Gefühlt ging es uns allen schon einmal irgendwie besser, aber wirklich beschweren dürfen wir uns nicht. Zumindest nicht, wenn man auf die neueste Studie “Allianz Global Weath Report” schaut. Einer der größten  Versicherer und Vermögensverwalter der Welt hat den Wohlstand errechnet, den sich jeder einzelne Bürger durchschnittlich erarbeitet hat.

Die Österreicher landeten auf Platz 18: Pro Kopf haben wir demnach 65.330 Euro an Netto-Vermögen angesammelt. Zum Vergleich: Die Deutschen bringen es pro Kopf auf 63.540 Euro und liegen damit einen Platz hinter uns auf 19.

Unangefochten an der Spitze: Die US-Amerikaner, die nach den Berechnungen durchschnittlich 253.450 Euro pro Nase zurückgelegt haben. Wie kann das sein, wieso haben die so viel mehr?

Hohe Lohnabzüge: Aufbau von Vermögen schwieriger

Ganz einfach ausgedrückt: US-Bürger müssen mehr sparen. Die Sozialsysteme sind schwächer als bei uns, ausreichende Krankenversicherung immer noch Luxus. Sie müssen einen größeten “Notgroschen” ansparen, um im Ernstfall nicht ruiniert zu werden.

Hinzu kommt: Amerikaner sind Zocker. Anders ausgedrückt: Sie haben ein deutlich entspannteres Verhältnis zu Aktien. Ihr Geldvermögen wächst offenbar schneller durch die richtige Anlage. Der Österreicher, der am liebsten noch seinen Schilling haben würde, verwaltet sein Geld konservativ. Zwar mit entsprechend hoher Sicherheit, aber eben niedrigeren Dividenden. So bleibt das gesparte Netto-Vermögen überschaubar. Ganz ähnlich ist dies bei den deutschen Nachbarn.

Doch ein weiterer Punkt, der uns das Nachsehen beispielsweise gegenüber den Niederlanden (103.110 Euro pro Kopf) oder der Schweiz (238.780 Euro) beschert, hat die aktuelle Politik zu verantworten und sollte diese durchaus hellhörig werden lassen. Österreichern wie Deutschen bleibt im internationalen vergleich einfach zu wenig netto vom Brutto.

In den beiden Lohnsteuer-Hochländern ist es für den einzelnen weit schwieriger, die  private “Eigenkapitalquote” zu verbessern. Die Abzüge vom Lohn sind sehr hoch und gleichzeitig explodieren die Lebenshaltungskosten. Geht es so weiter, wird es für die Österreicher auf Sicht eher schwieriger, den 18. Platz im “Allianz Global Wealth Report”  zu halten.