15-jähriger Wiener IS-Anhänger nach Anschlagsplänen wieder frei
Ein 15-jähriger Wiener, der wegen Anschlagsplänen für den IS verurteilt wurde, ist wieder auf freiem Fuß. Er wurde Ende August vorzeitig aus dem unbedingten Strafteil von acht Monaten auf Bewährung entlassen. Die Bewährungszeit ist jedoch mit Auflagen verknüpft.
Der 15-jährige Wiener IS-Anhänger wurde im März in der elterlichen Wohnung festgenommen.APA/GEORG HOCHMUTH
Der 15-Jährige wurde im März in der elterlichen Wohnung festgenommen, nachdem seine Schule und die Eltern Hinweise auf seine radikale Gesinnung gegeben hatten. Er hatte IS-Propaganda gezeigt, ein Kampfmesser besessen und sich online über Bombenbau und Selbstmord-Attentate informiert.
Festnahme in elterlicher Wohnung
Am 7. März nahmen Staatsschutz und Nachrichtendienst den Jugendlichen fest. Zwei Eltern hatten unabhängig voneinander die Behörden alarmiert, da ihm seine radikale Gesinnung aufgefallen war. In der Schule zeigte er Mitschülern IS-Videos, darunter Enthauptungen und Gewaltclips.
Radikalisierung und Anschlagsfantasien
Der Jugendliche konvertierte 2024 zum Islam und radikalisierte sich über TikTok in kurzer Zeit. Er vernetzte sich online und teilweise auch persönlich mit gleichaltrigen IS-Anhängern in Wien. Vor Gericht gab er zu: „Ich hab’ mit dem Gedanken gespielt, einen Anschlag zu verüben“, bestritt aber konkrete Pläne oder Mittel.
Teil eines Wiener IS-Netzwerks
Er gehörte zu einem IS-Netzwerk, das mehrere Jugendliche in Wien umfasste, darunter verhinderte Attentäter am Westbahnhof und Hauptbahnhof. Mitglieder des Netzwerks wurden teilweise zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, einige betätigten sich zudem als Propagandisten im Internet.
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