnützigen Vereins.

Betrüger erhielt 36 Millionen von der Stadt Wien

Die Vorwürfe sind schockierend: Von 2009 bis 2016 soll der Hauptangeklagte insgesamt 36 Millionen Euro an Fördergeldern von der Stadt Wien erhalten haben! Der Mann soll hauptsächlich mit gefälschten Rechnungen und manipulierten Buchhaltungsunterlagen operiert haben. Sogar die Jahresabrechnungen sollen verfälscht gewesen sein. Die jährlichen Entnahmen für persönliche Zwecke sollen das Gehalt eines Kindergartenleiters bei weitem überstiegen haben.

Der Verein “Alt-Wien – MUKU – Arbeitsgemeinschaft für multikulturelle Kindergartenpädagogik” hatte eine lange Geschichte und betreute Tausende von Kindern in der österreichischen Hauptstadt. Im Sommer 2016 kam der Skandal ans Licht, die Stadt Wien stoppte die Subventionen. Im August 2016 musste der Verein Konkurs anmelden – 773 Kinder standen plötzlich ohne Betreuung da.