Es war das bittere Ende einer der größten Kontroversen der olympischen Geschichte. Gold-Gewinner Imane Khelif (25) wurde 2023 bei der Box-Weltmeisterschaft der Frauen ausgeschlossen, weil ein Geschlechtstest ergeben hatte, dass er XY-Chromosomen hat und somit ein Mann ist. Bei Olympia durfte er trotzdem antreten. Die Begründung des IOC: Beim Geschlecht zählt ausschließlich der Eintrag im Pass – und der soll bei Khelif weiblich lauten.

Kein internationaler Protest, keine alten Fotos von Khelif mit Hodenschutz, keine Privatfotos, auf denen er eindeutig als Mann erkennbar ist, keine nachdatierte Geburtsurkunde, kein noch so großes Entsetzen über die brutalen Schläge eines Mannes gegen seine weiblichen und chancenlosen Gegnerinnen konnten Khelif auf seinem Triumphzug stoppen. Er prügelte eine Frau nach der anderen nieder, im Endeffekt wurde dem algerischen Boxer Imane Khelif (25) sogar die Gold-Medaille im Olympischen Frauenboxen (bis 66 Kilo) überreicht. Auch der Boxer Lin Yu Ting aus Taiwan gewann Gold im Frauenboxen (Federgewicht).

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Eindeutige Umfrage

Der Sieg des Algeriers hat in den sozialen Medien eine große hitzige Debatte über Transgender-Sportler in den sozialen Medien entfacht. Während viele Nutzer die Ansicht vertreten, dass jeder Mensch das Recht hat, sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten, zeigt sich in den Kommentaren eine klare Grenze: Im Sport, so argumentieren viele, darf die Identität eines Menschen nicht zu einem unfairen Vorteil führen.

Dies zeigt auch eine neue Insa-Umfrage für den eXXpress: 54 Prozent der 1000 Befragten sind der Meinung, dass Transgender-Sportler nur in Disziplinen ihres ursprünglichen Geschlechts antreten dürfen. 19 Prozent sind gegenteiliger Ansicht. 23 Prozent antworteten mit “Weiß nicht”, und 4 Prozent gaben keine Antwort.

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