AK warnt: Apps setzen Außendienst unter Druck und öffnen Tür zur Überwachung
Digitale Außendienst-Apps ermöglichen Überwachung, beeinflussen Entscheidungen und Arbeitsabläufe oft undurchsichtig – die AK fordert klare Regeln, stärkere Rechte für Betriebsräte und mehr Kontrolle beim Einsatz von KI.
Der Einsatz von mobilen Apps für Beschäftigte im Außendienst erhöht den Druck auf Arbeitnehmerinnen und -nehmer und kann sie einer umfassenden Überwachung aussetzen. Das kritisiert die Arbeiterkammer (AK) Wien am Freitag in einer Aussendung und warnt vor einer “Degradierung von Arbeit”. Sie fordert unter anderem, dass Betriebsräte bei der Implementierung solcher Systeme einbezogen werden.
Hintergrund ist eine von der AK beim IT- und Datenschutzexperten Wolfie Christl in Auftrag gegebene Studie, die sich mit Microsofts “Dynamics 365 Field Service” und ähnlichen Lösungen von SAP, Salesforce und Oracle auseinander setzt. Der Studie zufolge, könnten solche Technologien “die Arbeitsorganisation erleichtern und reibungslosere Abläufe ermöglichen”. Allerdings könnten “Datenerfassung und algorithmische Kontrolle in nahezu jeder Hinsicht den Arbeitsalltag der Beschäftigten, ihre Arbeitsbedingungen und die Machtverhältnisse am Arbeitsplatz prägen”, ist darin zu lesen.
Entscheidungen oft willkürlich
“Die Studie hat gezeigt, dass im schlimmsten Fall die undurchsichtigen digitalen Kontrollsysteme darüber entscheiden, wie gearbeitet werden soll – ohne Rücksicht auf die tatsächlichen Bedingungen vor Ort”, sagt Christl in der AK-Aussendung. “Für die Beschäftigten wirken diese Entscheidungen oft willkürlich, weil unklar bleibt, auf welcher Grundlage sie getroffen werden.”
Die AK fordert mehr Mitbestimmungsrechte für die Beschäftigten, beziehungsweise deren Interessensvertretungen. So sollten Betriebsräte ein “Antrags- und Vertretungsrecht” für die Beschäftigten vor der Datenschutzbehörde erhalten. Zudem sollten die Aufsichtsbehörden gestärkt und die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) reguliert werden.
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