Am 1. Januar haben dreimal so viele Menschen Geburtstag wie an anderen Tagen
Der deutsche Staat kennt von rund einer halben Million lebenden Ausländern und Migranten nicht die wahre und zweifelsfrei belegbare Identität. Ein Indiz dafür: Das in den behördlichen Papieren eingetragene Geburtsdatum. Denn bei vielen in Deutschland lebenden Migranten ist im Pass der 1. Januar als Geburtsdatum verzeichnet.
Wenig verwunderlich also, dass am 1. Januar sage und schreibe dreimal so viele Menschen in Deutschland Geburtstag haben als üblich – zumindest auf dem Papier. Das geht aus Zahlen des Ausländerzentralregisters hervor, die NIUS exklusiv vorliegen.
Im Durchschnitt haben in Deutschland pro Tag 228.884 Menschen Geburtstag. Doch ein Datum sticht massiv heraus: der 1. Januar. Dieser Tag steht bei etwa 668.209 Menschen in Deutschland als Geburtstag in den Papieren. Darunter laut Ausländerzentralregister: 476.560 Ausländer. Das hat keine biologischen, sondern rein bürokratische Ursachen. Denn: Bei vielen Ausländern – insbesondere bei Migranten ohne Papiere – tragen Behörden pauschal den 1. Januar als Geburtstag ein. Laut Ausländerzentralregister haben am 1. Januar 668.209 Menschen in Deutschland Geburtstag.
Alter ist entscheidend für Strafmündigkeit und Sozialleistungen
Viele Migranten kommen ohne gültige Ausweisdokumente nach Deutschland. Ohne offiziellen Nachweis kennt der Staat weder Alter noch Geburtsdatum. In diesem Falle nutzen Behörden regelmäßig den 1. Januar bei der Anlage von neuen Personal-Papieren. Für Ämter oder Versicherungen ist ein Datum wie der 1. Januar leicht handhabbar, denn so lassen sich Altersgruppen oder Rentenberechnungen leichter einordnen, auch wenn das genaue Datum unbekannt ist.
Hinzu kommt: In vielen Herkunftsländern – besonders in ländlichen Gebieten oder in Krisenregionen – werden Geburten meist nicht offiziell registriert. Die Familien wissen oft nur das Geburtsjahr und vergessen den exakten Tag oder Monat. Lösung: Wenn deutsche Behörden ein Datum eingetragen müssen, wird einfach der 1. Januar des bekannten Jahres gewählt. Dieses Vorgehen wurde mit der Zeit von internationalen Organisationen etabliert beim Erfassen von Flüchtlings- und Migrationsunterlagen.
Identität kaum feststellbar
Das bedeutet: Bei Hunderttausenden dieser Menschen weiß der Staat nicht, wann sie tatsächlich geboren wurden und damit auch nicht zweifelsfrei, wer sie sind. Die Registrierung am 1. Januar ist daher ein deutliches Indiz dafür, wie groß der Anteil von Personen ist, die ohne überprüfbare Identität ins Land eingereist sind.
Das hat weitreichende Konsequenzen: Das genaue Alter ist entscheidend für Strafmündigkeit oder den Bezug von Sozialleistungen. Zwei Personen können denselben Namen haben, vielleicht sogar denselben Wohnort. Erst das Geburtsdatum hilft, sie eindeutig zu unterscheiden. Das nützt nichts, wenn pauschal der 1. Januar eingetragen wurde.
Wichtig ist die genaue Identifizierung durch das Geburtsdatum auch bei Abschiebungen – das Herkunftsland nimmt den Betroffenen unter Umständen nicht zurück, wenn seine Identität nicht zweifelsfrei festzustellen ist – aber auch bei legalen oder illegalen Einreisen und Visa, die mit dem Geburtsdatum arbeiten. Über neue Papiere mit dem pauschalen Datum 1. Januar kann man sich leicht eine neue Identität und damit eine neue Einreisemöglichkeit verschaffen.
Dieser Beitrag erschien zuerst in unserem Partner-Portal NIUS.
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