6000 Flugzeuge betroffen: Zwischenfall zwingt Airbus zu Mega-Update
Eine Turbulenz von wenigen Sekunden hat gereicht, um die gesamte A320-Flotte weltweit in Alarmzustand zu versetzen. Nach einem abrupten Sinkflug einer JetBlue-Maschine über dem Golf von Mexiko reagierte Airbus binnen Stunden – und ordnete ein dringendes Software-Update für mehr als 6000 Flugzeuge der Modell-Familie an. Was folgte, war ein logistisches Großmanöver, das Flugpläne durcheinanderbrachte, hunderte Verbindungen ausfallen ließ und Passagiere rund um den Globus traf.
Ende Oktober war der JetBlue-Flug 1230 auf dem Weg von Cancún nach Newark, als die Crew ohne Vorwarnung mit einem massiven Kontrollverlust konfrontiert wurde. Die rund 20 Jahre alte A320 sackte plötzlich ab – ohne Eingriff durch die Piloten.
Erst nach vier bis fünf Sekunden konnte der Autopilot die Maschine stabilisieren. Mehrere Reisende wurden verletzt, der Airbus musste in Tampa notlanden. Einige Passagiere kamen ins Krankenhaus. Die internationale Datenbank Aviation Safety Network dokumentierte den Vorfall, der zunächst Rätsel aufgab.
Ursache im All: Sonneneruption soll Software durcheinandergebracht haben
Mit zunehmender Analyse kristallisierte sich ein ungewöhnlicher Verdacht heraus: Eine solar-ausgelöste Partikelwelle könnte Fehlfunktionen im Bordcomputer ausgelöst haben. Die Sonnenaktivität hatte an jenem Tag stark zugelegt.
Für Airbus war dies Warnsignal genug. Der Konzern gab am Freitagabend eine dringende Empfehlung heraus, betroffene Maschinen nicht mehr starten zu lassen, bevor ein Software-Update durchgeführt wurde. Das betraf praktisch die gesamte A320-Familie – weltweit über 6000 Flugzeuge.
Globale Auswirkungen: Hunderte Flüge gestrichen, Airlines reagieren hektisch
Innerhalb kürzester Zeit zog die Softwarepanne eine globale Kettenreaktion nach sich. Über mehrere Kontinente hinweg mussten Airlines ihre Flugpläne umplanen. Hunderte Verbindungen wurden gestrichen oder verschoben. Große Anbieter wie American Airlines, United, Lufthansa, Wizz Air und Air India meldeten zwar, dass sie die notwendigen Updates bereits bis Samstagmorgen weitgehend abgeschlossen hatten – doch in vielen anderen Regionen sah die Lage weitaus chaotischer aus.
Avianca in Kolumbien etwa war besonders hart betroffen: Rund 70 Prozent der gesamten Flotte mussten aus dem Verkehr genommen werden, der Ticketverkauf wurde bis zum 8. Dezember vollständig gestoppt. Auf den Philippinen strichen sowohl Philippine Airlines als auch Cebu Pacific mehr als 40 Flüge.
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