Angespannte Lage: Wie sicher wird der ESC?
Vom 12. bis 16. Mai 2026 wird Wien zur ESC-Hauptstadt – allerdings unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Grund dafür sind unter anderem befürchtete Pro-Palästina-Demos und die aktuelle Terror-Warnstufe. Behörden reagieren mit umfassenden Schutzstrategien.
Vom 12. bis zum 16. Mai 2026 verwandelt sich die Wiener Stadthalle in die ESC-Arena – mehr als 20.000 Besucher sollen an fünf Tagen zum internationalen Musikspektakel strömen. Die Sicherheitsvorbereitungen laufen bereits jetzt auf Hochtouren. Eingebunden sind sämtliche Spezialeinheiten der Polizei, vom EK Cobra über den Staatsschutz bis zur Cyberabwehr, dazu Sprengstoff-Spürhunde und Nachrichtendienste. Auch der ORF hat eine eigene Sicherheits-Stabsstelle eingerichtet.
Grund für die verstärkte Vorsicht sind unter anderem mögliche gewaltsame Demonstrationen von Pro-Palästina-Demonstranten. Erst in der Nacht auf Freitag gab es im 8. Bezirk eine entsprechende Kundgebung – Szenarien, mit denen die Behörden auch rund um den ESC rechnen.
ORF setzt auf „Flughafensicherheit“
In der Stadthalle selbst verantwortet der ORF das Sicherheitskonzept. Gegenüber oe24 erklärt der Sender: „Die Sicherheit hat oberste Priorität. Der ORF arbeitet eng mit den Behörden und internationalen Partnern zusammen, um für alle Beteiligten ein sicheres Umfeld zu gewährleisten. Es gibt eine eigene Stabstelle, die im Eventmanagement angesiedelt ist.“
Die „Main Venue“, also die Wiener Stadthalle, ist laut ORF in unterschiedliche Zonen unterteilt: Delegationsbereich, Pressebereich, Backstage und weitere Funktionsräume. Für all diese Bereiche gilt „Flughafensicherheit“. Der Zugang ist streng geregelt, nur Personen mit entsprechender Akkreditierung dürfen hinein.
Für den Publikumsbereich wurde zudem eine deutliche Verschärfung übernommen: „Hinzuzufügen ist, dass im gesamten Publikumsbereich (wie auch schon 2025 in Basel) eine No Bag Policy gilt. Also Taschen und Handtaschen jeder Art nicht zugelassen sind.“
Innenministerium warnt vor Demos – und rüstet massiv auf
Auch das Innenministerium bestätigt gegenüber oe24 den hohen Aufwand. „Wir bereiten intensiv eine umfassende Schutzstrategie vor“, heißt es. Die jüngsten Pro-Palästina-Demos zeigten, dass ähnliche Ereignisse auch zum ESC erwartet werden müssen: „Solche Demos werden wohl auch rund um den ESC stattfinden.“
Zum Einsatz kommen sollen EK Cobra, geschulte Polizisten, Staatsschutz, Cyberabwehr sowie Sprengstoff-Spürhunde und Nachrichtendienst-Teams. Die Bedrohungslage wird sehr ernst genommen, nicht zuletzt wegen des jüngsten Fundes eines Hamas-Waffenlagers in Wien. Dazu erklärt das Ministerium: „Die Terror-Organisation sucht in Wien vor allem Financiers. Operative Einsätze sind hier selten.“ Dennoch sei der Fund Grund zur „erhöhten Wachsamkeit“.
Aktuell gilt in Österreich die zweithöchste Terrorwarnstufe – ein weiterer Faktor, der die Sicherheitsstrategie für den ESC prägt.
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