Nestlé Waters, die Wassersparte des Konzerns, behandelte das vermeintlich natürliche Mineralwasser mit UV-Strahlen und Aktivkohlefiltern – Verfahren, die zwar für Leitungswasser zugelassen sind, jedoch nicht für das als besonders rein beworbene Mineralwasser. Zu allem übel stammt ein Teil des Wassers auch noch aus Quellen, die nachweislich stark verunreinigt waren.

Millionenstrafe und Auflagen

Die französische Staatsanwaltschaft in Epinal verhängte gegen Nestlé Waters eine Strafe in Höhe von zwei Millionen Euro. Darüber hinaus verpflichtete sich der Konzern, entstandene Umweltschäden zu beheben. Die strafrechtliche Vereinbarung wurde im Rahmen zweier Voruntersuchungen getroffen, die auf Verstöße bei der Wasserentnahme sowie der unerlaubten Aufbereitung hinwiesen.

Der finanzielle Schaden ist für Nestlé angesichts der Unternehmensgröße gering – doch der Vertrauensverlust wiegt schwer.Wikimedia Commons/Lysippos, CC BY-SA 3.0

Kein Risiko für die öffentliche Gesundheit?

Nestlé betonte, die Behandlungen des Wassers seien eingestellt worden und es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Gesundheit bestanden. Dennoch wirft der Skandal erneut Fragen über die Transparenz und Ethik großer Konzerne auf, die mit der Reinheit ihrer Produkte werben. Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, dass sich selbst die größten Marken nicht über dem Gesetz wähnen dürfen. Verbraucher, die auf die Qualität von Premium-Wassermarken wie San Pellegrino oder Vittel vertrauen, wurden in die Irre geführt. Der finanzielle Schaden ist für Nestlé angesichts der Unternehmensgröße gering – doch der Vertrauensverlust wiegt schwer.