39.000 Fälle – und die Schweizer diskutieren bereits Ende der Maskenpflicht
Während in Österreich heftig über die am Samstag angekündigten, vorsichtigen Öffnungsschritte diskutiert wird, bereitet die Schweiz eine “Turboöffnung” vor: Innerhalb kürzester Zeit sollen nicht nur 2-G und 3-G-Nachweise fallen, sondern auch die Maskenpflicht.
Österreich ist anders: Am gestrigen Samstag verkündete die österreichische Bundesregierung in einer Blitz-Pressekonferenz einen Drei Stufen Plan für vorsichtige Lockerungen der Coronamaßnahmen, die vor allem den Handel und die Gastronomie betreffen. Hier wird die Sperrstunde nach hinten verschoben und 2 G fällt – vor allem für die Tourismusbranche ist eine Rückkehr zu 3G dringend notwendig. Und während vor allem die betroffenen Branchen diese Nachrichten mit Erleichterung aufnahmen, zeigten sich andere empört – einige Landeshauptmänner, die nicht konsultiert worden waren, die FPÖ, die auf eine sofortige Lockerung pocht, und allen voran der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, der sich klar gegen diese , für ihn “viel zu verfrühten” Schritte ausspricht. Ob die am Samstag angekündigten Lockerungen also bundesweit in Kraft treten werden, ist noch alles andere als in Stein gemeißelt.
Es geht aber auch anders, wie ein Blick zu unseren Nachbarn in die Schweiz zeigt: Hier kündigte Bundesrat Alain Berset eine “Turboöffnung” vor – und die soll “im besten Fall” schon mit 16. Februar geschehen, wie der “Tagesanzeiger” schreibt. Diese Turboöffnung soll möglich werden, weil nach Einschätzung des Gesundheitsministers keine Gefahr mehr für das Gesundheitssystem besteht. Seit fast einem Monat steigen die Zahlen von Spitaleinweisungen nicht mehr – und dies trotz einer noch nie dagewesenen Ansteckungswelle (wie auch in Österreich).
In der Schweiz geht's schnell
In der Schwyz geht dann alles Schlag auf Schlag: Am kommenden Mittwoch soll der Schweizer Bundesrat auf Antrag Bersets die Homeoffice-Pflicht aufheben und Kontaktpersonen von positiv Getesteten von der Quarantäne befreien. Die Lockerungen sollen danach unmittelbar in Kraft gesetzt werden.
Aber damit nicht genug: Noch am gleichen Tag will Berset dem Bundesrat einen Öffnungsplan zur Aufhebung aller weiteren Corona-Massnahmen – insbesondere der Zertifikatspflichten – präsentieren und anschliessend den Kantonen zur Konsultation vorlegen. Die Lockerungen soll der Bundesrat dann am 16. Februar beschliessen und, so ein mit dem Dossier Betrauter aus der Bundesverwaltung, “wenn es die epidemiologische Lage erlaubt und sich nicht zuspitzt, schon gleichentags in Kraft setzen”.
Keine Kontrollen, Keine Masken
Konkret soll die Zertifikatspflicht fallen, und zwar sämtliche 2-G- oder 3-G-Vorgaben für Restaurants, Kulturveranstaltungen, Sport- und Wellnessanlagen – und selbst für Grossveranstaltungen. Eine zeitliche Staffelung für das Ende der verschiedenen Zertifikate stehe derzeit nicht zur Debatte, berichtet der “Tagesanzeiger”.
Mit den Zertifikaten sollen auch die zahlenmässigen Beschränkungen von privaten Anlässen gestrichen werden. Ob hingegen auch schon die Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen, Geschäften und im ÖV aufgehoben werden soll, ist noch offen. Möglich ist es. Es stünden für den 16. Februar alle Massnahmen zur Disposition, heisst es im Bundeshaus. Vorerst weiterbestehen soll hingegen das Testgebot bei Symptomen und die Isolationspflicht für positiv Getestete. Auch bleibt der Aufruf, sich impfen und boostern zu lassen.
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