„Integration unmöglich!“: Bayerisches 280-Seelen-Dorf wehrt sich gegen Asylunterkunft für 130 Migranten
Im 280-Seelen-Dorf Bairawies regt sich Widerstand: In der idyllischen Gemeinde in Bayern soll eine Containerunterkunft für 130 Asylbewerber entstehen.
Während ein Investor aus Lenggries mit der Unterbringung Geld verdient, werden die Bewohner mit den Folgen kämpfen müssen. Das Dorf protestiert, der Ton wird schärfer, und die Kritik wächst – an den Plänen und an der Ignoranz gegenüber den Sorgen der Anwohner.
Josef Hauser, Bürgermeister der Gemeinde Dietramszell, in der Bairawies liegt, spricht gegenüber NIUS Klartext: „Integration kann nicht sichergestellt werden“, schreibt er auf Anfrage. Der Bauträger habe in erster Linie Gewinnabsichten. Die Dorfgemeinschaft solle den Preis dafür zahlen. Viele Anwohner sehen genau darin das Problem.
„Integration kann nicht sichergestellt werden“
Der Bürgermeister sieht die Skepsis der Anwohner als berechtigt an. Er erklärte, dass Integration personell weder von der Gemeindeverwaltung noch von den Einwohnern gewährleistet werden könne. Viele Anwohner fühlen sich übergangen und argumentieren, dass das Dorf mit der Asylunterkunft im benachbarten Linden bereits seinen Beitrag geleistet habe. Dennoch weist der Bürgermeister darauf hin, dass der Königsteiner Schlüssel lediglich die Verteilung auf Landkreise regelt, nicht auf einzelne Gemeinden.
Sorgen um die Zukunft des Dorfes
Die geplante Kapazität von 130 Zuwanderern überfordert aus Sicht vieler Bürger die dörfliche Infrastruktur. Eine kleinere Unterkunft mit maximal 30 Personen fände hingegen mehr Akzeptanz. Die Sorgen um die Sicherheit und die Zukunft des Dorfes treiben die Menschen um, und die neu gegründete Bürgerinitiative „BairawiesAktiv“ macht mit Schildern wie „Gegen Massenmigration“ auf sich aufmerksam.
Im Falle einer Genehmigung des Bauvorhabens durch das Landratsamt hat der Bürgermeister angekündigt, rechtlich gegen die Entscheidung vorgehen zu wollen. Das Beispiel Bairawies verdeutlicht ein Muster, das in vielen deutschen Gemeinden zu beobachten ist: Asylunterkünfte werden oft ohne ausreichende Rücksicht auf die Bedürfnisse der betroffenen Orte geplant. Während Investoren Gewinne einfahren, bleiben Dörfer wie Bairawies mit den Herausforderungen allein.
Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partner-Portal NiUS erschienen.
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