Streamingdienste wie Netflix, Amazon Prime und Co. zeigen bereits seit einigen Jahren, dass Abo-Modelle erfolgreich im Bereich Film und Serien funktionieren. Bei den Videospielen hat es hingegen etwas länger gedauert, bis die Idee von Abonnements hier Fuß gefasst hat. Die Hersteller setzen jahrelang weiterhin auf die klassischen CD-ROM-Spiele, erst in den vergangenen Jahren verlagerte sich das Geschehen zunehmend ins Internet.
Mittlerweile ist Gaming online ganz normal! Glücksspieler können beispielsweise online Casino Spiele spielen oder als Abenteuer durch die Online-RPG-Welten wandern. Glücksspiele können dabei Problem über eine Online-Spielothek und Videospiele über einen Händler gekauft werden. In den vergangenen Jahren zeichnete sich jedoch ein neuer Trend ab – Abomodelle wie Netflix & Co. für die Videospielwelt. Doch welches Angebot stellen Plattformen wie Prime Gaming, Game Pass und PlayStation Plus bereit? Und zeigen diese Modelle die Zukunft des Gamings?

Ein Blick auf die Geschichte zeigt, wo es lang geht

Viele Jahre lang wurden Spiele auf physischen Medien wie CDs und DVDs gespeichert. Der Spieler ging in den Laden, schaute sich verschiedene Games an, nahm das, was ihn interessierte, mit nach Hause und warf es ins Laufwerk ein. Als Extra lag Zeitschriften wie Computer-Bild-Spiele und PC-Games immer eine DVD mit kleineren Gratis-Spielen bei.
Der Nachteil? Jedes Spiel musste einzeln gekauft und bezahlt werden, es sei denn, man entschied sich für ein Bundle. Es gab aber auch Vorteile, denn man konnte die gebrauchten Spiele einfach wieder verkaufen, sobald man mit ihnen durch war oder genug von ihnen hatte.
Durch die Welle der Digitalisierung wurde das Medium zwar nicht abgeschafft, aber um eine sehr praktische Option ergänzt. Spiele ließen sich digital downloaden und konnten so direkt auf der Konsole oder dem PC gespielt werden. Durch einen Spieleraccount musste man jeden Inhalt noch immer separat bezahlen, die Titel sind aber für immer in der eigenen Spielbibliothek hinterlegt.
Was bahnbrechend war, kam aber auch mit einem Nachteil daher. Hat nämlich jemand den brandneuen Titel für die Playstation für rund 80 € digital erworben, kann dieser, anders als die Disk, nicht mehr verkauft werden. Finanziell kann es also auf Dauer ein Hindernis darstellen.
Abo-Modelle gehen jedoch einen Schritt weiter. Für einen festen Betrag im Monat erhalten Spieler Zugriff auf eine ausgewählte Bibliothek an Spielen. Zusätzlich gibt es häufig exklusive In-Game-Inhalte für verschiedene Games sowie eine monatliche Auswahl an unterschiedlichen Titeln. Und dass immer mehr Abo-Modelle den Markt erobern, zeigt, dass Gamer diese Konzepte durchaus interessant finden.

Welche Gaming-Abos dominieren den Markt?

Derzeit gibt es drei große Player im Bereich Gaming-Abos, welche nachfolgend beleuchtet werden. Dazu zählen Prime Gaming, Game Pass und PlayStation Plus.

Prime Gaming

Wer bereits eine Amazon Prime oder ein Amazon Video Abo besitzt, kann sich freudig die Hände reiben, denn damit hat man auch automatisch einen kostenlosen Zugang zu Prime Gaming inklusive. Der Spielekatalog wechselt ständig und es kommen jeden Monat neue Titel hinzu, während gleichzeitig andere Spiele aus dem Katalog fallen.
Wer sich jedoch ein Spiel durch den Code gesichert hat, kann diesen auch behalten, wenn der Spielekatalog im kommenden Monat rolliert. Zusätzlich gibt es auch besondere Extras für Spielinhalte. So gab es bis zum vergangenen Jahr beispielsweise monatlich eine Prime Gaming-Kapsel für das Spiel League of Legends von Riot Games. Darin versteckten sich Skins, Buffs und andere Extras. Amazon Prime und Riot Games beendeten ihre Zusammenarbeit leider im März 2024. Auch für andere Games sind Loots und andere Spielinhalte erhältlich.
Als besonderes Highlight gilt das monatliche Twitch-Kanalabo, durch welches man seinen Lieblingsstreamer unterstützen kann und besondere Emojis erhält. Aber auch das Amazon Luna, ein Cloud-Gaming-Dienst, ist sehr attraktiv und ermöglicht das Spielen von allen Geräten aus.

Game Pass

Der Game Pass von Xbox enthält längst nicht mehr nur Inhalte für die Konsole, sondern hat sich mit seinem Gaming-Abo breiter aufgestellt. Neben den Konsolenspielen erhalten Abonnenten auch Zugriff auf PC-Inhalte, je nachdem, für welches Abo-Modell sie sich entscheiden. Konsole, PC oder beides? Generell hält Microsoft (Entwickler Xbox) große Stücke auf das Videospielbusiness, das zeigt beispielsweise der 70 Milliarden US-Dollar schwere Deal aus dem Jahr 2022.
Zusätzlich erhalten Gamer die EA-Pass-Mitgliedschaft gleich mit dazu und können besondere Extras bei anderen Spielen wie League of Legends freischalten. Der Cloud-Gamepass ist gerade im Beta-Modus und auch die Kooperation mit MetaQuest wird weiter ausgebaut. Wer gerne am Handy spielt, kann auch vom mobilen Xbox Game Pass profitieren.

PlayStation Plus

Bei Playstation Plus können Gamer gleich aus drei verschiedenen Abo-Modellen wählen. Bei Essentials erhalten Spieler monatlich Zugang zu einigen wechselnden Titeln. Installiert man diese, kann man sie so lange spielen, wie das Abo verfügbar ist.
Wer außerdem Zugriff auf den umfangreichen Spielekatalog haben möchte, muss hingegen auf eines der höheren Abo-Modelle zurückgreifen. Im Premium-Modell sind sogar Games verfügbar, die sich im Teststadium befinden – besonders interessant für alle, die die neuesten Entwicklungen nicht verpassen wollen.

Die Zukunft des Gamings wurde schon heute gelegt

Abonnenten erhalten durch ein Abo Zugang zu einer riesigen Bibliothek von Spielen, die regelmäßig aktualisiert wird. Immer wieder einzelne Titel zu kaufen, wird damit überflüssig, denn die breite Auswahl der Anbieter stellt sicher, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Wer jedoch einen bestimmten Titel im Kopf hat, kommt nicht immer um einen Einzelkauf herum. Denn gerade die Top-Spiele sind meist nur für kurze Zeit verfügbar oder nicht in der Bibliothek enthalten.
Vergleicht man einen festen monatlichen Betrag mit dem Kauf einzelner Titel, lohnt sich die Investition dennoch für alle, die gerne auch mal etwas Neues ausprobieren. Auch wenn es um die fortschreitende Weiterentwicklung der VR-Technologie blickt, lässt sich erkennen: Big Player wie MetaQuest setzen bereits ebenfalls auf Abo-Modelle. Einige Spielmacher gehen hier sogar einen Schritt weiter und erheben einen monatlichen Beitrag, wie das Game FitXR.
Während Abos also immer weiter in den Fokus rücken und zunehmend zum Spieler-Lifestyle, sollte man die Entwicklung des Cloud-Gamings nicht aus den Augen verlieren. Denn die Abo-Dienste legen auch für diese einen wichtigen Grundstein.