AfD-Politiker dürfen nach Ausschluss zur Münchener Sicherheitskonferenz
Zwei Jahre war die AfD von der Münchener Sicherheitskonferenz ausgeschlossen. Nach dem Wechsel an der Spitze der Konferenz gibt es einen Kurswechsel – Präsident Wolfgang Ischinger lädt die Politiker der größten Oppositionspartei zu dem Treffen ein.
Nach dem Ausschluss der AfD von der Münchener Sicherheitskonferenz (MSC) in den vergangenen beiden Jahren dürfen 2026 wieder Fachpolitiker der Partei an dem hochrangig besetzten Expertentreffen teilnehmen. Es seien bereits vor den Weihnachtsfeiertagen Einladungen an Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien versandt worden, teilte ein Sprecher der Konferenz auf Anfrage mit. „Hierbei wurden insbesondere Fachpolitiker der außen- und sicherheitspolitisch relevanten Ausschüsse berücksichtigt.“ Die Entscheidung sei vom amtierenden Vorsitzenden Wolfgang Ischinger zusammen mit dem Stiftungsrat der Konferenz getroffen worden.
AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hat nach dpa-Informationen bislang keine Einladung erhalten. Der Sprecher verwies aber darauf, dass der Einladungsprozess noch nicht abgeschlossen sei. „Die MSC behält sich vor, weitere relevante Politikerinnen und Politiker aus dem In- und Ausland zur Konferenz einzuladen.“
Die Münchener Sicherheitskonferenz ist das weltweit wichtigste Expertentreffen zur Sicherheitspolitik – sie findet 2026 vom 13. bis 15. Februar statt. Es werden wieder Dutzende Staats- und Regierungschefs sowie Außen- und Verteidigungsminister im Hotel Bayerischer Hof erwartet.
Heusgen schloss AfD und BSW aus
Auch Verteidigungs- und Außenpolitiker aller Bundestagsfraktionen sind üblicherweise bei der Konferenz vertreten. 2024 und 2025 hatte sich der inzwischen ausgeschiedene Konferenzleiter Christoph Heusgen aber dafür entschieden, die AfD nicht einzuladen. Bei der letzten Konferenz im Februar wurde – kurz vor der Bundestagswahl – auch das BSW ausgeschlossen. Ischinger vollzieht jetzt einen Kurswechsel. Er hatte die Konferenz vor Heusgen viele Jahre geleitet und springt 2026 noch einmal ein, weil Ex-Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der bereits als künftiger Vorsitzender ernannt wurde, noch als norwegischer Finanzminister tätig ist.
Vance traf Weidel statt Scholz
US-Vizepräsident JD Vance hatte den Ausschluss der AfD in einer aufsehenerregenden Rede bei der letzten Sicherheitskonferenz scharf kritisiert. „Es gibt keinen Platz für Brandmauern“, sagte er und warf europäischen Verbündeten die Gefährdung der Demokratie vor. Anschließend traf er sich außerhalb des Konferenzgeländes demonstrativ mit AfD-Chefin Weidel.
CSU-Politiker Hoffmann für Ausschluss
Noch am Sonntagmorgen hatte sich CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann dafür ausgesprochen, auch im kommenden Jahr beim Ausschluss der AfD zu bleiben. Der Vorsitzende der CSU-Abgeordneten im Bundestag begründete das mit angeblichen Kontakten der AfD nach Russland und China.
Dieser Artikel erschien zuerst bei unserem Partnerportal Nius.
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