Wohnen, Tanken, Shoppen: Steigende Energiekosten treiben die Preise hoch
Die Kosten für Energie sind ein entscheidender Faktor für die Produktion und den Transport von Gütern. Auf die Konsumenten und Unternehmen kommen jetzt spürbare Preisanstiege zu.
Strom, Heizung und Treibstoffe, Technologie, Transporte und Reisen, aber auch Kleidung, Lebensmittel & Co: Von den bereits spürbaren Preisanstiegen sind fast alle Lebensbereiche betroffen. Wichtigster Inflationstreiber sind dabei die weltweit dramatisch steigenden Energiekosten: Laut der Österreichischen Energieagentur lag der Energiepreisindex (EPI) für die österreichischen Haushalte im September um 16,3 Prozent über dem Vorjahresniveau, die Inflation erreichte damit 3,2 Prozent. Kosten für die Errichtung und Instandhaltung der Energie-Infrastruktur.
„Die anziehenden Energiekosten wirken als Inflationstreiber – sie bremsen den Aufschwung und bringen im globalen Wettbewerb massive Nachteile für die heimische Industrie“, bestätigt auch Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung.
Gründe für diese Entwicklung sind neben der erhöhten Nachfrage nach den letzten Lockdowns auch internationale Marktpreise, geringere OPEC Ölfördermengen sowie steigende Kosten für die Errichtung und Instandhaltung der Energie-Infrastruktur.
Die für das Jahr 2022 in Österreich geplante Einführung einer CO2-Steuer auf fossile Energieträger wird die Energiepreisituation noch weiter verschärfen: Pro Tonne ausgestossenem Kohlendioxid sollen 30 Euro fällig werden. Österreich folgt damit Ländern wie Deutschland, Frankreich, der Schweiz sowie Schweden und Finland, die bereits solche Steuern erheben. Doch damit wird der Preisdruck bei der Produktion von Waren, sowie beim Heizen und Spritkosten noch größer – und das wird sich wiederum in erhöhten Lieferkosten und Warenpreisen insgesamt niederschlagen.
Das Gas aus der kürzlich fertiggestellten Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 könnte zum Game-Changer werden, doch es fehlen immer noch Genehmigungen und Zertifikate der deutschen Bundesnetzagentur.
Klimafreundliche Öko-Energien sollen jetzt Abhilfe schaffen: Das Erneuerbare Ausbau Gesetz (EAG) hat als Ziel definiert, dass Österreichs Strombedarf bis zum Jahr 2030 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen wie Photovolaik, Wind, Wasserkraft und Biomasse gedeckt werden soll. Ein beschleunigter Ausbau der Infrastruktur für erneuerbare Energieträger ist damit jetzt oberstes Gebot.
Hoffen auf die Konjunktur
Österreichs Industrie wächst seit zwanzig Jahren über dem EU-Schnitt und erholt sich dank einer starken Industrie trotz pandemiebedingten Turbulenzen. „Um eine energieintensive Produktion in Europa und Österreich halten zu können, muss es allerdings große Mengen an Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen geben“, waren sich Industrievetreter im Rahmen der UN-Klimakonferenz 2021 „COP26“ in Glasgow einig.