Die Gewalt an Wiens Schulen erreicht ein erschreckendes Ausmaß. Im Schuljahr 2024/25 wurden insgesamt 784 Schüler suspendiert, in 632 Fällen wegen Gewaltdelikten – davon 592 Körperverletzungen mit Anzeige. Damit hat sich die Zahl der Gewalttaten im Vergleich zu 2015 mehr als verdoppelt.

2018 waren es noch 300 Suspendierungen, wovon 296 auf Gewaltdelikte entfielen. Besonders alarmierend ist die Entwicklung schwerer Fälle: Während damals nur ein Fall von sexuellem Missbrauch eines Unmündigen registriert wurde, waren es 2024 bereits sechs.

Ausschluss für bis zu vier Wochen

Kinder und Jugendliche können bis zu vier Wochen vom Unterricht ausgeschlossen werden, wenn sie Mitschüler oder Lehrer gefährden. Ab dem Schuljahr 2026/27 soll für suspendierte Schüler eine verpflichtende Begleitung eingeführt werden – doch viele Pädagogen fürchten, dass diese Maßnahme zu spät kommt.

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Die Bildungsdirektion sieht die wachsende Gewalt als Spiegel gesellschaftlicher Spannungen. Sprachdefizite und kulturelle Konflikte gelten als zentrale Ursachen: Laut aktuellen Erhebungen verfügen fast 45 Prozent der Wiener Erstklässler über unzureichende Deutschkenntnisse.

Probleme gehen weit über Unterricht hinaus

Experten warnen, dass Schulen zunehmend mit Problemen konfrontiert werden, die weit über den Unterricht hinausgehen. Die Disziplinarkrise verschärft sich, während Lehrkräfte immer häufiger über Überforderung berichten.

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