Die Immo-Gruppe rund um die Familie Farrokhnia hat in den vergangenen Jahren mit großen Immobiliendeals in Deutschland, etwa in München, für Aufsehen gesorgt. Die Imfarr Beteiligungs GmbH ist laut KSV an 44 Gesellschaften (mittelbar) beteiligt. Geschäftsführer der Imfarr Beteiligungs GmbH sind Nemat Farrokhnia und Ernst Gassner. Im Hintergrund war bei der Imfarr laut Medienberichten lange auch Nematollah Farrokhnia (77) präsent, der über 30 Jahre beim Baukonzern Strabag im Spitzenmanagement saß und später auch Aufsichtsrat des Mitbewerbers Porr war.

110 Gläubiger und 18 Arbeitnehmer betroffen

Die Imfarr Beteiligungs GmbH ist laut eigenen Angaben von den aktuellen negativen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt “besonders schwer getroffen” worden und die konjunkturellen sowie geopolitischen Unsicherheiten hätten die Nachfrage nach Büroimmobilien in Deutschland “vollständig zum Erliegen gebracht”. Das “unerwartet rasch gestiegene Zinsumfeld” habe zu deutlich höheren Finanzierungskosten und gleichzeitig zu weniger Nachfrage nach Immobilien geführt. Deswegen konnten das Unternehmen Immobilienprojekte “nicht im geplanten Umfang bzw. im geplanten Zeitrahmen umgesetzt und fertiggestellt werden bzw. Verkaufstransaktionen nicht finalisiert werden”.

Betroffen sind von der Insolvenz rund 110 Gläubiger und 18 Arbeitnehmer. Die Verbindlichkeiten setzen sich aktuell folgend zusammen: Unbesicherte Bankverbindlichkeiten (27 Millionen Euro), unbesicherte sonstige Verbindlichkeiten (219 Millionen Euro), Eventualverbindlichkeiten (332 Millionen Euro) und Anleiheverbindlichkeiten inkl. Zinsen (26 Millionen Euro). Der Wiener Immobilienentwickler will das Unternehmen sanieren. Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren angeboten. Die Finanzierung der Sanierungsplanquote soll durch die “geordnete Verwertung” des bestehenden Immobilienportfolios ermöglicht werden.