Adventmärkte, Weihnachtsfeiern und gesellige Abende gehören zur Vorweihnachtszeit – doch genau dann steigt auch das Unfallrisiko im Straßenverkehr. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) weist darauf hin, dass die Zahlen der vergangenen drei Jahre zeigen: Im Dezember passieren deutlich mehr Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss als im Jahresdurchschnitt.

Besonders drastisch: 2024 war rund jeder elfte Verkehrstote in Österreich Opfer eines Alkoholunfalls. Insgesamt verzeichnet Österreich laut Statistik Austria jährlich etwa 2.720 Alkoholunfälle mit rund 3.390 Verletzten und 28 Todesopfern. Auffällig ist dabei laut KfV, dass nicht Autofahrer die größte Risikogruppe bilden, sondern vor allem E-Scooter-Lenker: Im Vorjahr verunfallten 14 Prozent von ihnen alkoholisiert. Auch E-Bike-Fahrende (acht Prozent) und Radfahrer (sechs Prozent) liegen über dem Anteil alkoholisierter Autofahrer (vier Prozent).

E-Scooter nicht sicherer

Das KfV warnt außerdem vor einem gefährlichen Irrtum: Wer nach Punsch oder Glühwein vom Auto auf E-Scooter oder Fahrrad ausweicht, ist keineswegs „sicherer“ unterwegs. „Bereits bei 0,5 Promille verdoppelt sich das Unfallrisiko, bei 1,2 Promille steigt es auf das Zwölffache“, sagt Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KfV, gegenüber MeinBezirk. Auch für Rad und E-Scooter gelten Promillegrenzen – hier liegt das Limit unter 0,8 Promille, weil Gleichgewicht, Reaktion und Konzentration deutlich leiden.

Damit der Heimweg nach dem Adventmarkt nicht im Spital oder bei der Polizei endet, empfiehlt das KfV eine klare Strategie: frühzeitig planen, Fahrgemeinschaften bilden, öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder ein Taxi organisieren – und selbst zu Fuß winterliche Bedingungen und Alkoholeinfluss nicht unterschätzen. Zusätzlich drohen bei Verstößen empfindliche Konsequenzen: Strafen von 800 bis 5.900 Euro (je nach Promillewert oder Testverweigerung) sowie mögliche zivil- und strafrechtliche Folgen, wenn es zu einem Unfall kommt.