5x täglich Quizshows, US-Wiederholungen: Dafür zahlen Bürger ORF-Zwangsbeitrag
Es ist ein wiederkehrendes Bild: Wer ORF 1 einschaltet, landet oft in einer Programmschleife. Quizformate laufen teilweise bis zu fünfmal täglich, dazwischen rotieren alte US-Serien in ständigen Wiederholungen. Vor allem wegen des Zwangsbeitrags wirkt das auf viele Österreicher jedoch wie ein Schlag ins Gesicht.
Wer regelmäßig ORF 1 schaut, bekommt auffallend oft dasselbe Rezept serviert: Quiz, Quiz, Quiz – und dazwischen Wiederholungen von US-Serien. Formate wie „Smart10“ und „Q1“ tauchen gleich mehrfach im Programm auf. Gemischt mit der zehnten Wiederholung einer Folge von Malcolm mittendrin stößt das dem ein oder anderen Zuseher sauer auf. „Nur Wiederholungen, das kann es ja nicht sein“, ärgert sich etwa ein User auf X (vormals Twitter). „Immer das Gleiche“, meint ein anderer.
Natürlich: Quizsendungen können unterhalten – und oft sind sie sogar lehrreich. Auch Sitcoms haben ihr Publikum, selbst wenn es sich meist nur um Wiederholungen handelt. Aber wenn genau diese beiden Bausteine ganze Nachmittage und Vorabende füllen, wirkt das schnell wie ein Sparprogramm.
Und das bei Summen, die alles andere als „sparsam“ sind: Rund 850 Millionen Euro nahm der ORF im vergangenen Jahr ein – wie der exxpress enthüllte. 732 Millionen Euro kamen über den Zwangsbeitrag, dazu stattliche Zuschüsse aus dem Budget: insgesamt fast 120 Millionen Euro Steuergeld.
Sechs Stunden Ski-Übertragungen
Dazu kommen stundenlange Ski-Übertragungen im Winter. Allein heute füllen Live-Übertragungen, Countdowns, Analysen und Highlights von Nordischer Kombination, Super-G und Biathlon den Hauptsender von 10.00 Uhr bis kurz nach 16.00 Uhr – also mehr als sechs Stunden am Stück. Österreich ist eine stolze Skination – aber eben nicht jeder Bürger teilt diese Begeisterung. Gerade beim öffentlich-rechtlichen Sender stellt sich dabei die Frage, ob solche Programmblöcke nicht stärker über den hauseigenen Sportsender ORF Sport Plus abgedeckt werden könnten.
Neue österreichische Produktionen sind rar
Hochwertige Dokumentationen, neue österreichische Produktionen, echte Debattenformate oder innovative Kulturprogramme sind rar. Immerhin: Um 20.15 Uhr zeigt ORF 1 mit Klaus Eckel („Wer langsam spricht, dem glaubt man nicht“) ein neues Kabarett. Doch reicht das? Was meinen Sie? Schreiben Sie es uns in die Kommentare!
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